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Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Titel: Harry Potter und der Gefangene von Askaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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zu.
    »Aah, du machst dir Sorgen, wie Tante und Onkel reagieren?«, sagte Fudge. »Nun, ich will nicht bestreiten, dass sie äußerst wütend sind, Harry, aber sie sind bereit, dich nächsten Sommer wieder aufzunehmen, solange du über Weihnachten und Ostern in Hogwarts bleibst.«
    Harry räusperte sich.
    »In den Weihnachtsferien und den Osterferien bleibe ich immer in Hogwarts«, sagte er, »und in den Ligusterweg will ich nie wieder zurück.«
    »Schon gut, schon gut, Harry, wenn du dich erst einmal beruhigt hast, denkst du sicher anders darüber«, sagte Fudge in besorgtem Ton. »Es ist schließlich deine Familie, und ich bin sicher, ihr mögt euch alle miteinander – ähm – tief im Grunde eurer Herzen.«
    Es wäre Harry nicht in den Sinn gekommen, Fudge eines Besseren zu belehren. Er wartete immer noch darauf zu hören, was jetzt mit ihm passieren würde.
    »Also müssen wir nur noch klären«, sagte Fudge und butterte sich sein zweites Brötchen, »wo du die letzten drei Ferienwochen verbringst. Ich schlage vor, du nimmst hier im Tropfenden Kessel ein Zimmer und –«
    »Moment mal«, brach es aus Harry hervor, »was ist mit meiner Bestrafung?«
    Fudge zwinkerte. »Bestrafung?«
    »Ich hab das Gesetz gebrochen!«, sagte Harry. »Die Verordnung zur Beschränkung der Zauberei Minderjähriger!«
    »O mein lieber Junge, wir werden dich doch wegen einer solchen Lappalie nicht bestrafen!«, rief Fudge und fuchtelte mit der Brötchenhälfte in der Hand ungeduldig durch die Luft. »Es war ein Unfall! Wir schicken doch nicht Leute nach Askaban, nur weil sie ihre Tante aufgeblasen haben!«
    Das passte nun überhaupt nicht zu Harrys früheren Erfahrungen mit dem Zaubereiministerium.
    »Letztes Jahr habe ich eine offizielle Verwarnung gekriegt, nur weil ein Hauself einen Teller mit Nachtisch im Haus meines Onkels zerdeppert hat!«, erklärte er Fudge mit gerunzelter Stirn. »Das Zaubereiministerium sagte, wenn dort noch einmal gezaubert wird, werfen sie mich aus Hogwarts raus.«
    Wenn Harrys Augen ihn nicht trogen, sah Fudge plötzlich verlegen aus.
    »Die Dinge ändern sich, Harry … unter den heutigen Umständen … müssen wir dies und jenes berücksichtigen … du willst doch nicht etwa rausgeworfen werden?«
    »Natürlich nicht«, sagte Harry.
    »Schön, und warum dann die ganze Aufregung?«, lachte Fudge. »Hier, nimm dir ein Brötchen, Harry, während ich vorne nachfrage, ob Tom noch ein Zimmer für dich frei hat.«
    Fudge verließ das Hinterzimmer; Harry starrte ihm nach. Etwas äußerst Merkwürdiges ging hier vor. Warum hatte Fudge ausgerechnet im Tropfenden Kessel auf ihn gewartet, wenn nicht, um ihn zu bestrafen? Und nun, da Harry darüber nachdachte, war es doch ungewöhnlich, dass der Zaubereiminister sich persönlich mit der Zauberei Minderjähriger abgab?
    Fudge kam mit Tom zurück.
    »Zimmer elf ist frei, Harry«, sagte Fudge. »Ich bin sicher, du wirst dich hier sehr wohl fühlen. Nur noch eins, und das wirst du gewiss verstehen … Ich möchte nicht, dass du dich im London der Muggel herumtreibst, klar? Bleib in der Winkelgasse. Und jeden Abend, bevor es dunkel wird, kommst du hierher zurück. Das verstehst du sicher. Tom wird dich ein wenig im Auge behalten.«
    »Gut«, sagte Harry langsam, »aber warum –?«
    »Wir wollen dich doch nicht wieder verlieren, nicht wahr?«, sagte Fudge und lachte herzhaft. »Nein, nein … besser, wir wissen, wo du bist … ich meine …«
    Fudge räusperte sich laut und griff nach seinem Nadelstreifenumhang.
    »Nun, ich muss gehen, viel zu tun, weißt du …«
    »Haben Sie schon eine Spur von diesem Black?«, fragte Harry.
    Fudges Finger rutschten fahrig über die silbernen Verschlüsse seines Umhangs.
    »Wie bitte? Oh, du hast davon gehört, nun, nein, noch nicht, aber es ist nur eine Frage der Zeit. Die Wachen in Askaban haben noch nie versagt … und so wütend hab ich sie noch nie gesehen …« Fudge schauderte ein wenig. »Nun, ich verabschiede mich.«
    Er streckte die Hand aus, und als Harry sie schüttelte, fiel ihm plötzlich etwas ein.
    »Ähm, Herr Minister, kann ich Sie etwas fragen?«
    »Natürlich«, sagte Fudge lächelnd.
    »Also, Drittklässler in Hogwarts dürfen doch Hogsmeade besuchen, und mein Onkel hat die Zustimmungserklärung nicht unterschrieben. Meinen Sie, Sie könnten –?«
    Fudge sah peinlich berührt aus.
    »Ähm«, sagte er. »Nein. Nein, tut mir sehr leid, Harry, aber da ich nicht dein Vater oder Vormund bin –«
    »Aber Sie sind der

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