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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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Fersen, wie er nur konnte. »Was’n das, was liegt da im Gras?«, fügte Hagrid in scharfem Ton hinzu und wandte sich nun der Stelle unter dem Astronomieturm zu, wo sich eine kleine Menge versammelte. »Siehst du’s, Harry? Gleich unten vorm Turm? Unterhalb vom Mal … meine Güte … meins’ du, da wurde jemand runter–?«
    Hagrid verstummte, der Gedanke schien ihm offenbar zu schrecklich, um ihn laut auszusprechen. Harry ging neben ihm her, und sein Gesicht und die Beine brannten und schmerzten dort, wo die verschiedenen Zauber ihn in der letzten halben Stunde getroffen hatten, und doch waren ihm diese Beschwerden merkwürdig fern, als würde jemand in seiner Nähe darunter leiden. Wirklich und unausweichlich war nur der schreckliche Druck, den er in seiner Brust spürte …
    Er und Hagrid bewegten sich wie im Traum durch die murmelnde Menge bis ganz nach vorne zur Mauer, wo sich zwischen den schreckensstarren Schülern und Lehrern eine Lücke auftat.
    Harry hörte, wie Hagrid gequält und entsetzt aufstöhnte, blieb aber nicht stehen; er ging langsam weiter, bis er die Stelle erreichte, wo Dumbledore lag, und kauerte sich neben ihn nieder.
    Harry hatte gewusst, dass es keine Hoffnung mehr gab, schon von dem Moment an, als der Körperklammer-Fluch, mit dem Dumbledore ihn belegt hatte, von ihm abgefallen war, er hatte gewusst, dass dies nur geschehen konnte, weil der Urheber des Fluchs tot war; trotzdem war er nicht darauf vorbereitet, ihn hier zu sehen, Arme und Beine von sich gestreckt und gebrochen: den größten Zauberer, den Harry je gekannt hatte und je kennen würde.
    Dumbledores Augen waren geschlossen; wenn nicht seine Arme und Beine seltsam abgewinkelt gewesen wären, hätte man meinen können, er schliefe. Harry streckte die Hand aus, rückte die Halbmondbrille auf der Hakennase gerade und wischte mit seinem Ärmel Blutstropfen von Dumbledores Mund. Dann blickte er hinunter auf das weise alte Gesicht und versuchte die ungeheuerliche und unfassbare Wahrheit in sich aufzunehmen: dass Dumbledore nie wieder mit ihm sprechen würde, ihm nie wieder würde helfen können …
    Die Menge hinter Harry murmelte. Nach einer langen Zeit, wie es ihm vorkam, bemerkte er, dass er auf etwas Hartem kniete, und sah hinab.
    Das Medaillon, das sie vor so vielen Stunden hatten stehlen können, war aus Dumbledores Tasche gefallen. Es hatte sich geöffnet, vielleicht durch die Wucht des Aufpralls. Und obwohl Harry nicht noch mehr Entsetzen und Grauen und Trauer empfinden konnte, als er es schon tat, wusste er, als er das Medaillon aufhob, dass etwas nicht stimmte …
    Er drehte das Medaillon in den Händen. Es war weder so groß wie das Medaillon, das er im Denkarium gesehen hatte, noch befanden sich irgendwelche Zeichen darauf, keine Spur von dem reich verzierten S, das angeblich Slytherins Symbol war. Außerdem war nichts darin, nur ein zusammengefalteter Fetzen Pergament, an der Stelle festgeklemmt, die für ein Porträt vorgesehen war.
    Automatisch, ohne recht darüber nachzudenken, was er tat, zog Harry das Stück Pergament heraus, faltete es auseinander und las es im Licht der vielen Zauberstäbe, die inzwischen hinter ihm entzündet worden waren:
    An den Dunklen Lord
    Ich weiß, ich werde tot sein, lange bevor du dies liest, aber ich will, dass du weißt, dass ich es war, der dein Geheimnis entdeckt hat.
    Ich habe den echten Horkrux gestohlen und ich will ihn zerstören, sobald ich kann.
    Ich sehe dem Tod entgegen in der Hoffnung, dass du, wenn du deinen Meister findest, erneut sterblich sein wirst.
    R. A. B.
    Harry wusste weder, was diese Botschaft bedeutete, noch kümmerte es ihn. Nur eins war wichtig: Dies war kein Horkrux. Dumbledore hatte sich selbst geschwächt, indem er diesen schrecklichen Zaubertrank getrunken hatte, doch es war vergeblich gewesen. Harry zerknüllte das Pergament in der Hand, und in seinen Augen brannten Tränen, als hinter ihm Fang zu heulen begann.

 
Die Klage des Phönix
    »Komm her, Harry …«
    »Nein.«
    »Du kannst nich hierbleiben, Harry … nun komm schon …«
    »Nein.«
    Er wollte nicht von Dumbledores Seite weichen, er wollte nirgendwo hingehen. Hagrids Hand auf seiner Schulter bebte. Dann sagte eine andere Stimme: »Harry, komm mit.«
    Eine viel kleinere und wärmere Hand hatte sich um seine geschlossen und zog ihn hoch. Er gehorchte ihrem Druck, ohne weiter darüber nachzudenken. Erst als er blind zurück durch die Menge ging, erkannte er an dem Hauch eines Blumendufts, der in

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