Happy End auf Kritos
Mal davor! Also sei still." Abschätzig sah er sie an. "Du hast vielen Menschen großes Leid zugefügt. Durch mich wirst du das sühnen."
"Wovon redest du?"
"Ich rede unter anderem von deiner Mutter. Durch das, was du vor zehn Jahren getan hast, hast du ihre Hoffnung, sich mit ihrem Vater wieder zu versöhnen, grausam zerstört. Du hast deinen Großvater verbittert, und was du mir damit angetan hast, wirst du schon noch herausfinden", fügte er hinzu.
Der Vorwurf, sie hätte ihrer Mutter durch falsches Verhalten Kummer und Schmerz zugefügt, traf sie mitten ins Herz, und sie senkte den Kopf. "Es war nicht mein Fehler ... Das, was passiert ist... Es war arrangiert..." Tränen liefen ihr über die Wangen.
"Du widerst mich an! Falsche Anschuldigungen und gespielte Reue werden dir nicht helfen."
"Ich habe Angst vor dir, Gregoris, ich habe wirklich Angst vor dir", sagte sie und schluchzte.
Unvermittelt zog Gregoris sie an den Händen zu sich hoch.
"Du regst dich zu sehr auf", meinte er leise.
"Du kannst doch nicht wirklich ernst meinen, was du da alles gesagt hast!" Sie blickte ihm ins Gesicht.
"Doch. Trotzdem kann ich keine Frau weinen sehen." Er nahm sie in die Arme und presste sie an sich.
Olympia hielt unwillkürlich den Atem an. Mit allen Sinnen reagierte sie auf seine Nähe, und ihr wurde schwindelig. Sie roch seinen Duft, und das Blut rauschte ihr in den Ohren.
"Selbst Krokodilstränen verfangen bei mir." Er umfasste ihren Po, und sie spürte, wie erregt er war.
"Gregoris, nein ..."
"Gregoris, ja ... Das wirst du bald auf Griechisch sagen - und du wirst es gern sagen." Er neigte den Kopf und küsste sie fordernd.
Die Wirkung war verheerend. Olympia bebte am ganzen
Körper, stöhnte, drängte sich noch enger an ihn und konnte nicht genug bekommen. Sie legte ihm die Arme um den Nacken und verlor sich in einem Strudel der Leidenschaft.
Gregoris schob sie etwas von sich und musterte sie kalt. "Du sitzt wohl schon lange auf dem Trockenen, was?"
Scham und Wut ließen sie die Beherrschung verlieren. Sie holte aus. Doch Gregoris kam ihr zuvor und hielt ihr Handgelenk fest. "Diese Spielchen machen mich leider nicht an." Er lächelte gelangweilt.
Völlig außer sich, trat Olympia einen Schritt zurück. Sie konnte immer noch nicht fassen, was für Gefühle er in ihr geweckt hatte. Es passte nicht in ihr Selbstbild, dass er sie erregte. "Du würdest es nie wagen, meine Mutter ..."
"Willst du mich provozieren? Möchtest du den einzigen Charakterzug, den ich an dir respektiere, auch noch über Bord werfen?"
"Und der wäre?"
"Die Liebe zu deiner Mutter und dein Bestreben, ihr dein wahres Wesen zu verheimlichen." Gregoris hängte ihr die Jacke um.
"Du kannst mich doch unmöglich heiraten wollen", sagte sie leise.
"Warum nicht? Ich bekomme das Manoulis-Imperium und einen Sohn und Erben. Spiros bekommt einen Enkel - ein Trost, der ihm sicherlich zusteht, nach allem, was er mitgemacht hat.
Außerdem bekomme ich eine Ehefrau, die weiß, wo ihr Platz ist, eine Ehefrau, die mich nie fragt, wo ich war und was ich gemacht habe, weil wir einen entsprechenden Vertrag haben.
Viele Männer werden mich beneiden, zumal ich nicht um meine Braut werben musste: Sie hat sich mir angeboten."
"Ich hasse dich! Ich werde dich nie, nie heiraten! Verstehst du?"
"Olympia, hör auf, dich zu zieren. Das langweilt mich." Er nahm ihre Hand.
"Was soll das? Du bist für mich der letzte Mensch, den ich
..."
"Hier ist dein Verlobungsring. Nein, nicht das Erbstück, das du mir vor zehn Jahren vor die Füße geworfen hast. Das ist zu schade für dich."
Sprachlos blickte Olympia auf den Solitär, den er ihr an den Ringfinger gesteckt hatte.
"Ein bisschen Romantik muss schließlich sein. Deine Mutter wird es im Gegensatz zu dir zu schätzen wissen." Er führte sie durch ein Nebenzimmer zu seinem privaten Lift. "Damianos erwartet dich unten und sorgt dafür, dass du nach Hause gefahren wirst. Sieh zu, dass du ausreichend Schlaf bekommst.
Wir sehen uns dann morgen."
Er schob sie durch die Tür und holte ihr per Knopfdruck den Aufzug.
Olympia erwachte am folgenden Morgen mit einem schweren Kopf.
Als sie am vergangenen Abend nach Hause gekommen war, hatte ihre Mutter bereits geschlafen, und sie hatte sich nicht mehr mit ihr beraten können. So hatte sie bis in die frühen Morgenstunden wach gelegen und allein nach einer Lösung ihrer Probleme gesucht. Sie sah nur einen Ausweg: Sie musste Gregoris' Bedingungen ablehnen. Warum nur hatte
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