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Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Titel: Harry Potter und der Gefangene von Askaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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die Karte hervor. Er kauerte sich hinter der einäugigen Hexe auf den Boden und breitete sie aus. Ein kleiner Punkt bewegte sich in seine Richtung. Harry verfolgte ihn gespannt. In winziger Schrift neben dem Punkt stand »Neville Longbottom«.
    Rasch zückte Harry den Zauberstab, murmelte »Dissendium« und schob seine Schultasche in die Statue, doch bevor er selbst hineinklettern konnte, kam Neville um die Ecke.
    »Harry! Ich hab ganz vergessen, dass du ja auch nicht nach Hogsmeade darfst!«
    »Hallo, Neville«, sagte Harry. Schnell ging er ein paar Schritte weg von der Statue und stopfte die Karte in die Hosentasche. »Irgendwelche Pläne?«
    »Nee«, sagte Neville schulterzuckend. »Hast du Lust auf ’ne Partie Zauberschnippschnapp?«
    »Ähm – nicht jetzt – ich wollte eben in die Bibliothek und diesen Vampiraufsatz für Lupin schreiben –«
    »Ich komm mit!«, sagte Neville strahlend. »Ich hab noch gar nicht damit angefangen!«
    »Ähm – wart mal – ja, hab ich ganz vergessen, ich hab ihn gestern Abend fertig geschrieben!«
    »Toll, dann kannst du mir ja helfen!«, sagte Neville und sein Blick flehte um Beistand. »Das mit dem Knoblauch kapier ich überhaupt nicht – müssen die den essen oder was –«
    Unter leisem Keuchen erstarb Nevilles Stimme. Sein Blick fiel an Harry vorbei auf den Korridor.
    Es war Snape. Neville ging rasch hinter Harry in Deckung.
    »Und was macht ihr beide hier?«, sagte Snape, baute sich vor ihnen auf und sah sie abwechselnd an. »Ein ungewöhnlicher Treffpunkt –«
    Harry überkam gewaltige Unruhe, als Snapes flackernder Blick über die Türen zu beiden Seiten des Ganges huschte und dann an der einäugigen Hexe hängen blieb.
    »Das – das ist nicht unser Treffpunkt«, sagte Harry. »Wir haben uns – einfach zufällig getroffen.«
    »Tatsächlich?«, sagte Snape. »Du hast die Gewohnheit, an ausgefallenen Orten aufzutauchen, Potter, und das meist aus ganz bestimmten Gründen … Ich schlage vor, ihr zwei geht schleunigst zurück in euren Turm, dahin, wo ihr hingehört.«
    Harry und Neville gingen ohne ein weiteres Wort davon. Bevor sie um die Ecke bogen, wandte sich Harry noch einmal um. Snape strich mit der Hand über den Kopf der einäugigen Hexe und untersuchte sie genau.
    Bei der fetten Dame angelangt, schaffte es Harry, Neville abzuschütteln, indem er ihm das Passwort sagte und vorschützte, seinen Vampiraufsatz in der Bibliothek vergessen zu haben. Er rannte davon. Außer Sicht der Sicherheitstrolle zog er die Karte hervor und versenkte sich in den Plan des Schlosses.
    Der Korridor im dritten Stock schien wie ausgestorben. Harry suchte die Karte sorgfältig ab und stellte mit Erleichterung fest, dass der kleine Punkt namens »Severus Snape« inzwischen wieder in seinem Büro war.
    Er rannte zurück zur einäugigen Hexe, öffnete ihren Buckel, schlüpfte hinein und schlitterte hinunter zu seiner Tasche am Ende der steinernen Rutsche. Er löschte die Karte des Rumtreibers und spurtete los.
    Harry, unter dem Tarnumhang vollkommen verborgen, trat ins Sonnenlicht vor dem Honigtopf und klopfte Ron auf den Rücken.
    »Ich bin’s«, murmelte er.
    »Wo hast du so lange gesteckt?«, zischte Ron.
    »Snape ist herumgeschlichen …«
    Sie machten sich auf den Weg die Hauptstraße entlang.
    »Wo bist du?«, murmelte Ron immer wieder aus den Mundwinkeln. »Bist du noch da? Ein komisches Gefühl ist das …«
    Sie gingen zum Postamt. Ron tat so, als wolle er wissen, wie viel eine Eule zu Bill nach Ägypten koste, damit sich Harry in Ruhe umsehen konnte. Die Eulen, mindestens dreihundert Tiere, saßen auf Stangen und fiepten ihm leise zu; alles war vertreten, von den großen Uhus bis zu den Käuzchen (»Zustellung nur innerorts«), die so winzig waren, dass sie in Harrys Hand Platz gehabt hätten.
    Dann besuchten sie Zonko , wo sich so viele Schüler drängelten, dass Harry sorgfältig aufpassen musste, niemandem auf die Zehen zu treten und eine Panik auszulösen. Hier gab es Scherz- und Juxartikel, die selbst Freds und Georges wildeste Träume verblassen ließen; Harry flüsterte Ron zu, was er tun sollte, und reichte ihm unter seinem Umhang ein paar Goldmünzen. Sie verließen Zonko mit stark erleichterten Geldbeuteln, doch die Taschen berstend voll mit Stinkbomben, Schluckaufdrops, Froschlaichseife und mit je einer nasebeißenden Teetasse.
    Es war ein schöner Tag mit einer leichten Brise, und keiner von beiden hatte Lust, sich irgendwo reinzusetzen. Also schlenderten sie an

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