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Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul F. Wilson
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scharenweise austreten, die Rekrutierung käme zum Stillstand, die Einnahmen würden versiegen.
    Einnahmen … er brauchte Geld, eine Menge, um die letzten Grundstücke zu erwerben. Die letzten deshalb, weil sie sich entweder in bester Lage befanden oder weil die Eigentümer sich weigerten, sie zu verkaufen. Und sie konnten nicht alle vor U-Bahn-Züge geschubst werden.
    Außerdem sollte morgen auf dem Grundstück der Mastersons eine neue Säule vergraben werden.
    Aber wenn diese Frau das Blascoe-Debakel öffentlich machte, dann könnte es sehr gut die letzte Säule sein.
    Luther schlug mit der Faust auf den Schreibtisch.
    Er durfte nicht zulassen, dass eine einzige verdammte Frau das größte Projekt in der Geschichte der Menschheit gefährdete.
    Ja! In der Geschichte der Menschheit.
    Denn Opus Omega hatte nicht erst mit Luther Brady begonnen. Oh, anfangs hatte er es angenommen, aber schon bald hatte er sich eines Besseren belehren lassen müssen. Noch deutlich erinnerte er sich an den Tag in England, als er angefangen hatte, im Moor in Yorkshire zu graben. Er hatte auf einem wilden Rapsfeld eine freie Stelle gefunden und entschieden, dass dieser Ort geeignet wäre, um dort eine Säule zu vergraben. Aber nachdem er nur wenige Spatenstiche tief in die weiche Erde vorgedrungen war, stießen seine Arbeiter auf die Spitze einer Säule.
    Und als sie das Erdreich rund um die Säule entfernt hatten, konnte Luther zu seinem Erstaunen die Symbole erkennen, die in ihre Oberfläche eingraviert waren – sie glichen denen auf der Betonsäule, die er für diesen Ort vorbereitet hatte.
    Jemand war schon vor ihm dort gewesen – Hunderte, vielleicht sogar Tausende von Jahren vor ihm.
    Die Schlussfolgerung war unausweichlich: Opus Omega hatte schon vor langer, langer Zeit begonnen.
    Es war nicht, wie er angenommen hatte, Luther Bradys exklusive Aufgabe. Er war lediglich auserwählt worden, ein uraltes Werk fortzusetzen.
    Nein, mehr als nur fortzusetzen. Er, Luther Brady, war dazu ausersehen, Opus Omega abzuschließen.
    Die Ahnen waren ihm gegenüber benachteiligt gewesen. Ihnen fehlten die Mittel, um die notwendigen Orte aufzusuchen, geschweige denn mächtige Steinsäulen dorthin zu transportieren. Er befand sich in der Position, das gesamte Wissen und die Technologie der modernen Welt zu benutzen und einzusetzen, um Opus Omega zur Vollendung zu bringen.
    Aber eine Frau könnte sein Lebenswerk knirschend zum Stillstand bringen.
    Eine Frau.
    Jamie Grant musste gestoppt werden.

2
    »Jack, ich verstehe«, sagte Jamie, »und weiß Ihre Fürsorge zu schätzen, aber ich weiß genau, was ich tue.«
    Einen Teufel weißt du, dachte Jack.
    Er fuhr gerade durch Midtown und rollte die Fiftyeighth nach Osten hinunter, und sie diskutierten bereits seit über einer halben Stunde.
    Jamie hatte ihre Sache hinterm Lenkrad gut gemacht und den Vic die gewundene Bergstraße hinuntergelenkt und sie zum Highway gebracht. Lieber hätte Jack auf dem Fahrersitz gesessen, doch er wollte die paar Sekunden nicht vergeuden, die es gedauert hätte, um die Plätze zu wechseln. Als sie zur kamen, hatte er sie nach Westen anstatt nach Osten dirigiert. Er hatte vermutet, dass Jensen erwarten würde, dass sie in die Stadt zurückfuhren, daher hatte er die entgegengesetzte Richtung eingeschlagen.
    Und das war geglückt. Keine Spur von einem Verfolger, obwohl er Jamie gebeten hatte, nicht schneller als hundert Stundenkilometer zu fahren. Unter allen Umständen wollte Jack jederzeit vermeiden, von der Polizei angehalten zu werden, doch an diesem Abend war seine Angst vor einer solchen Situation noch größer. Keine nachprüfbare Identität zu besitzen wäre ein Jux verglichen mit der Notwendigkeit, eine Erklärung dafür finden zu müssen, weshalb sie von Kopf bis Fuß mit dem Blut und den Gewebefetzen Cooper Blascoes besudelt waren.
    Jamie hatte sich tapfer gehalten, bis sie in Carmel die Interstate verließen und abwarteten, ob Jensen auftauchen würde. Der Zusammenbruch begann wenige Sekunden, nachdem sie den Wagen zum Stehen gebracht hatte. Zuerst war es nur ein Nasehochziehen, dann eine Träne … und dann lag Jamie Grant, hart gesottene investigative Reporterin, schluchzend in seinen Armen. Jack hielt sie fest, tätschelte ihren Rücken, bestätigte ihr, was für einen tollen Job sie gemacht hatte und dass sie sich schon bald wieder erholen würde. Alles wäre okay.
    Irgendwann riss sie sich zusammen und schien sich zu schämen. Die gute Nachricht war, dass sie

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