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Harry Potter und der Feuerkelch

Harry Potter und der Feuerkelch

Titel: Harry Potter und der Feuerkelch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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musste mein Vater mich verstecken. Er musste mich überwachen. Er musste mich mit einigen Flüchen belegen, um mich gefügig zu machen. Als ich meine Kräfte wiedergewonnen hatte, dachte ich nur noch daran, meinen Herrn zu suchen … und wieder in seine Dienste zu treten.«
    »Wie hat Ihr Vater Sie gefügig gemacht?«, fragte Dumbledore weiter.
    »Mit dem Imperius-Fluch«, sagte Crouch. »Ich stand unter der Herrschaft meines Vaters. Er zwang mich, Tag und Nacht einen Tarnumhang zu tragen. Ich war immer mit der Hauselfe zusammen. Sie war meine Wärterin und meine Pflegerin. Sie hatte Mitleid mit mir. Sie überredete meinen Vater, mir hin und wieder etwas Gutes zu tun. Als Belohnung für mein gutes Betragen.«
    »Meister Barty, Meister Barty«, schluchzte die Hauselfe durch ihre Hände. »Sie dürfen es denen nie nicht sagen, wir kriegen Ärger …«
    »Hat irgendjemand einmal entdeckt, dass Sie noch am Leben waren?«, fragte Dumbledore leise. »Wusste es jemand, außer Ihrem Vater und der Hauselfe?«
    »Ja«, sagte Crouch und wieder zuckten seine Augenlider. »Eine Hexe im Büro meines Vaters. Bertha Jorkins. Sie kam eines Tages mit Papieren zu uns, die mein Vater unterschreiben sollte. Er war nicht zu Hause. Winky ließ sie eintreten und kam dann zu mir in die Küche zurück. Aber Bertha Jorkins hörte, dass Winky mit mir redete. Sie war gekommen, um nachzuforschen. Sie hörte genug, um zu erraten, wer sich unter dem Tarnumhang verbarg. Dann kam mein Vater heim. Sie sagte ihm freimütig, was sie entdeckt hatte. Er belegte sie mit einem sehr starken Gedächtniszauber, damit sie es vergaß. Der Zauber war zu stark. Mein Vater glaubte, er habe ihr Gedächtnis auf Dauer geschädigt.«
    »Warum kommt sie auch und schnüffelt bei meinem Meister rum?«, schluchzte Winky. »Warum lässt sie uns nicht in Ruhe?«
    »Erzählen Sie mir, was sich bei der Quidditch-Weltmeisterschaft abgespielt hat«, sagte Dumbledore.
    »Winky hatte meinen Vater dazu überredet«, sagte Crouch, weiterhin mit gleichförmiger Stimme. »Dazu hatte sie Monate gebraucht. Ich hatte das Haus jahrelang nicht verlassen. Quidditch hatte ich immer geliebt. ›Lassen Sie ihn gehen‹, sagte sie. ›Er ist ja unter dem Tarnumhang. Er kann doch zusehen. Lassen Sie ihn doch einmal frische Luft schnappen.‹ Sie sagte, meine Mutter hätte es so gewollt. Meine Mutter sei gestorben, um mir die Freiheit zu schenken. Sie habe mich nicht gerettet, damit ich für den Rest meines Lebens eingesperrt bleiben müsste. Schließlich sagte er ja.
    Alles war sorgfältig geplant. Mein Vater führte mich und Winky schon früh am Morgen nach oben in die Ehrenloge. Winky sollte sagen, sie würde einen Platz für meinen Vater besetzen. Ich sollte neben ihr sitzen, unsichtbar. Wir sollten warten, bis alle fort waren, und dann das Stadion verlassen. Keiner würde es je erfahren.
    Aber Winky wusste nicht, dass ich allmählich stärker wurde. Ich begann gegen den Imperius-Fluch meines Vaters anzukämpfen. Es gab Zeiten, in denen ich fast wieder der Alte war. Manchmal spürte ich, dass ich mich seiner Herrschaft vollkommen entzogen hatte. Und so war es auch dort, in der Ehrenloge. Es war, als würde ich aus einem tiefen Schlaf erwachen. Ich fand mich draußen in der Öffentlichkeit, es war mitten im Spiel, und ich sah einen Zauberstab aus der Tasche eines Jungen vor mir ragen. Seit der Zeit vor Askaban hatte ich keinen Zauberstab mehr in die Hand nehmen dürfen. Ich stahl ihn. Winky hat es nicht mitbekommen. Winky hat Höhenangst. Sie hatte ihr Gesicht verborgen.«
    »Meister Barty, böser Junge!«, wisperte Winky und Tränen sickerten durch ihre Finger.
    »Sie haben also den Zauberstab genommen«, sagte Dumbledore, »und was haben Sie damit gemacht?«
    »Wir gingen zurück in unser Zelt«, sagte Crouch. »Dann hörten wir sie. Wir hörten die Todesser. Jene, die nie in Askaban saßen. Jene, die nie für meinen Herrn gelitten haben. Sie hatten sich von ihm abgewandt. Sie waren nicht versklavt, wie ich es war. Sie waren frei, ihn zu suchen, doch sie taten es nicht. Sie trieben nur ihre Späße mit den Muggeln. Ihr Geschrei weckte mich. Mein Kopf war seit Jahren nicht mehr so klar gewesen. Ich war zornig. Ich hatte den Zauberstab. Ich wollte sie angreifen, weil sie meinem Herrn untreu waren. Mein Vater war aus dem Zelt gegangen, um die Muggel zu befreien. Winky bekam Angst, als sie mich so zornig sah. Sie benutzte ihre eigene Art von Zauber, um mich an sie zu fesseln. Sie zog mich aus

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