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Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul F. Wilson
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während ihrer langen Zwangspause an der Abfahrt keine Spur von Jensen und Co. gesehen hatten. In die entgegengesetzte Richtung zu verschwinden, hatte sich als clever erwiesen.
    Sie fanden eine rund um die Uhr geöffnete Wal-Mart-Filiale und besorgten sich dort frische Kleidung.
    Danach löste Jack seine Mitfahrerin hinterm Lenkrad ab und nahm die lange Heimfahrt in Angriff.
    Seit North Jersey hatten sie sich gestritten, wo Jamie die Nacht verbringen würde. Ihre eigene Wohnung käme nicht in Frage – wahrscheinlich trieben sich dort ein halbes Dutzend TPs herum. Das Gleiche galt für Jacks Wohnung. Er hatte ihr seinen richtigen Namen nicht verraten und würde ihr ebensowenig zeigen, wo er wohnte. Daher hatte er für ein Hotelzimmer irgendwo in Queens plädiert. Wenn nötig, würde er sein Lager vor ihrer Zimmertür aufschlagen.
    Davon wollte Jamie nichts wissen. Sie bestand darauf, dass er sie vor der Redaktion des The Light absetzte.
    »Glauben Sie, die beobachten nicht auch Ihr Büro?«, fragte Jack. »Es ist absolut töricht, sich jetzt dorthin zu wagen.«
    »Jack, ich stehe dort unter Schutz. Sie haben die Sicherheitsmaßnahmen bei Tag selbst kennen gelernt, und nachts sind sie noch strenger. Man muss klingeln, um eingelassen zu werden, und Henry, der Nachtportier, ist bewaffnet.«
    Jack schüttelte den Kopf. »Das gefällt mir nicht.«
    Sie tätschelte seine Hand. »Mir geschieht nichts.
    Ich nehme ein Taxi und lasse mich direkt vor der Tür absetzen. Was wollen sie denn tun – mich auf offener Straße vor Henrys Augen entführen? Er lässt mich rein – und ich bin für die Nacht in Sicherheit. Dann kann ich in Ruhe mein Interview transkribieren.«
    »Ich finde, Sie sollten die Cops benachrichtigen.
    Sie zahlen schließlich Steuern – lassen Sie sich dafür beschützen.«
    Sie sah ihn an. »›Sie zahlen schließlich Steuern‹
    … das ist in dieser Situation eine seltsame Bemerkung, finden Sie nicht? Ich meine, Sie tun das doch auch.«
    Jack hätte ihr erklären können, dass er sich seine Finger noch nie mit einem Formblatt der Finanzbehörden besudelt hatte, aber auf dieses Thema wollte er jetzt nicht näher eingehen.
    »Vergessen wir seltsame oder nicht so seltsame Bemerkungen. Rufen Sie die Cops.«
    »Niemals. Nicht jetzt, zumindest. Ich möchte erst diese Story unter Dach und Fach bringen. Wenn ich die Gendarmerie alarmiere, dann muss ich denen von Coop erzählen und von …«
    »›Coop‹?«
    Sie blinzelte. Und Jack bemerkte einen feuchten Schimmer in ihren Augen. »Er war kein übler Kerl, nur ein alter Hippie. Ein absolut sanfter Hedonist. Er hat den Dormentalismus nicht so erschaffen, wie er heute ist, er ist auch nicht für das verantwortlich, was Brady daraus gemacht hat. Er hatte es nicht verdient zu sterben … in Stücke gerissen zu werden … und ich muss immer wieder daran denken, dass er bestimmt noch am Leben wäre, wenn ich ihn in Ruhe gelassen hätte …«
    Ihre Stimme brach mit einem Schluchzer ab, aber nur mit einem einzigen.
    Jack dachte daran, sie zu fragen, ob ihr Zusammenbruch in Carmel nicht der wahre Grund für ihre hartnäckige Weigerung war, sich vorübergehend zu verstecken oder Hilfe anzufordern. Er verzichtete darauf. Wahrscheinlich hätte er ihre Sturheit damit erst recht herausgefordert.
    »Die Cops, Jamie? Was ist falsch daran, sie jetzt hinzuzuziehen und nicht später?«
    »Weil ich ihnen, um Schutz zu erhalten, erzählen müsste, weshalb ich in Gefahr schwebe. Und das bedeutet, dass ich auch erzählen muss, was Coop zugestoßen ist. Und sobald sie das gehört haben, muss ich mich bestimmt stundenlangen Verhören unterziehen.
    Dann sitze ich vielleicht sogar tagelang fest, und in dieser Zeit …«
    »Sind Sie zumindest sicher.«
    » … wird die Geschichte über die Ereignisse nach draußen sickern, und jede Zeitung des Landes wird sie übernehmen und mit Riesenschlagzeilen unters Volk bringen, während meine eigene Story ungeschrieben und ungewürdigt bleibt.«
    »Ja, aber die Meldungen werden von Ihnen handeln. Überall wird Ihr Name genannt. Sie werden berühmt.«
    »Als ob mir das etwas bedeuten würde. Ich will die Story bringen – ich. Niemand sonst. Dort, wo ich herkomme, ist das von größter Bedeutung. Mir wird schon nichts passieren. Wirklich.«
    »Wirklich? Erinnern Sie sich an Coop? Sie haben ihn in die Luft gesprengt.«
    Sie hob die Hände zu einer abwehrenden Geste.
    »Sehen Sie, ich will nicht mehr darüber reden. Halten Sie irgendwo, wo ich mir ein

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