Hard Rock Vampir
Spiel seiner mächtigen Muskeln und hoffte, eine nicht allzu schlechte Figur abzugeben. Ich hatte vor Vlad dem Pfähler etwas gut zumachen.
Inzwischen war auch ich nicht mehr der Hübscheste, aber das war unwichtig, denn gleich würde Blut spritzen.
Jake sprang.
Und war blitzschnell, viel schneller, als ich erwartet hatte. Er sprang mich nicht direkt an, sondern an mir vorbei, krachte gegen die durchsichtige Kunststoffwand und prallte dort ab wie ein Gummiball, hin und her, an die andere Wand, schnell wie ein Blitz, und bevor ich Weiteres registrierte, fühlte ich sein Maul in meinem Nacken.
Ich duckte mich und federte herum. Meine Krallen bohrten sich in sein Fleisch, welches erstaunlich fest wirkte. Ich wartete auf Blut, doch es kam nichts. Durch die schnelle Bewegung hatte ich ihn verunsichert, denn er ließ mich los und stürzte auf den Boden. Dort rutschte er gegen eine Wand und rappelte sich auf. Im selben Moment sprang ich wie von Schnüren gezogen in die Höhe und donnerte ihm meine Fersen mitten auf die Nase.
Platz, ich brauchte Platz. Alles hier drinnen war eng.
Wie sollte man so kämpfen?
Der Werwolf, der keinen Vollmond benötigte, war schiere Muskelkraft. Er stieß einen düsteren Laut aus und seine Zähne reflektierten im Licht der weißen Strahler.
Ich huschte an ihm vorbei und versuchte, auf seinen Rücken zu kommen.
Meine Krallen bohrten sich tief in seinen Nacken und mein Kopf klaffte auseinander, was meinem Gebiss Raum ließ, um sich in seinem Hals festzubeißen. Doch der Wolf ahnte, was ich vorhatte und sprang, wie von einer Feder geschnellt, vorwärts, wodurch er regelrecht unter mir weghuschte und mir um Haaresbreite die Handgelenke brach, denn meine Klauen lösten sich nur schwer aus ihm.
Nun hatte ich die Nase voll.
Konventionell wurde ich mit ihm nicht fertig, obwohl ich rasend schnell war, meinen schlanken Körper verbog und alle Kraft in Schläge und Hiebe setzte. Der Wolf wirkte wie aus Stein.
Ich sprang auf den Tisch und hockte mich hin.
Ich konzentrierte mich, was nicht einfach war, denn der Wolf umkreiste mich und endlich richtete er sich auf die Hinterpfoten. Liebe Güte, er war riesig! Eine Furcht einflößende Kreatur. Kein gewöhnlicher Werwolf, sondern ein hochgezüchtetes Exemplar. Alleine dessen Erscheinen auf dem menschlichen Kampffeld würde die Gegner wie Hasen zur Flucht verleiten. Wozu brauchte man noch mich?
Die Pranken pendelten vor mir hin und her, als sich gelber Rauch um meinen Körper legte.
Der Wolf knurrte verdutzt und sprang zurück. Damit hatte er nicht gerechnet. Als sich der Nebel lichtete, war ich verschwunden. Wie eine Furie sprang die Kreatur durch den Käfig und suchte mich. Erst, als ich mich von oben auf ihn fallen ließ, nicht größer als eine Hauskatze, ahnte er, was geschehen war.
Ich hakte meinen gelben Schnabel, lang wie ein Mittelfinger, in sein Auge, riss und zerrte und hatte einige Mühe, das weiche, zuckende etwas wegzuwerfen, da sich seine Sehnen um meinen Schnabel geschlungen hatten.
Der Wolf bäumte sich brüllend auf und ich erhob mich mit zwei, drei Flügelschlägen. Es war schier unmöglich, in diesem Raum zu fliegen, aber es ging um meine Haut. Also verdrängte ich das bisschen Luft und flatterte wild. Bevor der Wolf, bevor Jake, einen Plan schmieden konnte, raste ich wie eine Kugel auf seinen Kopf zu und stieß meinen Schnabel in sein anderes Auge. Jake kreischte und zuckte und versuchte, mich mit den Tatzen und Krallen von seinem Kopf zu kriegen, aber bevor er mich treffen konnte, trug ich sein zweites Auge weg und ließ es auf den Boden klatschen. Aus den Höhlen rann Blut und meine Vampirsinne erwachten.
Unwichtig.
Ich hatte Tom getrunken.
Jake musste anders erledigt werden.
Ich spielte mit dem Feuer.
Eine unbedachte Reaktion, und der Wolf würde mich aus der Luft schnappen wie einen fauligen Apfel. Auch ohne Augen war er gefährlich. Seine Sinne funktionierten auf einer Ebene, die fast unglaublich schien. Ein Werwolf hörte den Herzschlag eines Menschen auf 50 Metern Entfernung und witterte dessen Furcht auf eine Meile. Er brauchte keine Augen, um mich zu lokalisieren.
Dennoch störte ihn der Schmerz, soviel war sicher, denn er wackelte mit dem Schädel, spuckte, grunzte und fiel wieder vornüber auf alle viere.
Darauf hatte ich gewartet.
Wie eine Rakete schoss ich herab und schlug meinen Schnabel direkt in seine Hauptschlagader. Ich zerrte und riss, ich fetzte und hakte und löste Muskelmasse, Fleisch und
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