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Harper Connelly 01 - Grabesstimmen-neu-ok-10.12.11

Harper Connelly 01 - Grabesstimmen-neu-ok-10.12.11

Titel: Harper Connelly 01 - Grabesstimmen-neu-ok-10.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Kind umgebracht. Du hast seine Freundin umgebracht. Du
hast... Wen hast du noch alles umgebracht? Helen, nehme ich an. Die Mutter deiner Tochter.«
    »Das hast du
dir alles selbst zuzuschreiben«, sagte er beleidigt. »Du hast
Helen als Putzfrau eingestellt, du hast dafür gesorgt, dass sich
Dell und Teenie überhaupt näherkommen konnten.«
    »Und dass du
Helen näherkommen konntest, nehme ich an«, sagte Sybil mit einer sehr
unangenehmen Stimme. »Wen hast du noch umgebracht, Paul?«
    »Sally
Boxleitner?«, schlug ich vor.
    Edwards
starrte mich an, als wäre mir soeben ein zweiter Kopf gewachsen. »Woher wissen
Sie ...?«, hob er an, um kurz darauf entmutigt zu verstummen.
    »Sie hat es
rausgefunden, stimmt's?«, sagte ich. »Hat sie Sie angerufen?«
    »Sie hat
mich angerufen«, gestand er ein. »Sie hat gesagt, sie, sie...«
    »Was hat Ihnen
meine Frau gesagt?«, fragte Hollis von der offenen Haustür her.
    Ich
überlegte, ob Tolliver und ich nicht einfach durch die Küche verschwinden
könnten. Wir würden in unser Motel zurückfahren, unsere Sachen holen und diese
Stadt auf Nimmerwiedersehen verlassen. Ich fing einen Blick von Tolliver auf
und wies mit dem Kopf zur Tür, die zum Rest des Hauses führte. Er schüttelte
unmerklich den Kopf. Wir waren zwar nur Zuschauer bei diesem Showdown, konnten
aber durch eine unvorsichtige Bewegung jederzeit ins Kreuzfeuer geraten.
    Hollis hatte
keine Ähnlichkeit mehr mit dem besonnenen Polizisten, den ich bei meiner
Ankunft in Sarne kennengelernt hatte, und nichts erinnerte mehr an den
Liebhaber, mit dem ich das Bett geteilt hatte. In seinen Augen war ziemlich viel
Weiß zu sehen. Er trug eine lange, wasserdichte Regenjacke, und seine
Polizeimütze war mit einem Plastiküberzug versehen. Sein Gesicht war regennass,
und es tropfte von seiner Jacke auf den Teppich. Er hatte Gummistiefel über die
schweren Polizeistiefel gezogen, und seine linke Hand steckte in einem
Handschuh. Die rechte war nackt und hielt, ganz professionell, seine
Dienstwaffe.
    Ob Mary Nell
ebenfalls eine Waffe in der Hosentasche versteckt hatte?
    »Ich hab sie
nicht umgebracht«, sagte Paul. »Sie hat mich angerufen und mir gesagt, sie
hätte da ein paar Fragen in puncto Blutgruppen. Ich war einverstanden, sie zu
treffen, obwohl ich damals noch gar nicht wusste, um was es ging.«
    »Du hast
Dell umgebracht«, sagte Mary Nell. »Du hast Teenie umgebracht, das Baby und
Miss Helen. Wie sollen wir dir da glauben, dass du Sally nicht auch noch
umgebracht hast?«
    »Sybil«,
flüsterte ich.
    Tolliver war
der Einzige, der mich hörte. Er riss die Augen auf.
    »Das könnt
ihr mir nicht in die Schuhe schieben«, sagte Paul Edwards und erhob sich
langsam auf die Knie. Eigentlich merkwürdig, dass ihn diese Anschuldigung so
wütend machte, dass er sich wehrte, denn zugegeben hatte er bereits mehr als
genug. »Ich glaube, ihr versteht jetzt, warum ich nicht wollte, dass Teenie ein
Baby mit diesem Stammbaum zur Welt bringt«, sagte er mit einem entschuldigenden
Lächeln, das ihn fast wahnsinnig wirken ließ. »Aber Sally habe ich kein Haar
gekrümmt. Sally war ein nettes Mädchen. Und eindeutig nicht von mir.«
    »Gut«,
knurrte Hollis.
    »Als der
Gerichtsmediziner erzählte, sie sei durch ein Missgeschick ertrunken, habe ich
nicht weiter darüber nachgedacht. Aber dir, Sybil, habe ich doch erzählt, dass
mich Sally angerufen hat, weil sie mir etwas über Dicks Tod erzählen wollte.
Damals dachte ich noch, dass mich Sally vielleicht erpressen will. Aber dann
ist auch sie gestorben. Sybil, warst du bei Sally, um mit ihr zu reden?«
    Nell lachte
erstickt auf. »Versuch bloß nicht, das meiner Mutter in die Schuhe zu schieben,
du Mörder! Mama, sag ihm ...« Doch als sie ihre Mutter ansah, versagte ihr die
Stimme. »Mama?« Das Mädchen klang verloren. Für immer verloren.
    »Sie hat mir
erzählt, sie hätte das mit den Blutgruppen nachgeschlagen, und wisse, dass Dell
kein echter Teague sei«, sagte Sybil ausdruckslos. »Sie wollte, dass ich Harvey
bitte, früher in Pension zu gehen. Sally wollte, dass Hollis Harveys Job
bekommt. Sie hatte Angst, dass Hollis irgendwann unruhig werden würde und keine
Lust mehr hätte, sich in so einem Kaff abzurackern.«
    Hollis sah
aus wie jemand, der einen heftigen Schlag auf den Hinterkopf bekommen hat.
Seine Hand zitterte. Er schien nicht mehr zu wissen, wen er zuerst erschießen
sollte, und das konnte ich gut verstehen.
    Sybil
schluckte und ließ ihre Waffe fallen. »Aber das konnte

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