Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
Vom Netzwerk:
rollte ein paar Meter nach vorne. Mein Fenster wurde hochgefahren, und ich löste meinen Schal, als das Auto sich aufwärmte. Ford schaffte es im Schneematsch schließlich zurück zu seinem Au-to und zog noch im Gehen sein Handy aus der Tasche. Das erinnerte mich an mein eigenes, das auf Vibration gestellt war, und ich holte mein Telefon aus meiner Tasche. Während ich es wieder laut stellte, fragte ich mich, wie ich Ivy erzählen sollte, woran ich mich erinnert hatte, ohne dass wir beide austickten.
    Mit einem besorgten Geräusch kuppelte Marshall wieder aus, und ich hob den Kopf. Ford stand mit dem Telefon am Ohr neben seiner offenen Autotür. Ich bekam ein schlechtes Gefühl, als er wieder auf uns zukam. Es wurde schlimmer, als Marshal sein Fenster runterfuhr und Ford daneben stehen blieb. In den Augen des Psychiaters lag tiefe Sorge.
    »Das war Edden«, sagte Ford, schloss sein Telefon und schob es zurück in seine Hosentasche. »Glenn ist verletzt worden.«
    »Glenn!« Ich lehnte mich über die Mittelkonsole zu ihm und bekam dabei einen guten Schwung des Rotholzgeruches in die Nase, der von Marshall aufstieg. Der FIB-Detective war Ed-30

    dens Sohn und ein guter Freund. Und jetzt war er verletzt. Meinetwegen? »Ist er in Ordnung?«
    Marshal versteifte sich, und ich zog mich zurück. Ford schüttelte den Kopf und schaute über den nahen Fluss. »Er war außer Dienst und hat etwas untersucht, was er besser gelassen hätte. Sie haben ihn bewusstlos aufgefunden. Ich werde ins Krankenhaus fahren, um rauszufinden, wie viel Schaden sein Kopf genommen hat.«
    Sein Kopf. Ford meinte sein Gehirn. Jemand hatte ihn zusammengeschlagen. »Ich komme mit«, sagte ich und griff nach dem Gurt.
    »Ich kann dich rausfahren«, bot Marshal an, aber ich wickelte mir bereits den Schal wieder um den Hals und griff nach meiner Tasche.
    »Nein danke, Marshal«, antwortete ich mit galoppierendem Puls und berührte ihn kurz an der Schulter. »Ford fährt sowieso hin. Ich … ähm, rufe dich später an, okay?«
    Sorge stand in Marshals braunen Augen, aber er nickte. Sein schwarzes, sehr kurz geschnittenes Haar bewegte sich kaum.
    Es wuchs erst seit ein paar Monaten wieder, aber immerhin hatte er inzwischen wieder Augenbrauen. »Okay.« Er machte keinen Ärger, weil ich ihn so abservierte. »Pass auf dich auf.«
    Ich atmete auf, schaute kurz zu Ford, der ungeduldig auf mich wartete, dann drehte ich mich wieder zu Marshal. »Danke«, sagte ich leise und küsste ihn impulsiv auf die Wange.
    »Du bist ein toller Kerl.«
    Ich stieg aus und folgte mit schnellen Schritten Ford zu seinem Auto. Meine Gedanken rasten, und ich hatte ein mulmiges Gefühl, als ich darüber nachdachte, was wir im Krankenhaus vielleicht vorfinden würden. Jemand hatte Glenn verletzt. Sicher, er war ein FIB-Officer und ständig in der Gefahr, verletzt zu werden, aber ich hatte so ein Gefühl, dass ich irgendwas damit zu tun hatte. Es musste so sein. Ich war ein Albatros, ein Unglücksbringer.
    31

    Fragt nur Kisten.

2
    »Wir nehmen den nächsten Aufzug«, sagte die penibel gekleidete Frau mit einem überfreundlichen Lächeln und zog ihre verwirrte Freundin zurück in den Flur. Die silbernen Türen schlossen sich vor Ford und mir.
    Verwirrt schaute ich mich in dem riesigen Lift um. Das Ding war groß genug für eine Bahre. Ford und ich waren die einzigen Leute hier drin. Aber dann, kurz bevor die Türen sich endgültig schlossen, hörte ich sie noch flüstern: »Schwarze Hexe«.
    Das verriet mir alles, was ich wissen musste.
    »Zum Wandel damit«, murmelte ich und zog meine Tasche höher auf die Schulter.
    Neben mir brachte Ford Abstand zwischen sich und mich, weil er meine Wut spürte. Ich war keine schwarze Hexe. Okay, dann war meine Aura eben mit Dämonenschmutz überzogen.
    Und ja, ich war letztes Jahr gefilmt worden, als mich ein Dämon auf dem Arsch über die Straße zog. Und es half wahrscheinlich auch nicht, dass die ganze Welt wusste, dass ich einen Dämon in einen I. S.-Gerichtssaal beschworen hatte, um gegen Piscary auszusagen, Cincinnatis höchsten Vampir und den ehemaligen Meister meiner Mitbewohnerin. Aber ich war eine weiße Hexe. Oder?
    Deprimiert starrte ich auf die matt silbernen Wände des Krankenhausaufzugs. Ford war eine dunkle Silhouette neben mir. Er hielt den Kopf gesenkt, während ich vor mich hin kochte. Ich war kein Dämon, der zurückgezogen wurde ins Jenseits, sobald die Sonne aufging, aber meine Kinder würden es sein -
    das hatte ich der

Weitere Kostenlose Bücher