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Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Titel: Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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es die Folter und nicht die Sache mit dem
Messer?
    Ich wusste, dass
ich nicht mehr klar denken konnte, aber dieses Wissen half mir auch nicht
weiter. Ich schüttelte sogar den Kopf, wahrscheinlich in der Hoffnung, dass
mein Gehirn anschließend besser funktionieren würde. Doch das sollte mir sofort
leidtun, da ich mich erneut übergeben musste. Irgendwas stimmte nicht mit mir,
ich musste ins Krankenhaus. Ich kicherte.
    Es
muss Tom gewesen sein, der mir eins mit der Schaufel übergebraten hat, dachte ich. Wenn es Barney gewesen wäre, hätte er
mich umgebracht.
    Ich hatte ein paar
Minuten vergessen, mich zu bewegen. Ich hatte einfach nur im dunklen Wald
gestanden, und meine Gedanken waren abgeschweift. Ich lauschte aufmerksam,
konnte jedoch nichts hören. Aber das musste nicht bedeuten, dass es nichts zu
hören gab. Ich traute meinen Sinnen nicht mehr. Aber ich zwang mich, mich zu
bewegen, denn ich konnte hier nicht draußen in der Kälte bleiben. Ich musste
einen Unterstand finden.
    Das war der
härteste Kampf meines Lebens. Aber ich konnte Lichter sehen, und sie kamen
näher. Ich befand mich neben der Straße, so nah, dass hin und wieder
Scheinwerfer vorbeisausten. Wer weiß, wem die gehörten?
    Endlich erreichte
ich die erste Blockhütte. Der Wald endete nicht abrupt, sondern lichtete sich
allmählich, und dann kamen vereinzelte Bäume, Wiese und die Hütte. Ich wusste
gar nichts mehr, nicht wo Barney war, ob ich mich wirklich am Pine Landing Lake
befand oder ob Tolliver nach mir suchte. Was hätte er sonst auch tun sollen?
Aber was, wenn er dachte, ich sei einfach so abgehauen? Es hatte ein wenig
gereizte Stimmung zwischen uns geherrscht. Nein, das war völlig unmöglich, nie
würde er glauben, dass ich ihn verlasse.
    Ich blieb stehen,
denn ich hatte Angst, den Schutz des Waldes zu verlassen. Ich spitzte die
Ohren, riss die Augen auf. Mein Herz klopfte, und mein Kopf pochte im selben
Rhythmus. Ich musste gegen das überwältigende Bedürfnis ankämpfen, mich
hinzulegen und mich kurz auszuruhen. Ich atmete ein paar Mal tief durch und
wappnete mich innerlich. Dann trat ich in den dunklen Abend hinaus. Der Mond
würde bald aufgehen, und dann wäre die Sicht besser. Aber noch herrschte
Dämmerung, tiefste Dunkelheit.
    Ein Schritt hinaus
ins Freie. Und noch einen.
    Nichts geschah.
    Ich lief
schneller, überquerte erst die eine, dann die andere Wiese. Bei dem Wort Wiese
denkt man an schön gemähten Rasen, aber das stimmte nicht ganz. Das hier waren
Blockhütten, Sommerunterkünfte für Angler, und Rasenpflege wird bei Leuten, die
am Wochenende an den See fahren, nicht gerade groß geschrieben. Die Grundstücke
waren eher klein und manchmal nicht einmal voneinander getrennt. Wenn, dann
durch eine Reihe Büsche, wahrscheinlich Sträucher, die im Frühling blühten. Auf
dem unebenen, nassen Gelände wuchs viel Unkraut. Dinge standen herum wie Eimer,
Kinderspielzeug, Boote unter Abdeckplanen, sogar eine Schaukel. Ein
nachlässiger Blockhüttenbesitzer hatte die Liegestühle draußen stehen lassen.
Ich weiß das, weil ich über einen stolperte.
    Ich hatte mich in
meinem ganzen Leben noch nie so einsam gefühlt.
    Ich hatte das
Gefühl, dieser Albtraum würde niemals aufhören. Ich würde auf diesem unwegsamen
Gelände für immer durch die Dunkelheit stolpern müssen, während irgendwo der
Tod auf mich wartete.
    Ich war richtig
überrascht, als ich die Hütte der Cottons erreichte, in der
wir gewohnt hatten. Jetzt wusste ich wirklich, dass ich mich am Pine Landing Lake
befand. Die nächste Hütte, in der Lichter brannten, gehörte den Hamiltons.
    Aber ich würde in
grelles Licht treten müssen, um an die Tür der Hamiltons zu klopfen. Vielleicht
brachte ich sie ja auch in Gefahr. Obwohl ich das eindeutige Gefühl hatte, dass
Barney Simpson längst mit seinem Geländewagen nach Mexiko oder Kanada unterwegs
war, konnte ich mir diesbezüglich nicht sicher sein.
    Ich überlegte sehr
genau, was ich tun wollte. Ich würde den Schatten der Cotton-Hütte verlassen,
die Auffahrt und die Verandastufen der Hamiltons hoch- und auf die Tür
zurennen, wumm wumm wumm. Da es bereits Abend war, würde Ted
aufmachen. Er würde mich reinlassen. Vielleicht nur ungern, weil ich in so
einem unmöglichen Zustand war und Probleme mitbrachte, aber vermutlich würde er
mich hereinlassen.
    Ich riss mich
zusammen. Als ich gerade aus dem Schatten heraustreten wollte, glitt ein
großes, dunkles Etwas zwischen mir und der Hütte vorbei. Es hatte

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