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Happy End in Lindholm: Mittsommerträume (German Edition)

Happy End in Lindholm: Mittsommerträume (German Edition)

Titel: Happy End in Lindholm: Mittsommerträume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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diesen entsprechend zu hören.
    Bald erreichten sie die Wiese, von der Ann-Sofie gesprochen hatte. Das Gras reichte Louisa bis zu den Knien. Selbst wenn Tafsa tatsächlich hier war, würden sie ihn wohl kaum finden, wenn er sich nicht bemerkbar machte.
    Dann hatte Louisa plötzlich eine Idee. “Ann-Sofie”, rief sie. “Gunnar, kommt her. Ich weiß, wie wir Tafsa ganz schnell zurückbekommen.”
    “Ja?” Die Achtjährige zog ihren Vater an der Hand mit sich. “Wie denn? Wie?”
    Lächelnd holte Louisa eine Tüte mit Hundekuchen aus ihrer Jackentasche. “Hier”, sagte sie und reichte Ann-Sofie den Beutel. “Als Tierärztin muss man immer auf alles vorbereitet sein. Versuch mal, Tafsa mit den Leckerlis anzulocken; wenn du mit der Tüte knisterst, wird er bestimmt darauf aufmerksam. Ich bin sicher, er wird nicht lange widerstehen können.”
    Und tatsächlich dauerte es nur ein paar Minuten, bis ein Rascheln im Unterholz am Waldrand zu vernehmen war, und dann kam Tafsa auch schon schwanzwedelnd auf sie zugelaufen.
    Ann-Sofie schloss den Hund in die Arme, jedoch nicht, ohne ihn zuvor mit ein paar Leckerchen zu belohnen. “Bist ein braves Tier, Tafsa”, sagte sie und streichelte den Welpen, der ihr zum Dank übermütig die Hand leckte.
    “Sieht so aus, als sei unsere Rettungsmission glücklich ausgegangen”, bemerkte Louisa lächelnd. “Ich denke, nach der ganzen Aufregung sollten wir uns jetzt langsam auf den Heimweg machen.” Sie wandte sich an Ann-Sofie. “Ich schlage vor, du legst Tafsa wieder seine Leine an. Das ist sicherer für ihn, aber auch für die anderen Tiere hier draußen im Wald. Er ist zwar noch ein sehr kleiner Hund, könnte aber zum Beispiel ein Kaninchen versehentlich verletzen, obwohl er nur spielen will.”
    “Stimmt, daran habe ich gar nicht gedacht.” Die Kleine nickte ernsthaft. “Ich werde ab jetzt besser auf ihn aufpassen.” Sie leinte den Welpen an, dann ergriff sie die Hand ihres Vaters. “Komm,
pappa.
Gehen wir.”
    Louisa war gerührt, die beiden so zu sehen. Keine Frage, Ann-Sofie war auf dem besten Weg, eine Beziehung zu ihrem Vater aufzubauen. Noch erfreulicher fand Louisa aber, dass auch Gunnar plötzlich eine völlig neue Seite an sich offenbarte. Wenn seine Sekretärin nicht dabei war, ging er sogar sehr liebevoll mit seiner Tochter um.
    Louisa runzelte die Stirn. Ähnelte er ihrem eigenen Vater am Ende doch gar nicht so stark, wie sie bislang angenommen hatte? Sicher, auch für Gunnar besaß die Arbeit einen hohen Stellenwert, aber offensichtlich war seine Tochter ihm keineswegs gleichgültig.
    “Sie sehen plötzlich so nachdenklich aus.” Gunnar schaute sie fragend an. “Bedrückt Sie etwas?”
    Ann-Sofie war mit Tafsa wieder ein Stück vorausgelaufen, blieb aber jetzt in der Nähe. Sie wirkte wie ausgewechselt. Kaum noch etwas erinnerte an die verschüchterte Achtjährige, die vor ein paar Tagen auf Lindholm Gård angekommen war. Auch damals hatte sie zwar bereits bei ihrem Vater Zuflucht gesucht, doch wirkliches Vertrauen war nicht zu spüren gewesen. Das hatte sich inzwischen geändert.
    “Nein.” Sie schüttelte den Kopf. “Ich habe bloß festgestellt, dass Ann-Sofie und Sie mittlerweile besser miteinander zurechtzukommen scheinen.”
    Er lächelte. “Ja, das ist mir auch schon aufgefallen. Ich weiß auch nicht warum, aber sie ist auf einmal viel zugänglicher als früher.”
    “Das hängt vermutlich vor allem mit Ihnen zusammen. Sie sind dabei, sich zu verändern – und Ihre Tochter spürt das.”
    “Handelt es sich um eine positive oder negative Veränderung?”
    Sie schaute ihn an. “Eindeutig positiv würde ich sagen. Ich bin zwar keine Hellseherin, aber wenn es so weitergeht, prophezeie ich Ann-Sofie und Ihnen eine wunderbare Zukunft.”
    Zu ihrer Überraschung ließ er plötzlich die Schultern hängen.
    “Was ist?”, fragte sie. “Warum machen Sie so ein missmutiges Gesicht? Meine Worte waren eigentlich als Kompiment gedacht.”
    “Ich weiß, aber …” Er atmete tief durch. “Ach, es ist alles ein wenig kompiziert.”
    “Wenn Sie möchten, können wir darüber reden. Man sagt mir nach, dass ich recht gut im Zuhören bin.”
    Er seufzte. “Sie haben doch sicher Ihre eigenen Probleme, da will ich Sie nicht noch mit meinen Sorgen belasten. Allerdings …” Nach kurzem Zögern schüttelte er den Kopf. “Nein, das kann ich nicht von Ihnen erwarten.”
    “Was halten Sie davon, wenn wir heute Abend zusammen etwas essen? Dann könnten wir

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