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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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nicht mehr, und Hagrid starb sicher gerade oder war bereits tot; wie viele andere waren umgekommen, von denen er noch nicht wusste; ihm war, als ob seine Seele schon halb seinen Körper verlassen hätte …
    » HARRY, NUN KOMM !«, schrie Hermine.
    Hundert Dementoren rückten vor, glitten auf sie zu, saugten sich näher heran an Harrys Verzweiflung, die wie die Verheißung eines Festmahls war …
    Er sah Rons silbernen Terrier hervorbrechen, schwach flackern und erlöschen; er sah Hermines Otter sich in der Luft krümmen und dann verblassen, und sein eigener Zauberstab zitterte ihm in der Hand, und fast war ihm die bevorstehende Auslöschung willkommen, die Aussicht auf das Nichts, die Fühllosigkeit …
    Und dann rauschten ein silberner Hase, ein Eber und ein Fuchs an Harrys, Rons und Hermines Köpfen vorbei: Die Dementoren wichen vor den näher kommenden Geschöpfen zurück. Drei Menschen waren in der Dunkelheit zu ihnen gestoßen, um ihnen zur Seite zu stehen: Luna, Ernie und Seamus, die mit gezückten Zauberstäben immer weiter ihre Patroni aufrechterhielten.
    »Jawohl!«, sagte Luna aufmunternd, als ob sie sich wieder im Raum der Wünsche befänden und das alles nur eine Zauberübung für die DA wäre. »Ja, Harry … komm schon, denk an etwas Glückliches …«
    »Etwas Glückliches?«, sagte er mit gebrochener Stimme.
    »Wir sind alle noch hier«, flüsterte sie, »wir kämpfen immer noch. Komm schon, jetzt …«
    Erst war ein silberner Funke zu sehen, dann ein flackerndes Licht, und dann brach, mit der größten Kraftanstrengung, die es ihn je gekostet hatte, der Hirsch aus der Spitze von Harrys Zauberstab hervor. Er sprang vorwärts, und nun stoben die Dementoren tatsächlich auseinander, und augenblicklich war die Nacht wieder mild, doch der Lärm der Schlacht rundum drang ihm laut in die Ohren.
    »Weiß nicht, wie ich euch danken soll«, sagte Ron zittrig, an Luna, Ernie und Seamus gewandt, »ihr habt uns gerade das Leben –«
    Mit einem Gebrüll und einem Beben, das die ganze Erde erschütterte, kam ein weiterer Riese aus der Dunkelheit vom Verbotenen Wald hergestampft und fuchtelte mit einer Keule, die größer als sie alle war.
    » LAUFT !«, rief Harry erneut, doch das musste er den anderen nicht erst sagen: Sie stoben auseinander, und keine Sekunde zu früh, denn im nächsten Moment landete der riesige Fuß der Kreatur genau an der Stelle, wo sie gestanden hatten. Harry sah sich um: Ron und Hermine folgten ihm, aber die anderen drei waren wieder in Richtung Schlacht verschwunden.
    »Wir müssen raus aus seiner Reichweite!«, schrie Ron, als der Riese seine Keule abermals schwang und sein Brüllen durch die Nacht hallte, über das Gelände, wo nach wie vor rote und grüne Lichtgarben die Finsternis erhellten.
    »Zur Peitschenden Weide«, sagte Harry. »Los!«
    Irgendwie mauerte er es alles in seinem Kopf ein, stopfte es in einen kleinen Raum, in den er jetzt nicht hineinschauen konnte: Die Gedanken an Fred und Hagrid und seine furchtbare Angst um die ganzen Menschen, die er liebte und die überall im Schloss und davor verstreut waren, all das musste warten, weil sie jetzt rennen, die Schlange erreichen mussten, und Voldemort, denn das war, wie Hermine sagte, die einzige Möglichkeit, es zu beenden –
    Er jagte dahin, schon fast im Glauben, er könnte den Tod selbst hinter sich lassen, achtete nicht auf die Lichtstrahlen, die in der Dunkelheit überall um ihn her flogen, nicht auf den Lärm des Sees, der wie das Meer toste, nicht auf das Ächzen des Verbotenen Waldes trotz dieser windstillen Nacht; er rannte durch eine Landschaft, die sich scheinbar selbst zur Rebellion erhoben hatte, rannte schneller als je zuvor in seinem Leben, und er war es, der den großen Baum zuerst sah, die Weide, die das Geheimnis an ihren Wurzeln mit peitschenden, um sich schlagenden Zweigen beschützte.
    Keuchend und japsend verlangsamte Harry seine Schritte, ging um die dreschenden Zweige der Weide herum, spähte durch die Dunkelheit auf ihren dicken Stamm und versuchte den einen Knoten in der Rinde des alten Baums zu erkennen, der ihn lahmlegen würde. Ron und Hermine kamen herbei, Hermine derart außer Atem, dass sie nicht sprechen konnte.
    »Wie – wie sollen wir da reinkommen?«, keuchte Ron. »Ich kann – die Stelle sehen – wenn wir nur – wieder Krummbein hätten –«
    »Krummbein?«, schnaufte Hermine vornübergebeugt, die Hand an die Brust gepresst. »Bist du ein Zauberer oder nicht?«
    »Oh – stimmt –

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