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Hannah, Mari

Hannah, Mari

Titel: Hannah, Mari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sein Zorn komme uber uns
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geschnappt worden bin, das war dumm. Aber heutzutage bin ich schlauer. Und jetzt bist du dran.«
    Daniels wurde von widerstreitenden Gefühlen überwältigt: Angst vor ihrem eigenen Tod, aber auch Trauer um all die Opfer, die vor ihr gestorben waren. Jeder Anflug von Mitleid, das sie vielleicht für Forster empfunden hatte, hatte sich schnell in Wut verwandelt. Sie versuchte, ihn dazu zu bringen, mit dem Reden aufzuhören, doch er ignorierte sie, wobei sein Gefasel immer egozentrischer wurde.
    Dann streckte er plötzlich die Hand aus und wischte die Bilder seiner Eltern von der Wand.
    »Warum hassen Sie sie so sehr?« Daniels provozierte ihn. »Ich habe sie getroffen. Sie sind gute Menschen, auch wenn sie sicher Fehler gemacht haben.«
    »Du hast ja keine Ahnung, aber nicht die geringste, wozu die fähig sind.«
    »Sie können Zurückweisung nicht ertragen, was, Jonathan? Das ist Ihr Problem.«
    »Deins auch, wenn du mich fragst.«
    »Sie möchten gern im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen, oder?«
    »Kann schon sein …« Er grinste. »Und wenn ich mit dir fertig bin, dann werden alle meinen Namen kennen, und sie auch!«
    »Sie mit Sicherheit …« Daniels erwiderte sein Starren. »Sie werden Ihre fünfzehn Minuten Ruhm bekommen, gefolgt von dreißig Jahren im Bau.«
    »Nein, Katie. So geht die Geschichte nicht aus.«
    »Gormley an Foxtrott. Können Sie das Haus jetzt sehen?«
    »Foxtrott an Gormley. Negativ. Ich wiederhole, negativ.«
    »Verdammte Scheiße!« Gormley brüllte und verlor für einen Moment die Beherrschung.
    Jo schlug die Hand vor den Mund. »Vorsicht!«
    Gormley hatte eine scharfe Rechtskurve unterschätzt. Er trat das Gaspedal durch, um die Kurve zu schaffen, musste dann scharf bremsen, weshalb der Toyota ins Schleudern geriet. Er stabilisierte den Wagen, entschuldigte sich bei Jo und drückte den Knopf an seinem Funkgerät: »Gormley an Foxtrott. Ist Daniels allein im Haus oder nicht?«
    »Foxtrott an Gormley. Negativ, Hank. Tut mir leid. Wir haben hier ein Problem!«
    »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, dass ich frage, woher haben Sie eigentlich die Waffen?«
    »Eingebuchtet zu sein, hat seine Vorteile, Katie. Ich hab immer noch Kontakte.«
    »Darauf möchte ich wetten.«
    »Netter Versuch. Ich hab meine Spuren nämlich gut verwischt: ein Ertrunkener, ein Selbstmörder.« Er grinste. »Schade, dass die nicht bleiben konnten.«
    Daniels kämpfte darum, ruhig zu bleiben. Wenn sie jemals lebend hier herauskäme, würde das die Aufklärungsquote der Mordkommission steigern. Sie fragte sich, für wie viele Mordopfer Forster wohl verantwortlich war.
    Würde sie sein letztes sein?
    Nervös beobachtete sie, wie er die Waffe tätschelte, bevor er sie direkt auf sie richtete.
    Er drückte den Abzug.
    KLICK.
    Ihr ganzer Körper erbebte, ihre Knie gaben fast unter ihr nach, als ihr klar wurde, dass die Kammer leer gewesen war. Doch er hatte bereits nachgeladen, und jetzt wusste sie, dass sie in ernsten Schwierigkeiten steckte.
    »Foxtrott an Gormley. Im Moment kriegen wir kein Schussfeld.«
    »Versuchen Sie’s weiter, Foxtrott.« Gormley sah zu Jo hinüber, die auf dem Beifahrersitz saß. Sie sah aus wie eine gefolterte Seele, gegeißelt von unvorstellbaren Gedanken. Er drückte den Fuß nach unten und ging wieder ans Funkgerät. »Welche Maßnahmen ergreifen Sie, Foxtrott?«
    »Engmaschige Beobachtung aufrechterhalten. Sobald das Schussfeld klar ist, schießen wir.«
    »Oh, mein Gott!« Jo begann zu hyperventilieren.
    Gormley nahm eine Hand vom Lenkrad, griff nach Jos Hand und sagte ihr, dass sie tief Luft holen sollte. »Diese Jungs sind bestens ausgebildet. Die gehen kein Risiko ein, Jo, das verspreche ich Ihnen.«
    »Und wenn sie keine klare Sicht bekommen?«
    »Dann warten sie …«
    »Wie lange?«
    »Bis ihnen nichts anderes übrig bleibt, als das Haus zu stürmen.«
    Forster genoss die Erinnerungen an seinen Feldzug. Je länger er darüber sprach, umso aufgeregter wurde er. Das passte Daniels gut, denn sie versuchte, ihm so viele Informationen wie möglich zu entlocken.
    Solange er marschiert, kämpft er nicht.
    »Haben Sie eigentlich Dorothy Smith gefunden?«
    »Oh, mit ein bisschen Unterstützung meiner Freunde hab ich sie gut gefunden. Irgendein Idiot hat einen Rucksack stehen gelassen, darin waren wasserdichte Klamotten. Klasse Verkleidung, Katie. Und sogar noch ein Schutz vor ihrem Blut … Und, bevor du fragst, es gab eine Menge davon.«
    Daniels versuchte, ihn mental von sich fernzuhalten,

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