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Harry Potter und der Halbblutprinz

Harry Potter und der Halbblutprinz

Titel: Harry Potter und der Halbblutprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Weasley blickte sich um. Alle schauten rasch zum Fenster; Ginny stand auf, um besser sehen zu können. Tatsächlich, dort war Percy Weasley, er überquerte den verschneiten Hof und seine Hornbrille glitzerte im Sonnenlicht. Er war allerdings nicht allein.
    »Arthur, er – er kommt mit dem Minister!«
    Und tatsächlich, der Mann, den Harry im Tagespropheten gesehen hatte, lief mit einem leichten Hinken hinter Percy her, seine angegraute Haarmähne und sein schwarzer Umhang waren mit Schneeflocken bestäubt. Ehe einer von ihnen etwas sagen konnte, ehe Mr und Mrs Weasley mehr tun konnten, als verblüffte Blicke zu wechseln, ging die Hintertür auf und Percy stand vor ihnen.
    Ein kurzes peinliches Schweigen trat ein. Dann sagte Percy ziemlich steif: »Frohe Weihnachten, Mutter.«
    »Oh, Percy!«, rief Mrs Weasley und warf sich in seine Arme.
    Rufus Scrimgeour blieb, auf seinen Gehstock gestützt, in der Tür stehen und lächelte, während er diese ergreifende Szene beobachtete.
    »Verzeihen Sie diese Störung«, sagte er, als Mrs Weasley sich strahlend zu ihm umdrehte und sich die Tränen abwischte. »Percy und ich hatten in der Nähe – zu tun, wissen Sie – und er konnte einfach nicht widerstehen, bei Ihnen vorbeizuschauen und allen hallo zu sagen.«
    Aber Percy machte nicht den Anschein, als ob er sonst noch jemanden von der Familie begrüßen wollte. Stocksteif und mit offensichtlichem Unbehagen stand er da und starrte über die Köpfe aller Anwesenden hinweg. Mr Weasley, Fred und George musterten ihn mit steinernen Mienen.
    »Bitte, kommen Sie herein und setzen Sie sich, Minister!«, sagte Mrs Weasley mit zittriger Stimme und rückte ihren Hut zurecht. »Vielleicht möchten Sie ein wenig Pruthahn oder etwas Tudding … ich meine –«
    »Nein, nein, meine liebe Molly«, erwiderte Scrimgeour. Harry nahm an, dass er Percy nach ihrem Namen gefragt hatte, ehe sie das Haus betreten hatten. »Ich will nicht stören, ich wäre ja gar nicht hier, wenn Percy Sie alle nicht so gern besucht hätte …«
    »Oh, Perce!«, sagte Mrs Weasley unter Tränen und reckte sich, um ihn zu küssen.
    »… wir wollten nur fünf Minuten vorbeischauen, also werde ich ein wenig über den Hof spazieren, denn Sie und Percy haben sich gewiss viel zu erzählen. Nein, nein, ganz sicher, da will ich mich nicht einmischen! Nun ja, wenn jemand Lust hätte, mir Ihren bezaubernden Garten zu zeigen … Ah, dieser junge Mann ist mit dem Essen fertig, wie wär’s, wenn er einen kleinen Spaziergang mit mir macht?«
    Die Stimmung am Tisch änderte sich spürbar. Alle blickten von Scrimgeour zu Harry. Keiner schien es Scrimgeour abzunehmen, dass er Harrys Namen angeblich nicht kannte, oder es für selbstverständlich zu halten, dass ausgerechnet er den Minister durch den Garten begleiten sollte, wo doch Ginny, Fleur und George ebenfalls leere Teller hatten.
    »Jaah, in Ordnung«, sagte Harry in die Stille hinein.
    Er ließ sich nichts vormachen; Scrimgeour mochte noch so sehr darauf beharren, sie seien gerade in der Gegend gewesen und Percy habe nur seine Familie besuchen wollen – dass Scrimgeour allein mit Harry sprechen wollte, war der eigentliche Grund, weshalb sie gekommen waren.
    »Schon okay«, sagte er leise, als er an Lupin vorbeikam, der sich halb vom Stuhl erhoben hatte. »Okay«, fügte er hinzu, als Mr Weasley den Mund öffnete, um etwas zu sagen.
    »Wunderbar!«, sagte Scrimgeour und trat zurück, um Harry vor sich durch die Tür zu lassen. »Wir drehen nur eine Runde durch den Garten, dann verschwinden Percy und ich wieder. Feiern Sie einfach alle weiter!«
    Harry ging durch den Hof auf den überwucherten, schneebedeckten Garten der Weasleys zu, der leicht hinkende Scrimgeour an seiner Seite. Er war, wie Harry wusste, Leiter des Aurorenbüros gewesen; er wirkte zäh und war voller Narben von Kämpfen, ganz anders als der korpulente Fudge mit seinem Bowler.
    »Bezaubernd«, sagte Scrimgeour, blieb am Gartenzaun stehen und blickte über den verschneiten Rasen und die Pflanzen, die nicht zu unterscheiden waren. »Bezaubernd.«
    Harry sagte nichts. Er spürte, dass Scrimgeour ihn beobachtete.
    »Ich möchte Sie schon seit geraumer Zeit kennen lernen«, sagte Scrimgeour nach einigen Augenblicken. »Wussten Sie das?«
    »Nein«, erwiderte Harry wahrheitsgemäß.
    »Oh, doch, seit geraumer Zeit. Aber Dumbledore hat Sie immer gehütet wie einen Augapfel«, sagte Scrimgeour. »Normal, natürlich, ganz normal, nach dem, was Sie durchgemacht haben

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