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Wild auf Fußball

Titel: Wild auf Fußball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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Die Sonne scheint auf den Küchentisch. Lino kippt sich das Schälchen mit Capt'n-Crunchy-Kringeln voll.
    »Lass mir auch noch ein paar drin«, sagt Ella. Aber da schüttet er sich den Rest in sein Schälchen und hält seiner Schwester
     die leere Packung hin.
    »Mama!«, ruft Ella. »Lino hat die ganze Packung aufgegessen!«
    »Hab ich nicht!«, ruft Lino Richtung Badezimmer, wo die Mutter sich föhnt und sowieso nichts hört. Von Papa steht nur noch
     die leere Kaffeetasse auf dem Tisch.
    »Die Packung ist ja noch da«, sagt Lino. »Kannste dir ja Marmelade draufschmieren. Guten Appetit!«
    Ellas Augen funkeln. »Kein Wunder, wenn dir der beste Spieler wegläuft«, sagt sie. »Wer will denn schon mit so einem Ekelpaket
     wie dir waszu tun haben!« Sie wirft ihrem Bruder die leere Schachtel an den Kopf und nutzt die Schrecksekunde aus, um sich sein Schälchen
     zu schnappen. Aber Lino ist schnell. Im Nu hat er es wieder. Bei der Zurückeroberung fliegen jede Menge Capt'n-Crunchys durch
     die Luft. Der ganze Tisch ist übersät.
    Lino kocht, weil sie das wegen Malle gesagt hat. Marvin Winter ist der beste Spieler aus seiner Fußballmannschaft, obwohl
     Lino immer denkt, er wäre der beste. Malle hat überall erzählt, dass Lino ein Großmaul sei. Ist er ja auch. Und Malle will
     sich nichts mehr von ihm gefallen lassen. Er will sich jetzt für eine richtige Schülermannschaft starkmachen, mit der man
     an der Schulmeisterschaft teilnehmen kann und die von Lehrern trainiert wird, richtig professionell. Ella weiß, dass ihr Bruder
     eigentlich dasselbe vorgehabt hatte, nur ohne Lehrer und ohne Mädchen. Aber wenn Malle erst mal Kapitän einer neuen Mannschaft
     ist, darf mitspielen, wer will! Auch Ella! Sie wird Lino schon zeigen, wo der Hase langläuft. Bei dem Gedanken muss sie grinsen.
    Genüsslich stopft sie sich jeden Crunchy-Kringel, den sie kriegen kann, in den Mund. Als sie die, die an der Butter festkleben,
     nehmen will, haut ihr Lino auf die Hand. Die ist jetzt voller Butter. Sie versucht, die Butterhand an seinem T-Shirt abzuwischen. Lino springt auf und packt sie amHandgelenk, will es nach hinten umbiegen, sodass sie in die Knie gehen muss. Das macht er immer, und dann soll sie ihn auf
     Knien um Verzeihung bitten, bevor er sie loslässt. Meistens muss Ella dann so lachen, dass sie gar nichts sagen kann. Dann
     lässt Lino locker, aber diesmal drückt er so fest zu, bis es überhaupt nicht mehr lustig ist.
    »Aua!«
    Lino will, dass sie zurücknimmt, was sie eben gesagt hat. »Na los!«, zischt er. »Sag, dass Malle eine Krücke ist!«
    »Niemals!« Ella beißt die Zähne zusammen.
    Aus dem Badezimmer hört man den Föhn und die Mutter summen. Lino und Ella haben gelernt, leise zu kämpfen, obwohl sie die
     zehn Minuten am Morgen, wenn sich die Mutter föhnt, immer ausnutzen, um Meinungsverschiedenheiten zu regeln. Für einen Pferdekuss
     zwischendurch reicht eine Klospülung.
    Ellas Handgelenk ist schon ganz rot, aber sie denkt gar nicht daran, in die Knie zu gehen. Die Zeiten sind vorbei! Sie lässt
     Lino ihre Handgelenke drücken und schließt die Augen. Mal sehen, was ihr mit geschlossenen Augen einfällt. Nichts. Leider.
     Nur der Schmerz sticht bis in den Magen.
    »Guck mich an!«, sagt Lino.
    Sie lässt die Augen zu.
    »Mach sofort die Augen auf und sag, dass Malle Winter eine verdammte Krücke ist!«
    Jetzt ist der Moment gekommen. Ein leichtes Zögern in seinem Händedruck und schon springt sie ihm mit dem Hacken auf den kleinen
     Zeh. Getroffen! Er lässt sie los. Rote Wutflecken zieren seinen Hals.
    »Ohne Malle könnt ihr einpacken«, sagt Ella.
    Im Badezimmer geht der Föhn aus. Die Kinder stürmen auf die Stühle und picken die Capt'n-Crunchy-Kringel vom Tisch; Lino spült
     mit Milch aus der Tüte nach.
    »He!«, sagt Mama mit frischer Föhnfrisur. »Wir trinken nicht aus der Tüte.«
    Lino nimmt die Tüte vom Mund und gießt sich Milch in sein Glas.
    »Würdest du bitte deiner Schwester auch Milch einschenken?!«
    Lino macht das Glas so voll, dass Ella es nicht mehr heben kann.
    Die Mutter seufzt. »Können wir nicht einmal in Frieden frühstücken?«
    Ella schlürft Milch aus dem vollen Glas.
    »Und wie sieht das hier schon wieder aus!«
    »Ella hat mich mit Butter vollgeschmiert«, sagt Lino und zeigt auf den Ärmel seines T-Shirts .
    »Weil er meine Hand in die Butter gehauen hat«, sagt Ella. »Und die Capt'n-Crunchys hat er auch alle aufgegessen.«
    »Hab ich nicht!«
    Die Mutter

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