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Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung

Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung

Titel: Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fletcher Lyon Sprague & Pratt de Camp
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zurückzuholen. Aber er war zum Aufgeben gezwungen worden, was er mit der Bemerkung kommentierte, Roger besäße gerade das Minimum an Gedanken eines menschlichen Gehirns. Jedenfalls schien eine Störung vorzuliegen, entweder durch Atlantes selbst oder durch den Flammenvorhang, den er um die Festung gelegt hatte, folglich fiel die Aufgabe den beiden Gehilfen Chalmers' zu.
    Er glaubte nicht, daß Atlantes' Drohung, die Gestalten Florimels und der prophezeiten Ritterin auszutauschen, eine unmittelbare Gefahr darstellte. Später vielleicht. »Aber gehen wir es der Reihe nach an«, sagte er vergnügt. »Ich glaube, ich kann meine Zeit gewinnbringend damit verbringen, Studien zu betreiben und zu versuchen, einen Kontakt mit diesem christlichen Zauberer Malagigi herzustellen. Es war . . . ääh . . . nachlässig von mir, nicht an ihn gedacht zu haben, bevor ich nach Carena kam. Ich nehme an, es wäre überflüssig, Ihnen gegenüber meinen Wunsch nach gutem Gelingen auszudrücken.«
    Hinter dem Tor und einer Zugbrücke über einem trockenen Graben türmten sich die Flammen wie eine züngelnde Mauer und nahmen die Sicht auf die nächstgelegenen Berggipfel. Shea konnte ihre Hitze auf seinem Gesicht spüren, als er am Ende der Zugbrücke stand. Atlantes tauchte einen Finger in eine kleine Flasche mit Öl, zeichnete ein gleichschenkliges Dreieck auf Sheas Stirn und murmelte einen kurzen Zauberspruch. Er wiederholte die Prozedur mit Polacek und dem Ersten Jäger der Burg, einem breitschulterigen stämmigen Mann namens Echegaray. Der Magier war die pure Freundlichkeit, als hätte es am Vorabend keinerlei Streit gegeben. Shea hörte, wie die übrigen Lords Wetten abschlössen, wer Roger finden würde und wann. Echegaray, eine Armbrust über der Schulter, schritt neben ihnen auf die Flammen zu. Als er jedoch zu der magischen Barriere kam, blieb er stehen und schaute Shea fragend an. Die Flammen züngelten hoch über ihre Köpfe, ihr Licht war so intensiv, daß ihre Augen schmerzten, und das Feuer wirkte grauenhaft echt, obwohl das Gras, aus dem die Flammen entsprangen, nicht im mindesten verbrannt zu sein schien. Shea hatte das Gefühl, ebenfalls stehen bleiben zu müssen, aber unter Echegarays Blick und mit den Augen der gesamten Burg in seinem Rücken  er warf sich in die Brust und marschierte geradewegs hindurch. Es waren nur zwei Schritte, die Flammen kitzelten nur.
    Einen Moment lang mußte er auf seine Begleiter warten, dann ertönte ein halberstickter Aufschrei, und Echegaray kam hindurch, Polacek hinter sich her schleifend. Der Jäger blickte Shea an, spie aus und wies verächtlich mit dem Daumen auf Polacek, dessen wachsende Empörung noch keine Worte fand. »Er wollte seine Meinung ändern«, sagte der Jäger. »Hier entlang!«
    Der Weg war nur ein schmaler Saumpfad, der den Berg hinabführte, auf dessen Gipfel die stählerne Festung thronte, und er war so steil, daß man auf jeden Schritt achten und den Saum des Jelabs im Auge behalten mußte. Sie befanden sich bereits unterhalb der Baumgrenze und mußten sich unter den Asten ducken. Ein kühler Bergwind pfiff durch die Fichten und kräuselte die Kokarden auf den Turbans von Shea und Polacek.
    Shea löste das Schwert, das er aus Atlantes' Schrank genommen hatte, zog es heraus und musterte es kritisch, bevor er es in seine Schärpe steckte. Wie die Waffe, die er im Burghof benutzt hatte, besaß dieses Schwert eine abgerundete Spitze und eine massive, schwere Klinge  nutzlos für einen Stoß und unbequem beim Parieren, alles in allem besser geeignet für einen wild um sich hauenden Krieger zu Pferd als für einen methodischen Degenfechter.
    »Meinst du, es wird gefährlich?« fragte Polacek mit weit aufgerissenen Augen. »Falls ja, müßte ich wohl auch so etwas haben.« Er drehte sich zu Echegaray und zeigte auf das gewaltige Breitschwert, das dieser im Leibgurt trug. »Hee, wollen Sie mir das Ding nicht eine Zeitlang borgen? Wenn es Ärger gibt, ist es besser, wenn wir alle bewaffnet sind.«
    »Nein. Meins«, sagte der Jäger kurz angebunden und ging weiter. Nach drei Stunden hatten sie den Fuß des Hauptgipfels erreicht. Von dort aus schlängelte sich ein Pfad über eine Reihe von Ausläufern eines Bergeinschnitts, der ihre Richtung kreuzte. Der Wald wurde dichter. Echegaray führte sie in eine Klamm, durch die ein Bach über eine Vielzahl von Wasserfällen schoß, und als es etwa zehn Uhr war, erreichte die Sonne den Boden nicht mehr. Die Schlucht erweiterte sich zu

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