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Harper Connelly 01 - Grabesstimmen-neu-ok-10.12.11

Harper Connelly 01 - Grabesstimmen-neu-ok-10.12.11

Titel: Harper Connelly 01 - Grabesstimmen-neu-ok-10.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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jetzt gerufen?«
    »Weil der
halbe Ort glaubt, Teenie sei von Dell umgebracht und verscharrt worden, und
danach hätte er Selbstmord begangen. Aber diese Vorstellung macht Sybil ganz
verrückt. Mrs Hopkins, Teenies Mutter, ist finanziell nicht sehr gut gestellt.
Selbst, wenn sie es wollte, sie könnte Sie niemals bezahlen. Also beschloss
Sybil, die Suche selbst zu finanzieren, nachdem sie über Terry von Ihnen gehört
hatte. Der war auf einer Bürgermeisterversammlung gewesen und hatte mit
irgendeinem Obermacker aus Arklatex gesprochen.« Ich warf Tolliver einen
flüchtigen Blick zu. »El Dorado«, murmelte er. Ich erinnerte mich wieder und
nickte. Dann meinte Paul Edwards: »Sybil erträgt den Verdacht nicht länger, der
auf ihrer Familie lastet. Sie mochte Teenie, obwohl sie schon ziemlich wild
war. Sybil ist davon ausgegangen, dass sie eines Tages auch zur Familie gehören
würde.«
    »Und einen
Mr Teague gibt es nicht?«, fragte ich. »Sie ist Witwe, oder?«
    »Ja, Sybil
ist relativ frisch verwitwet. Sie hat auch noch eine siebzehnjährige Tochter,
Mary Nell.«
    »Und was
hatten Teenie und Dell hier zu suchen?«
    Er zuckte
die Achseln und grinste verlegen. »Die Frage hat sich hier noch niemand
gestellt. Meine Güte, die beiden sind siebzehn, es ist Frühling, sie gehen in
den Wald ... Das war für alle nur allzu offensichtlich, nehme ich an.«
    »Aber sie
haben an der Straße geparkt.« Wenn hier etwas offensichtlich war, dann das,
aber anscheinend nicht für Paul Edwards. »Junge Leute, die Sex haben wollen,
verstecken ihr Auto in der Regel etwas besser, vor allem, wenn sie in einer
Kleinstadt leben. Sie wissen ganz genau, wie schnell sich so was herumspricht.«
    Edwards
wirkte überrascht, sein schmales Gesicht verdüsterte sich plötzlich aufgrund
von äußerst unwillkommenen Gedanken. »Diese Straße ist kaum befahren«, sagte er
nicht sehr überzeugt.
    Ich setzte
meine Sonnenbrille auf. Wieder beäugte mich Edwards misstrauisch. Der Himmel
war bewölkt. Ich nickte Tolliver zu.
    »Nun magst
dich wahren, Macduff«, sagte Tolliver zu Paul Edwards Verwirrung. Denn Edwards
schien in der Schule ›Julius Cäsar‹ und nicht ›Macbeth‹ durchgenommen zu haben.
Tolliver zeigte auf den Wald, und Edwards, der deutlich erleichtert wirkte, als
er seine Mission verstand, begann uns den Berg hinabzuführen.
    Es ging
ziemlich steil nach unten. Tolliver blieb wie immer an meiner Seite. Ich war
abgelenkt, und er wusste, dass ich leicht stürzen konnte. Es wäre nicht das
erste Mal.
    Nachdem wir
zwanzig Minuten lang vorsichtig bergab gelaufen waren, was durch das nasse Laub
und die Kiefernnadeln, die den steilen Hang bedeckten, zusätzlich erschwert
wurde, kamen wir zu einer großen umgestürzten Eiche, die von Blättern, Ästen
und Geröll bedeckt war. Es war deutlich zu sehen, dass heftiger Regen das
Geröll nach unten gespült hatte, so dass es sich vor dem Baum aufstaute.
    »Hier wurde
Dell gefunden«, sagte Paul Edwards. Er zeigte auf den abschüssigen Hang hinter
der umgestürzten Eiche. Ich wunderte mich nicht, dass es zwei Tage gedauert
hatte, bis man Dell Teagues Leiche fand, sogar im Frühling. Aber ich wunderte
mich doch sehr über den Fundort der Leiche. Ich war froh, meine Sonnenbrille
aufzuhaben.
    »Auf dieser
Seite des Baumstamms?«, fragte ich und zeigte darauf, um sicherzugehen, dass
ich ihn richtig verstanden hatte.
    »Ja«,
entgegnete Edwards.
    »Und er
hatte eine Waffe? Sie lag neben seiner Leiche?«
    »Äh, nein,
das nicht.«
    »Aber er
soll sich doch angeblich selbst erschossen haben?«
    »Ja, das hat
das Büro des Sheriffs behauptet.«
    »Da haben
wir aber eindeutig ein Problem.«
    »Der Sheriff
meinte, die Waffe könnte eventuell gestohlen worden sein. Vielleicht hat sie
auch der Jäger, der Dell fand, mitgenommen. Waffen sind schließlich teuer, und
hier in der Gegend benutzt jeder welche.« Edwards zuckte die Achseln. »Und wenn
Dell sich oberhalb des Baumes erschossen hat und darüber gestürzt ist, hätte
die
    Waffe auch
ein ganz schönes Stück den Hang hinunterrutschen und so verschwinden können.«
    »Und die
Schusswunden? Wie viele gab es?«
    »Zwei. Eine,
ein Kratzer an der Schläfe, wurde als... na ja, sozusagen als erster Versuch
gewertet. Danach hat er sich ins Auge geschossen.«
    »Die
Schusswunden wurden also einem erfolglosen und einem erfolgreichen
Selbstmordversuch zugeordnet, aber eine Waffe wurde nicht gefunden. Und er lag
unterhalb des Baumstamms.«
    »Jawohl,
Madam.« Der Anwalt

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