Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
Vom Netzwerk:
mich zu. Sie hielt den Schwanz hoch erhoben, als sie langsam auf mich zu-schlenderte, um sich unter dem Kinn kraulen zu lassen. Sie war schon im Foyer gewesen, als ich die erste Kiste gebracht hatte.
    Das Summen von Pixieflügeln ließ mich den Blick heben.
    »Spielzeuge für die Kinder?«, fragte Jenks. Seine Flügel waren leuchtend rot, weil er unter der Tageslichtlampe gesessen hatte, die ich in meine Schreibtischfassung eingebaut hatte.
    »Jau. Willst du mitkommen, wenn Ivy und ich sie ablie-fern?«
    »Sicher«, meinte er. »Es kann euch allerdings passieren, dass ich in der Hexenabteilung ein paar Farnsamen stehle.«
    658

    Ich brummelte, als ich aufstand. »Tu dir keinen Zwang an.«
    Es war jetzt, wo ich gebannt war, schwieriger, an gewisse Dinge ranzukommen, und Jenks plante bereits ein Drittel mehr Gartenplatz ein, um das auszugleichen. Es gab noch den Schwarzmarkt, aber den würde ich nicht nutzen. Wenn ich das tat, dann würde ich indirekt zugeben, dass sie mit ihrer Brand-markung Recht hätten, und das hatten sie nicht.
    Rex stellte sich unter meinen Mantel, und ich zögerte, als sie sich auf die Hinterbeine stellte und auf die Tasche tapste. Ich zog die Augenbrauen hoch und schaute fragend zu Jenks. Ich hatte sie jetzt schon zweimal aus dem Foyer gescheucht.
    »Ist eines deiner Kinder da drin?«, fragte ich Jenks, dann sprang ich auf die Katze zu, als sich eine ihrer Krallen in den Filz grub und sie anfing zu ziehen. Ihre Kralle löste sich, als ich sie hochhob, aber dann musste ich sie wieder fallen lassen, weil sie mir den Arm zerkratzte. Mit gesträubtem Schwanz rannte sie Richtung Altarraum. Jenks’ Kinder schrien kurz auf, dann folgten Rufe der Enttäuschung, als sie weiter in den Flur rannte. Den Altarraum wärmer zu halten als den Rest der Kirche war effektiver, als die Pixies in einem Schutzkreis einzus-perren.
    Jenks lachte, aber als ich meinen Ärmel hochschob, fand ich einen langen Kratzer. »Jenks«, beschwerte ich mich. »Du musst deiner Katze mal die Krallen schneiden.«
    »Rache, schau dir das an.«
    Ich zog meinen Ärmel wieder nach unten. Als ich aufsah, schwebte Jenks direkt vor mir, in seinen Händen etwas Blaues.
    Wenn ich es nicht besser gewusst hätte, hätte ich anhand der Art, wie Jenks es hielt, vermutet, dass es ein Baby war, eingewickelt in eine blaue Decke. »Was ist es?«, fragte ich, und er ließ es in meine ausgestreckte Handfläche fallen.
    »Es war in deiner Manteltasche«, sagte er, während er auf meiner Hand landete. Zusammen schauten wir es uns an. »Es 659

    ist ein Kokon, aber ich weiß nicht, von welcher Spezies«, fügte er hinzu und tippte ihn mit der Stiefelspitze an.
    Meine Verwirrung verschwand, und ich holte tief Luft, weil ich mich daran erinnerte, wie Al mir das am Silvesterabend in die Hand gedrückt hatte. »Kannst du erkennen, ob es lebt?«, fragte ich.
    Eifrig nickte er. »Jau. Woher hast du ihn?«
    Jenks hob ab, als ich meine Finger wieder um den Kokon schloss und mich in die Küche aufmachte, um den Kratzer auszuwaschen. »Ähm, Al hat ihn mir gegeben«, sagte ich, als wir den Altarraum durchquerten und in den kühleren Flur kamen.
    »Er hat aus Schneeflocken kleine blaue Schmetterlinge gemacht, und das war das Einzige, was überlebt hat.«
    »Disneyhure Tink, das ist das Unheimlichste, was mir unter-kommen ist, seitdem Bis im Fallrohr stecken geblieben ist«, sagte er, und seine Flügel summten leise in der Dunkelheit.
    Ich knallte meine Ellbogen auf den Lichtschalter in der Küche, und weil ich nicht wusste, was ich mit dem Kokon machen sollte, legte ich ihn aufs Fensterbrett. »Du hast Ivys letztes Da-te nicht gesehen, hm?«, fragte ich, als ich den Wasserhahn auf-drehte und nach der Seife griff. Das Fenster war schwarz und warf eine entstellte Version von Jenks und mir zurück.
    Rex sprang auf die Arbeitsfläche, und ich spritzte sie nass, als sie die Pfote nach dem Kokon ausstreckte.
    »Nein! Böse Katze!«, schrie Jenks, um die Katze auf den Boden zu jagen. Mit einer nassen Hand stülpte ich eines von Mr. Fishs übergroßen Brandygläsern über den Kokon. Mr. Fish war immer noch im Jenseits, und falls er tot war, wenn ich wieder hinkam, wäre ich ziemlich sauer. Es war jetzt schon ei-ne Woche her, wegen meiner dünnen Aura. Zumindest behauptete Al das. Ich vermutete eher, dass er Pierce erst unter Kontrolle kriegen musste und mich nicht dabeihaben wollte, um die Dinge zu verkomplizieren.
    660

    »Sie ist eben eine Katze, Jenks«, sagte ich, als

Weitere Kostenlose Bücher