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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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hätte.
    »Was ist denn jetzt wieder los?«, wollte Harry wissen.
    »Ich kann da nicht rein«, sagte Ron grantig. »Das ist ein Mädchenklo.«
    »Ach Ron, da wird niemand drin sein«, sagte Hermine. Sie richtete sich auf und kam zu ihm herüber. »Da lebt die Maulende Myrte. Komm, lass uns mal nachsehen.«
    Sie setzte sich über das große »Defekt«-Schild hinweg und öffnete die Tür. Es war der düsterste und trostloseste Toilettenraum, den Harry je betreten hatte. Unter einem riesigen gesplitterten und fleckigen Spiegel zog sich eine Reihe angeschlagener Waschbecken entlang. Der Boden war feucht und spiegelte trübe das Licht einiger Kerzenstummel wider, die in ihren Haltern ausbrannten; von den zerkratzten Holztüren der Kabinen schälte sich die Farbe ab und eine hing in den Angeln.
    Hermine drückte die Finger an die Lippen und schlich hinüber zur hintersten Kabine. Dort angelangt, sagte sie: »Hallo, Myrte, wie geht es dir?«
    Harry und Ron traten neugierig hinzu. Die Maulende Myrte schwebte über der Kloschüssel und drückte an einem Pickel auf ihrem Kinn herum.
    »Das ist ein Mädchenklo«, sagte sie und musterte Ron und Harry misstrauisch. »Das sind keine Mädchen.«
    »Nein«, stimmte ihr Hermine zu, »ich wollte ihnen nur zeigen, wie – ähm – nett du es hier hast.«
    Mit einer Armbewegung deutete sie auf den schmutzigen alten Spiegel und den feuchten Boden.
    »Frag sie, ob sie etwas gesehen hat«, hauchte Harry in Hermines Ohr.
    »Was flüsterst du da?«, fragte Myrte und starrte ihn an.
    »Nichts«, sagte Harry rasch. »Wir wollten nur fragen –«
    »Ich wünschte, die Leute würden aufhören, hinter meinem Rücken zu reden!«, sagte Myrte mit tränenerstickter Stimme. »Ich hab auch Gefühle, müsst ihr wissen, obwohl ich tot bin –«
    »Myrte, niemand will dich ärgern«, sagte Hermine, »Harry wollte nur –«
    »Niemand will mich ärgern! Guter Witz!«, heulte Myrte. »Mein Leben hier drin war nichts als das reine Elend, und nun kommen auch noch Leute, die mir den Tod ruinieren!«
    »Wir wollten dich fragen, ob du in letzter Zeit etwas Merkwürdiges gesehen hast«, sagte Hermine rasch. »Denn direkt vor der Tür wurde an Halloween eine Katze angegriffen.«
    »Hast du an diesem Abend jemanden hier gesehen?«, fragte Harry.
    »Ich hab nicht drauf geachtet«, sagte Myrte aufbrausend. »Peeves hat mich derart zur Verzweiflung getrieben, dass ich hierher geflüchtet bin und versucht habe, mich umzubringen . Dann ist mir natürlich eingefallen, dass ich … dass ich …«
    »Dass du schon tot bist«, half Ron ihr weiter.
    Myrte stieß ein dramatisches Schluchzen aus, stieg hoch in die Luft, drehte sich um und stürzte sich, die drei mit Wasser bespritzend, kopfüber in die Kloschüssel, wo sie verschwand; ihren dumpfen Schluchzern nach zu schließen, war sie irgendwo im Abflussrohr zur Ruhe gekommen.
    Harry und Ron standen mit offenen Mündern da, doch Hermine zuckte matt die Achseln und meinte: »Offen gestanden war das für Myrtes Verhältnisse eine fast fröhliche Unterhaltung … kommt, gehen wir.«
    Harry hatte kaum die Tür hinter Myrtes gurgelnden Schluchzern zugeschlagen, als eine laute Stimme die drei zusammenzucken ließ.
    » RON !«
    Percy Weasley, mit glänzendem Vertrauensschülerabzeichen, stand wie angewurzelt am Treppenabsatz, mit dem Ausdruck ungläubigen Staunens auf dem Gesicht.
    »Das ist ein Mädchenklo!«, sagte er entsetzt, »was habt ihr –?«
    »Haben uns nur ein wenig umgesehen«, meinte Ron achselzuckend, »Spuren, weißt du –«
    Percy schwoll auf eine Weise an, die Harry stark an Mrs Weasley erinnerte. »Verschwindet – auf – der – Stelle«, sagte er, schritt auf sie zu und begann sie mit den Armen fuchtelnd fortzuscheuchen. »Ist euch denn egal, was das für einen Eindruck macht? Hierher zurückzukommen, während alles beim Abendessen ist?«
    »Warum sollten wir nicht hier sein?«, versetzte Ron aufgebracht. Er hielt an und stellte sich wütend vor Percy auf. »Hör zu, wir haben diese Katze nicht angerührt!«
    »Das hab ich auch Ginny gesagt«, sagte Percy erbost, »aber sie denkt offenbar immer noch, dass ihr von der Schule fliegt, ich hab sie nie so aufgeregt gesehen, sie heult sich die Augen aus, denk doch mal an sie, alle Erstklässler sind wegen dieser ganzen Geschichte völlig aus dem Häuschen –«
    »Dir ist Ginny doch egal«, sagte Ron und die Ohren liefen ihm jetzt rot an. »Du machst dir nur Sorgen, dass ich dir die Chance vermassle,

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