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Harry Potter und der Halbblutprinz

Harry Potter und der Halbblutprinz

Titel: Harry Potter und der Halbblutprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Verletzung verursacht haben könnte, aber er fragte nicht; Dumbledore hatte gesagt, er würde es irgendwann erfahren, und er wollte jetzt sowieso über ein anderes Thema sprechen. Doch bevor Harry etwas über Snape und Malfoy sagen konnte, ergriff Dumbledore das Wort.
    »Wie ich höre, hast du an Weihnachten den Zaubereiminister getroffen?«
    »Ja«, sagte Harry. »Er ist nicht sehr zufrieden mit mir.«
    »Nein«, seufzte Dumbledore. »Er ist auch mit mir nicht sehr zufrieden. Wir müssen versuchen, unseren Qualen nicht zu erliegen, Harry, sondern immer weiterkämpfen.«
    Harry grinste.
    »Er wollte, dass ich der Zauberergemeinschaft sage, das Ministerium würde hervorragende Arbeit leisten.«
    Dumbledore lächelte.
    »Das war ursprünglich Fudges Idee, musst du wissen. Als er während seiner letzten Tage im Amt verzweifelt versuchte, sich an seinen Stuhl zu klammern, wollte er ein Treffen mit dir, in der Hoffnung, dass du ihn unterstützen würdest –«
    »Nach allem, was Fudge letztes Jahr getan hat?«, sagte Harry wütend. »Nach Umbridge?«
    »Ich habe Cornelius erklärt, dass das aussichtslos sei, aber die Idee hat ihn überlebt, als er den Posten räumte. Nur wenige Stunden nach Scrimgeours Ernennung gab es ein Treffen zwischen uns, und er verlangte, dass ich eine Zusammenkunft mit dir arrangiere –«
    »Also deshalb haben Sie sich gestritten!«, stieß Harry hervor. »Es stand im Tagespropheten .«
    »Der Prophet muss gelegentlich die Wahrheit berichten«, sagte Dumbledore, »auch wenn es nur versehentlich ist. Ja, deshalb hatten wir Streit. Nun, mir scheint, Rufus hat endlich einen Weg gefunden, dich abzupassen.«
    »Er hat mir vorgeworfen, ›durch und durch Dumbledores Mann‹ zu sein.«
    »Wie unverschämt von ihm.«
    »Ich hab ihm gesagt, dass es stimmt.«
    Dumbledore öffnete den Mund, um zu sprechen, und schloss ihn dann wieder. Hinter Harry stieß Fawkes der Phönix einen leisen, sanften, wohlklingenden Schrei aus. Harry wurde äußerst verlegen, als er plötzlich bemerkte, dass Dumbledores hellblaue Augen ziemlich feucht aussahen, und er starrte hastig auf seine eigenen Knie. Als Dumbledore sprach, war seine Stimme jedoch ganz fest.
    »Ich bin sehr gerührt, Harry.«
    »Scrimgeour wollte wissen, wo Sie hingehen, wenn Sie nicht in Hogwarts sind«, sagte Harry und blickte nach wie vor unverwandt auf seine Knie.
    »Ja, in dieser Sache ist er sehr neugierig«, erwiderte Dumbledore und klang jetzt vergnügt, so dass Harry es für ungefährlich hielt, wieder hochzusehen. »Er hat sogar versucht, mich beschatten zu lassen. Wirklich amüsant. Er hat Dawlish auf mich angesetzt. Das war unschön. Ich war schon einmal gezwungen, Dawlish mit einem Fluch zu belegen; ich habe es mit dem größten Bedauern noch einmal getan.«
    »Also wissen die immer noch nicht, wo Sie hingehen?«, fragte Harry in der Hoffnung, mehr über dieses spannende Thema zu erfahren, aber Dumbledore lächelte nur über den Rand seiner Halbmondbrille hinweg.
    »Nein, das wissen sie nicht, und es ist auch noch nicht ganz an der Zeit, dass du es erfährst. Nun, ich schlage vor, wir fahren rasch fort, außer es gibt noch irgendetwas –?«
    »Ja, tatsächlich, Sir«, sagte Harry. »Es geht um Malfoy und Snape.«
    »Professor Snape, Harry.«
    »Ja, Sir. Ich habe während Professor Slughorns Party zufällig ihre Unterhaltung mitbekommen … na ja, eigentlich bin ich ihnen gefolgt …«
    Dumbledore hörte sich Harrys Geschichte mit ausdruckslosem Gesicht an. Als Harry geendet hatte, schwieg er eine Weile, dann sagte er: »Danke, dass du mir das erzählt hast, Harry, aber ich denke, es ist besser, du schlägst es dir aus dem Kopf. Ich halte es nicht für besonders wichtig.«
    »Nicht für besonders wichtig?«, wiederholte Harry ungläubig. »Professor, haben Sie verstanden –?«
    »Ja, Harry, da ich mit außergewöhnlicher Intelligenz gesegnet bin, habe ich alles verstanden, was du gesagt hast«, erwiderte Dumbledore diesmal heftiger. »Ich denke, du solltest sogar die Möglichkeit in Erwägung ziehen, dass ich mehr verstanden habe als du selbst. Noch einmal, ich bin froh, dass du dich mir anvertraut hast, aber ich möchte dir wirklich versichern, dass du mir nichts erzählt hast, was mich beunruhigt.«
    Harry saß stumm da und funkelte Dumbledore zornig an. Was ging hier vor? Hatte Dumbledore Snape etwa tatsächlich befohlen, herauszufinden, was Malfoy trieb, und hatte er daher alles, was Harry ihm eben erzählt hatte, bereits von Snape gehört?

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