Hanni und Nanni - Nannis neue Freundin (German Edition)
ihrer Seite zu stehen – trotz ihrer Heimlichkeiten und des Verstoßes gegen die Hausordnung.
Schließlich wandte sich Frau Theobald an die Zwillinge. „Bei euch beiden, Hanni und Nanni, möchte ich mich für euren Einsatz in Sachen Olivia bedanken. Ich hoffe, dass euch die Mühe um dieses komplizierte Mädchen, das uns ja bereits wieder verlassen hat, nicht zu schwer geworden ist.“
Hanni und Nanni warfen sich einen langen Blick zu. Wenn die Direktorin wüsste, wie viel Olivia sie in Wirklichkeit gekostet hatte!
Frau Theobald lächelte. „Und jetzt will ich euch nicht länger in Anspruch nehmen, denn ihr wollt sicher endlich zu euren kleinen Schützlingen.“
Das musste sie ihnen nicht zweimal sagen.
Nanni und Jenny kamen aus dem Staunen nicht heraus, als die Freundinnen ihnen Levin und Leonie vorstellten. Wie geschickt Katrin, Jenny und Hanni sie mithilfe der Pinzette fütterten! Und wie weich die kleinen Fledermäuse waren! Nanni konnte gar nicht genug davon bekommen, Leonie an ihrem Ohr zu fühlen und ihr Schnurren zu hören.
„Ich hätte nie gedacht, dass Fledermäuse so niedlich sind!“, seufzte sie ein ums andere Mal.
Und Bobby fand: „Ihr hättet uns euer Geheimnis viel, viel früher verraten müssen!“
„Die Fledermäuse hatten sich ja längst selbst verraten“, meinte Hanni.
„Wieso?“, fragte Bobby zurück.
Hanni lächelte. „Erinnert ihr euch nicht? Suses Spukgeschichten von den schwarzen Händen.“
„Natürlich“, stieß Katrin aus. „Auch die Zweitklässler haben ja davon erzählt. Also stimmte es doch!“
„Aber wir haben ihnen die schwarzen Hände einfach nicht geglaubt“, meinte Jenny.“
„Eben“, nickte Hanni und grinste breit. „Wir hätten also alle schon viel früher darauf kommen können.“
„Aber wie sind die Fledermäuse aus dem Speicher herausgekommen?“, wandte Jenny ein. „Wir haben die Tür doch immer ordentlich hinter uns zugezogen.“
„Stimmt“, nickte Hanni. „Aber weißt du nicht mehr? Du hast es mir noch selbst vorgelesen: Fledermäuse quetschen sich zum Übernachten in winzig kleine Spalten – Risse in der Hauswand zum Beispiel. Jetzt guck dich mal um. Hier auf dem Dachboden wimmelt es nur so von Spalten. Garantiert haben sich Leonie und Levin jedes Mal nach draußen durchgezwängt, wenn ihnen langweilig war.“
„Und sind dann eine Runde spazieren geflogen“, ergänzte Jenny.
Nanni zeigte auf die Tür. „Schaut mal: Da sehe ich schon den ersten Spalt, über der Tür. Der ist mindestens drei Zentimeter breit.“
Jetzt sahen die anderen es auch. Aber auch im Dielenboden und neben den Dachsparren gab es Tausende Möglichkeiten für kleine Fledermäuse, nach draußen zu gelangen.
Katrin streichelte Leonie übers Fell. „Ihr kleinen Ausreißer! Sind Fledermäuse nicht wunderbare Tiere? Sie flattern im Dunkeln herum, ohne anzustoßen, und sind die Meister unter den Ausbrechern“, sagte sie versonnen. „Und das Schönste ist doch, dass sie nach jedem Ausflug zu uns zurückgekommen sind. Das heißt doch wohl, dass sie uns auch mögen, oder!?“
Am nächsten Morgen stand es groß in der Zeitung: „Juwelenraub aufgeklärt. Zwei Diebeskumpane wurden in der Nacht auf Mittwoch im Keller eines alten Herrenhauses festgenommen. Der Räuber Adam Darkmoor hatte mit dem Küchenmädchen des Anwesens gemeinsame Sache gemacht, um an die Beutestücke zu gelangen, die er nach dem Raubüberfall im Eiskeller des Anwesens vergraben hatte.
Jahrelang hatte die Polizei vergeblich nach den Juwelen aus dem Überfall bei der Baronin Appelplock gesucht. In der Nacht auf Mittwoch endlich löste sich das Rätsel. Da der äußere Zugang des Eiskellers mittlerweile zugeschüttet worden war, diente Darkmoor sich auf dem Anwesen als Aushilfsgärtner an und erlangte so Zutritt zu den Innenräumen und damit zu dem unterirdischen Gang, der vom Keller des Herrenhauses in den alten Eiskeller führte. Ihn und seine Kumpanin nahm die Polizei noch in der Nacht bei dem Versuch fest, das ausgegrabene Diebesgut beiseitezuschaffen. Der Schmuck besitzt einen fast unermesslichen Wert.“
Als Katrin zu Ende vorgelesen hatte, fragte sie verwirrt: „Was für ein Herrenhaus?“
Frau Theobald, die die Zwillinge, Katrin und Jenny in ihr Büro gerufen hatte, lächelte. „Natürlich habe ich mir von der Polizei auserbeten, dass Lindenhof in der Presse nicht erwähnt wird. Was gäbe das für ein Bild, wenn alle wüssten, dass sich Juwelenräuber hier herumtreiben? Nein! In
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