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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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ihr Lager aufgeschlagen hatten. Dann disapparierten sie an den Rand eines kleinen Marktfleckens.
    Als sie das Zelt im Schutz eines niedrigen Wäldchens aufgestellt und es mit neuen Verteidigungszaubern umgeben hatten, machte sich Harry unter dem Schutz des Tarnumhangs auf die Suche nach etwas Essbarem. Doch es kam anders als geplant. Kaum hatte er die Stadt betreten, wurde es unnatürlich kalt, ein drückender Nebel kam auf, und der Himmel verdunkelte sich, so dass Harry wie erstarrt stehen blieb.
    »Aber du kriegst doch einen wunderbaren Patronus hin!«, sagte Ron entrüstet, als Harry atemlos und mit leeren Händen zum Zelt zurückkehrte und nur das Wort »Dementoren« hauchte.
    »Ich hab … keinen zustande gebracht«, keuchte er und drückte mit der Hand auf seine stechende Seite. »Ist einfach nicht … gekommen.«
    Die beiden sahen so verwundert und enttäuscht drein, dass Harry sich schämte. Es war ein wahrer Alptraum gewesen, als er die Dementoren in der Ferne aus dem Nebel gleiten sah und ihm klar wurde, dass er sich nicht schützen konnte, während die lähmende Kälte ihm die Lungen zuschnürte und ein Schrei von weit her an seine Ohren drang. Es hatte Harrys ganze Willenskraft gekostet, sich von der Stelle loszureißen und fortzurennen und die augenlosen Dementoren zurückzulassen, die zwischen den Muggeln dahinglitten, die sie vielleicht nicht sehen konnten, aber ganz sicher die Verzweiflung spürten, die sie überall verbreiteten, wo sie auch waren.
    »Das heißt, es gibt immer noch nichts zu essen.«
    »Sei still, Ron«, fauchte Hermine. »Harry, was ist passiert? Warum, glaubst du, hast du deinen Patronus nicht zustande gebracht? Gestern hast du es tadellos geschafft!«
    »Ich weiß nicht.«
    Er saß tief in einem von Perkins’ alten Sesseln und fühlte sich mehr und mehr gedemütigt. Er hatte Angst, dass irgendetwas in seinem Inneren zerbrochen war. Gestern schien lange her zu sein: Heute hätte er wieder jener Dreizehnjährige sein können, der als Einziger im Hogwarts-Express zusammengeklappt war.
    Ron trat gegen ein Stuhlbein.
    »Was ist?«, knurrte er Hermine an. »Ich bin am Verhungern! Seit ich fast verblutet bin, hab ich nichts als ein paar Giftpilze gegessen!«
    »Dann geh du doch und schlag dich mit den Dementoren rum«, sagte Harry gereizt.
    »Würde ich ja, aber ich hab einen Arm in der Schlinge, falls dir das noch nicht aufgefallen ist!«
    »Wie praktisch.«
    »Und was willst du damit –?«
    »Natürlich!«, rief Hermine und schlug sich mit der Hand an die Stirn, worauf beide überrascht verstummten. »Harry, gib mir das Medaillon! Los!«, sagte sie ungeduldig und schnippte mit den Fingern, als er nicht reagierte, »der Horkrux, Harry, du hast ihn immer noch um!«
    Sie streckte die Hände aus und Harry zog sich die goldene Kette über den Kopf. Sobald das Medaillon nicht mehr auf seiner Haut lag, fühlte er sich frei und seltsam leicht. Er hatte nicht einmal bemerkt, dass er klamm war oder dass ihm etwas Schweres auf dem Magen lastete, bis beide Gefühle verflogen waren.
    »Besser?«, fragte Hermine.
    »Ja, und wie!«
    »Harry«, sagte sie, kauerte sich vor ihm nieder und sprach mit einer Stimme, die für Harry klang, als würde sie einen Schwerkranken besuchen, »könnte es nicht vielleicht sein, dass es von dir Besitz ergriffen hat?«
    »Was? Nein!«, sagte er abwehrend. »Ich erinnere mich an alles, was wir gemacht haben, während ich es umhatte. Wenn es von mir Besitz ergriffen hätte, dann wüsste ich nicht mehr, was ich gemacht hab, oder? Ginny hat mir erzählt, dass sie sich damals zeitweise an gar nichts mehr erinnern konnte.«
    »Hm«, sagte Hermine und blickte auf das schwere Medaillon hinunter. »Nun, vielleicht sollten wir es nicht tragen. Wir können es doch einfach im Zelt aufbewahren.«
    »Wir lassen diesen Horkrux nicht irgendwo herumliegen«, stellte Harry entschieden fest. »Wenn wir ihn verlieren, wenn er gestohlen wird –«
    »Oh, schon gut, schon gut«, sagte Hermine, hängte sich das Medaillon um den Hals und steckte es vorne unter ihr T-Shirt. »Aber wir wechseln uns ab, damit es keiner zu lange trägt.«
    »Großartig«, sagte Ron säuerlich, »und jetzt, wo das geklärt ist, können wir uns bitte was zu essen besorgen?«
    »Gut, aber dafür gehen wir erst mal woandershin«, sagte Hermine mit einem kurzen Blick auf Harry. »Es ist sinnlos, hierzubleiben, wenn wir wissen, dass überall Dementoren rumschwirren.«
    Schließlich bauten sie ihr Nachtlager in einem

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