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Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Titel: Harry Potter und der Gefangene von Askaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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unterbrochen werden. Ich selbst werde meine Stimme verlieren. Und um Ostern herum wird einer der hier Versammelten für immer von uns gehen.«
    Ein sehr gespanntes Schweigen trat auf diese Ankündigung hin ein, doch Professor Trelawney schien es nicht zu bemerken.
    »Würde es dir etwas ausmachen«, sagte sie zu Lavender Brown, die ihr am nächsten saß und auf ihrem Platz zusammenschrumpfte, »mir die größte silberne Teekanne zu reichen?«
    Lavender, ganz erleichtert, stand auf, nahm eine riesige Teekanne vom Regal und stellte sie auf den Tisch vor Professor Trelawney.
    »Ich danke dir, meine Liebe. Ach übrigens, dieses Ereignis, vor dem du dich fürchtest – es wird am Freitag, dem sechzehnten Oktober geschehen.«
    Lavender zitterte.
    »Nun bitte ich euch, zu zweit zusammenzugehen. Nehmt euch eine Teetasse vom Regal dort drüben, kommt dann zu mir und lasst sie füllen, dann setzt euch und trinkt; trinkt, bis nur noch der Bodensatz übrig ist. Schwenkt die Tasse dreimal mit der linken Hand, stülpt sie auf die Untertasse, wartet, bis der restliche Tee abgelaufen ist, und gebt sie dann eurem Partner zum Lesen. Ihr könnt die Muster anhand der Seiten fünf und sechs in Entnebelung der Zukunft sicher leicht deuten. Ich werde an die Tische kommen und euch ein wenig helfen. Oh, und, mein Lieber –«, sie packte Neville, der gerade aufstehen wollte, am Arm, »wenn du die erste Tasse zerbrochen hast, wärst du dann so nett, eine mit blauem Muster zu nehmen? Ich hänge ziemlich an den rosafarbenen.«
    Und kaum hatte Neville das Regal mit den Teetassen erreicht, als auch schon das Klirren zerbrechenden Porzellans zu hören war. Professor Trelawney huschte mit Schippe und Besen zu ihm hinüber und sagte: »Jetzt eine von den blauen, mein Lieber, wenn es dir nichts ausmacht … ich danke dir …«
    Harry und Ron ließen sich die Teetassen füllen und gingen zurück an ihren Tisch, wo sie den brühend heißen Tee so rasch wie möglich tranken. Sie schwenkten die verbliebenen Teeblätter, wie Professor Trelawney gesagt hatte, dann ließen sie den Tee ablaufen und tauschten die Tassen.
    »Dann leg mal los«, sagte Ron, während sie ihre Bücher auf den Seiten fünf und sechs aufschlugen, »was kannst du bei mir sehen?«
    »Eine Menge nasses braunes Zeugs«, sagte Harry. Der schwer parfümierte Rauch im Zimmer machte ihn schläfrig und ließ sein Denken erlahmen.
    »Erweitert euren Horizont, meine Lieben, und erlaubt euren Augen, über den schnöden Alltag hinauszusehen!«, rief Professor Trelawney durch die Düsternis.
    Harry gab sich einen Ruck.
    »Hier, du hast so ein schiefes Kreuz …«, sagte er, das Buch zu Rate ziehend. »Das bedeutet, dir stehen ›Prüfungen und Leiden‹ bevor – tut mir leid für dich – aber das hier sieht aus wie eine Sonne … wart mal … das bedeutet ›großes Glück‹. Also wirst du leiden, aber sehr glücklich sein …«
    »Du solltest mal dein Inneres Auge untersuchen lassen, wenn du mich fragst«, sagte Ron und beide mussten sich das Lachen verkneifen, denn Professor Trelawney schaute gerade in ihre Richtung.
    »Ich bin dran …« Ron lugte in Harrys Tasse, die Stirn vor Anstrengung gerunzelt. »Da ist eine Blase, sieht aus wie ein Hut – eine Melone«, sagte er. »Vielleicht arbeitest du mal für das Zaubereiministerium …«
    Er drehte die Tasse in der Hand.
    »Aber so sieht es eher wie eine Eichel aus … was ist das denn?« Er überflog die Seiten von Entnebelung der Zukunft . »›Ein unerwarteter Goldgewinn‹. Toll, du kannst mir was leihen … und da ist noch was.« Wieder drehte er die Tasse. »Sieht aus wie ein Tier … ja, wenn das sein Kopf wäre … sieht aus wie ein Nilpferd … nein, ein Schaf …«
    Professor Trelawney wirbelte herum, als Harry schnaubend auflachte.
    »Lass mich das sehen, mein Lieber«, sagte sie vorwurfsvoll zu Ron, schwebte herüber und schnappte ihm Harrys Tasse aus der Hand. Alle verstummten und sahen zu.
    Professor Trelawney starrte auf die Blätter und drehte sie dabei gegen den Uhrzeigersinn.
    »Der Falke … mein Lieber, du hast einen Todfeind.«
    »Aber das wissen doch alle«, flüsterte Hermine so laut, dass jeder es hörte. Professor Trelawney starrte sie an.
    »Ja, ist doch wahr«, sagte Hermine. »Alle kennen die Geschichte von Harry und Du-weißt-schon-wem.«
    Harry und Ron starrten sie mit einer Mischung aus Verblüffung und Bewunderung an. Nie zuvor hatten sie Hermine so zu einem Lehrer sprechen hören. Professor Trelawney zog es

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