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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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Wasserstrahl schoss aus ihrem Zauberstab, der den prustenden und würgenden Mundungus überflutete.
    Harry blickte auf und sah sein Entsetzen in den Gesichtern von Ron und Hermine widergespiegelt. Die Narben auf seinem rechten Handrücken schienen erneut zu brennen.

 
Magie ist Macht
    Der August zog sich hin, der ungepflegte Flecken Gras in der Mitte des Grimmauldplatzes verdorrte in der Sonne und wurde spröde und braun. Niemand aus den benachbarten Häusern bekam die Bewohner von Nummer zwölf je zu Gesicht, auch das Haus selbst nicht. Die Muggel, die am Grimmauldplatz lebten, hatten sich schon seit langem mit dem komischen Fehler in der Nummerierung abgefunden, durch den Nummer elf neben Nummer dreizehn stand.
    Und doch lockte der Platz nun kleine Besuchergruppen an, die diese Eigentümlichkeit offenbar höchst faszinierend fanden. Kaum ein Tag verging, ohne dass ein, zwei Leute zum Grimmauldplatz kamen, die dem Anschein nach nichts anderes im Sinn hatten, als sich an das Gitter gegenüber von Nummer elf und dreizehn zu lehnen und die Verbindungsstelle zwischen den beiden Häusern zu beobachten. Nie kam es vor, dass zwei Tage hintereinander dieselben Leute herumlungerten, doch hegten sie offenbar alle die gleiche Abneigung gegen normale Kleidung. Die meisten Londoner, die an ihnen vorbeigingen, waren an exzentrisch gekleidete Leute gewöhnt und nahmen kaum Notiz von ihnen, mochte auch der ein oder andere gelegentlich kurz zurückblicken und sich fragen, wie jemand in dieser Hitze so lange Umhänge tragen konnte.
    Das Aufpassen schien für die Beobachter wenig befriedigend zu sein. Manchmal schrak einer von ihnen auf und wollte erregt losstürmen, als ob er endlich etwas Interessantes erspäht hätte, lehnte sich dann aber nur mit enttäuschtem Gesicht wieder zurück.
    Am ersten Septembertag lungerten noch mehr Leute als sonst auf dem Platz herum. Ein halbes Dutzend Männer in langen Umhängen standen stumm und aufmerksam da und starrten wie immer auf die Häuser Nummer elf und dreizehn, doch das, worauf sie warteten, schien nach wie vor nicht greifbar. Als der Abend anbrach und zum ersten Mal seit Wochen einen unerwarteten kalten Regenschauer mit sich brachte, trat wieder einer jener unerklärlichen Momente ein, in denen es so aussah, als hätten sie etwas Interessantes entdeckt. Der Mann mit dem verzerrten Gesicht deutete auf etwas, und der ihm am nächsten stehende Gefährte, ein dicklicher, bleicher Mann, wollte schon losstürmen, doch einen Augenblick später waren sie wieder entspannt und gaben sich mit frustrierten und enttäuschten Mienen erneut ihrem Nichtstun hin.
    Unterdessen hatte Harry in Haus Nummer zwölf gerade die Eingangshalle betreten. Er hatte fast das Gleichgewicht verloren, als er auf die oberste Stufe direkt vor der Haustür appariert war, und dachte, dass die Todesser vielleicht einen Blick auf seinen kurz sichtbaren Ellbogen erhascht hatten. Er schloss die Tür sorgfältig hinter sich ab, zog den Tarnumhang aus, warf ihn sich über den Arm und eilte mit einem gestohlenen Tagespropheten in der Hand durch die düstere Halle auf die Tür zu, die in den Keller führte.
    Wie üblich empfing ihn das leise geflüsterte »Severus Snape?« , der kalte Wind fegte über ihn hinweg, und seine Zunge rollte sich für einen Moment zusammen.
    »Ich habe Sie nicht getötet«, sagte er, sobald sich seine Zunge wieder gelöst hatte, dann hielt er den Atem an, als die staubige Zaubergestalt zerbarst. Er wartete, bis er die Treppe zur Küche halb hinunter war, außer Hörweite von Mrs Black und weg von der Staubwolke, dann rief er: »Ich hab Neuigkeiten und die werden euch nicht gefallen.«
    Die Küche war kaum wiederzuerkennen. Sämtliche Flächen blitzten: Kupfertöpfe und -pfannen waren poliert worden und hatten einen rosigen Glanz angenommen, die Platte des Holztisches funkelte, die Kelche und Teller, die schon zum Abendessen bereitstanden, glitzerten im Schein eines munter lodernden Feuers, auf dem ein Kessel köchelte. Doch nichts im Raum hatte sich so drastisch verändert wie der Hauself, der nun auf Harry zugeeilt kam; er war in ein schneeweißes Handtuch gekleidet, sein Ohrenhaar war sauber und flauschig wie Watte, und an seiner schmächtigen Brust baumelte das Medaillon von Regulus.
    »Schuhe ausziehen, wenn ich bitten darf, Meister Harry, und Hände waschen vor dem Abendessen«, krächzte Kreacher, nahm den Tarnumhang und schlurfte davon, um ihn an einen Haken an der Wand zu hängen, neben eine

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