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Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Titel: Harry Potter und der Gefangene von Askaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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hatte. »Ich glaube, du drehst langsam durch. Du hast dir einfach zu viel vorgenommen.«
    »Nein, tu ich nicht!«, sagte Hermine, strich sich die Haare aus den Augen und suchte mit verzweifeltem Blick nach ihrer Mappe. »Ich hab nur einen Fehler gemacht, das ist alles! Ich sollte am besten zu Professor Flitwick gehen und mich entschuldigen … Bis später in Wahrsagen!«
    Sie trafen Hermine zwanzig Minuten später am Fuß der Leiter zu Professor Trelawneys Turmzimmer wieder. Sie sah äußerst mitgenommen aus.
    »Ich kann einfach nicht fassen, dass ich die Aufmunterungszauber verpasst habe! Und ich wette, die kommen in der Prüfung dran, Professor Flitwick hat so was angedeutet!«
    Nacheinander kletterten sie die Leiter zum dämmrigen, stickigen Turmzimmer hoch. Auf jedem der kleinen Tische stand eine Kristallkugel voll perlweißem Nebel. Harry, Ron und Hermine setzten sich zusammen an einen wackligen Tisch.
    »Ich dachte, Kristallkugeln kommen erst im nächsten Trimester dran«, murmelte Ron und vergewisserte sich mit misstrauischem Blick, dass Professor Trelawney nicht in der Nähe stand.
    »Beklag dich lieber nicht, das heißt immerhin, dass wir mit Handlesen fertig sind«, zischelte ihm Harry zu. »Das hat mich ganz krank gemacht, wenn die bei jedem Blick auf meine Hände fast in Ohnmacht gefallen ist.«
    »Einen schönen Tag wünsche ich euch!«, sagte die vertraute rauchige Stimme und mit gewohnt dramatischer Geste trat Professor Trelawney aus den Schatten heraus. Parvati und Lavender, die Gesichter vom milchigen Glimmen ihrer Kristallkugel erleuchtet, zitterten vor Begeisterung.
    »Ich habe beschlossen, ein wenig früher als geplant mit der Kristallkugel zu beginnen«, sagte Professor Trelawney, setzte sich mit dem Rücken zum Feuer und blickte in die Runde. »Die Schicksalsgöttin teilt mir mit, dass die Prüfung im Juni sich ganz um die Kugel drehen wird, und ich will mich bemühen, euch genug Erfahrung zu vermitteln.«
    Hermine schnaubte.
    »Hört euch das an, ›die Schicksalsgöttin teilt mir mit‹! Wer bestimmt denn die Prüfungsaufgaben? Sie selbst! Eine wahrhaft erstaunliche Weissagung!« Hermine mühte sich nicht einmal, die Stimme zu dämpfen.
    Sie konnten nicht erkennen, ob Professor Trelawney sie gehört hatte, denn ihr Gesicht war im Dunkeln verborgen. Jedenfalls fuhr sie fort, als wäre nichts gewesen.
    »Das Lesen in Kristallkugeln ist eine besonders raffinierte Kunst«, sagte sie träumerisch. »Ich erwarte nicht, dass ihr schon beim ersten Mal Sehen könnt, wenn ihr in die unendlichen Tiefen der Kugel schaut. Wir üben zunächst einmal, wie wir unser bewusstes Denken und die äußeren Augen entspannen.« Ron begann jetzt haltlos zu kichern und musste sich die Faust in den Mund stecken, um seinen Lachanfall zu ersticken. »Damit reinigen wir das Innere Auge und das Überbewusstsein. Wenn wir Glück haben, werden ein paar von euch vielleicht am Ende der Stunde Sehen können.«
    Und so ging es los. Harry zumindest kam sich ziemlich dämlich vor, während er in die Kugel stierte und angestrengt versuchte nichts zu denken, wo ihm doch ständig »das ist Blödsinn« durch den Kopf ging. Dass Ron immer wieder in ersticktes Glucksen ausbrach und Hermine genervt aufseufzte, war auch nicht hilfreich.
    »Schon was gesehen?«, fragte Harry nach einer halben Stunde stummen Kristallkugelstarrens die beiden andern.
    »Ja, da auf dem Tisch ist ein Brandfleck«, sagte Ron und deutete darauf. »Jemand hat seine Kerze umgestoßen.«
    »Das ist doch komplette Zeitverschwendung«, fauchte Hermine. »Ich könnte inzwischen was Nützliches üben. Zum Beispiel Aufmunterungszaubern nachholen –«
    Professor Trelawney raschelte vorbei.
    »Möchte jemand, dass ich ihm helfe, die Schattengestalten in seiner Kugel zu deuten?«, murmelte sie unter dem Klimpern ihrer Armreife.
    »Ich brauch keine Hilfe«, flüsterte Ron. »Ist doch klar, was das bedeutet. Heute Nacht wird’s ziemlich neblig.«
    Harry und Hermine wieherten los.
    »Ich möchte doch bitten!«, sagte Professor Trelawney und alle Köpfe wandten sich zu ihnen um. Parvati und Lavender waren schockiert. »Ihr stört die Reinheit der Schwingungen!« Sie trat an ihren Tisch und spähte in die Kristallkugel. Harry sank das Herz in die Hose. Er war sich sicher, was kommen würde –
    »Hier ist etwas!«, flüsterte Professor Trelawney und berührte mit der Nasenspitze fast die Kugel, so dass sich ihr Gesicht in beiden riesigen Brillengläsern spiegelte. »Etwas

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