Hanni und Nanni - Nannis neue Freundin (German Edition)
Baronin von Appelplock überglücklich sein. Und natürlich die Festgesellschaft des St.-Johannis-Dinners. Denn wir haben das Vergnügen, den Schmuck an seine Eigentümerinnen zurückgeben zu können. Ich erinnere mich noch sehr gut an den Fall“, sagte er zu Frau Theobald. „Unser Polizeidistrikt ist recht ruhig. Da erinnert man sich an solch ein Verbrechen, auch wenn es schon mehrere Jahre zurückliegt.“
„Ihr und eure Französischlehrerin habt euch sehr besonnen verhalten“, wandte sich der Kommissar dann an Hanni, Nanni, Jenny und Katrin. „Soweit ich weiß, hatte die Frau Baronin eine Art Finderlohn für den Schmuck ausgeschrieben. Frau Theobald, Sie können stolz auf Ihre Schülerinnen sein.“
Die Freundinnen wurden über und über rot. Wenn der Hauptwachtmeister gewusst hätte, dass sie an diesem Abend selbst zu einer Räubertour aufgebrochen waren, ob er sie dann auch so gelobt hätte?
Gut gelaunt verabschiedeten sich die beiden Polizisten von Frau Theobald, denn sie waren froh, dass der Fall endlich aufgeklärt war. Mit harter Hand schoben sie Ruby und den zwielichtigen Gärtnergehilfen nach draußen, wo schon der Polizeiwagen auf sie wartete.
Olivia gibt auf
Als Hanni mit der humpelnden Nanni, Katrin und Jenny am nächsten Morgen zum Frühstück erschien, wurde es mit einem Schlag mucksmäuschenstill im Speisesaal. Dann brach ein aufgeregtes Geschnatter los, und alle schauten neugierig zum Tisch der Zwillinge hinüber. Die Zwillinge, Katrin und Jenny wunderten sich. Wie kam es, dass sich das Abenteuer der letzten Nacht jetzt schon herumgesprochen hatte?
Die vier Freundinnen kamen kaum zum Frühstücken. Von allen Seiten bestürmten die Mädchen sie mit Fragen.
„Woher wusstet ihr, dass letzte Nacht ein Einbrecher in Lindenhof war?“
„Habt ihr ihn tatsächlich selbst im Keller eingesperrt?“
„Wie kam es, dass der Einbrecher Ruby gekidnappt hatte?“
„Hattet ihr nicht riesige Angst, als ihr Mamsell aus den Fängen des Verbrechers befreit habt?“
So fragten Carlotta, Claudine, Hilda und die anderen durcheinander.
Die Küchenmädchen verteilten Platten mit Rührei, frische Brötchen und Kannen mit heißem Tee und Kakao auf den Tischen. Vor allem den Tisch der Zwillinge versorgten sie heute besonders gut mit Nachschub. Denn natürlich wollten sie mithören, was da geredet wurde. Dass mit Ruby und dem angeblichen Herrn Hinz etwas nicht stimmte, hatten sie sich ja schon immer gedacht, behaupteten sie jetzt. Ihnen hatte die Köchin heute Morgen in der Frühe als Erste mitgeteilt, dass Ruby nicht mehr erscheinen würde, da sie und Hinz in der Nacht festgenommen worden seien.
Im Park standen Polizeiautos. Die Polizisten hatten die ganze Nacht den Eiskeller untersucht.
Suse sah dem aufgeregten Geschnatter beleidigt zu. Ein Gärtnergehilfe im Keller! Was war das schon! Wenn sie da an ihre schwarzen Hände in der Nacht dachte. Aber von diesem „Geisterspuk“ wollten die anderen ja nichts hören!
Und noch eine Schülerin saß im Abseits: Olivia. Seit gestern Abend würdigten die Zwillinge sie keines Blickes mehr.
Jetzt war es Hanni, die mit Nanni zusammen zum Frühstück ging und die sie stützte, wenn sie mit den Krücken nicht klarkam. Es war Nanni, die schaute, ob sie Hanni noch Tee einschenken konnte. Und Hanni, die Nanni die Marmelade anreichte. Die Zwillinge waren glücklich. Endlich waren alle Anschuldigungen geklärt! Die beiden warfen sich frohe Blicke zu und ließen das aufgeregte Geschnatter der Freundinnen strahlend über sich ergehen. Sie waren die Helden des Tages. Das war das eine. Aber viel wichtiger war doch: Sie hatten sich wieder!
An diesem Tag fiel der Französischunterricht aus. Mamsell hatte sich bei ihrem Sturz auf den harten Flurboden die Schulter verrenkt. Außerdem war sie noch ganz aufgeregt wegen des Verhörs, das in Frau Theobalds Büro stattgefunden hatte.
„Man ist ja seines Lebens nicht mehr sicher“, seufzte Mamsell, nippte an ihrem stark gezuckerten Kaffee und genoss den freien Vormittag. „Wenn ich daran denke, dass ich diesem Unmenschen auch noch ein Butterbrot habe schmieren lassen! Mon Dieu! Wie man sich in einem Menschen täuschen kann!“
Auch Hanni und Nanni, Katrin und Jenny wurden in Frau Theobalds Büro von der Polizei verhört. Sie schilderten die Ereignisse der Nacht so genau, wie sie konnten, während ein Polizist alles zu Protokoll nahm.
Schließlich musste auch noch der Gärtner aussagen. „Mir war doch gleich so …“, murmelte
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