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Harry Potter und der Halbblutprinz

Harry Potter und der Halbblutprinz

Titel: Harry Potter und der Halbblutprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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daran schien sich seine Stimmung mächtig zu heben.
    »Und all diese Leute wissen, wo Sie zu finden sind, wenn sie Ihnen Sachen schicken wollen?«, fragte Harry, der sich unwillkürlich wunderte, warum die Todesser Slughorn noch nicht aufgespürt hatten, wo doch Körbe mit Süßigkeiten, Quidditch-Karten und Besucher, die begierig seinen Rat und seine Meinung hören wollten, ihn finden konnten.
    Das Lächeln schwand aus Slughorns Gesicht, so schnell wie das Blut von seinen Wänden.
    »Natürlich nicht«, sagte er und blickte auf Harry hinab. »Seit einem Jahr habe ich zu niemandem mehr Kontakt.«
    Harry hatte den Eindruck, dass Slughorn über seine eigenen Worte erschrak; einen Moment lang wirkte er ziemlich beunruhigt. Dann zuckte er die Achseln.
    »Jedenfalls … in Zeiten wie diesen zieht der kluge Zauberer den Kopf ein. Schön und gut, was Dumbledore sagt, aber wenn ich gerade jetzt einen Posten in Hogwarts annehmen würde, hieße das nichts anderes, als öffentlich meine Loyalität zum Orden des Phönix zu bekunden! Und obwohl die mit Sicherheit sehr bewundernswert und mutig und alles sind, bin ich persönlich von ihrer Sterblichkeitsrate nicht gerade angetan –«
    »Sie müssen sich dem Orden nicht anschließen, um in Hogwarts zu unterrichten«, sagte Harry, der sich einen spöttischen Unterton in seiner Stimme nicht ganz verkneifen konnte: Es fiel ihm schwer, Slughorns bequemes Leben gutzuheißen, wenn er an Sirius dachte, der sich in einer Höhle verkrochen und von Ratten gelebt hatte. »Die meisten Lehrer sind nicht drin und bisher wurde keiner von ihnen umgebracht – na ja, außer man zählt Quirrell mit, und der bekam, was er verdiente, weil er mit Voldemort zusammengearbeitet hat.«
    Harry war sicher, dass Slughorn einer der Zauberer war, die es nicht ertragen konnten, wenn Voldemorts Name laut ausgesprochen wurde, und er wurde nicht enttäuscht: Slughorn erschauderte und protestierte lautstark, doch Harry ignorierte ihn.
    »Ich schätze, die Lehrer sind sicherer als die meisten Leute, solange Dumbledore Schulleiter ist; er soll der Einzige sein, den Voldemort je gefürchtet hat, nicht wahr?«, fuhr Harry fort.
    Slughorn starrte einige Augenblicke ins Leere: Er schien über Harrys Worte nachzudenken.
    »Nun ja, es stimmt, dass Er, dessen Name nicht genannt werden darf, nie einen Kampf mit Dumbledore gesucht hat«, murmelte er widerwillig. »Und da ich mich nicht den Todessern angeschlossen habe, könnte man vermutlich behaupten, dass Er, dessen Name nicht genannt werden darf, mich wohl kaum zu seinen Freunden zählen kann … von daher wäre ich in Albus’ Nähe vielleicht sicherer … ich will nicht so tun, als hätte Amelia Bones’ Tod mich nicht erschüttert … wenn sie, mit all ihren Beziehungen zum Ministerium und unter dessen Schutz …«
    Dumbledore kam ins Zimmer zurück, und Slughorn zuckte zusammen, als ob er vergessen hätte, dass er im Haus war.
    »Oh, da bist du ja, Albus«, sagte er. »Hast sehr lange gebraucht. Magen verstimmt?«
    »Nein, ich habe nur in den Muggelmagazinen gelesen«, sagte Dumbledore. »Ich habe ein Faible für Strickmuster. Nun, Harry, wir haben Horace’ Gastfreundschaft wahrhaft lange genug in Anspruch genommen; ich denke, es ist Zeit für uns, zu gehen.«
    Harry gehorchte nur zu gern und sprang auf. Slughorn schien bestürzt.
    »Ihr geht?«
    »Ja, in der Tat. Ich denke, ich weiß, wann eine Sache aussichtslos ist.«
    »Aussichtslos …?«
    Slughorn schien aufgeregt. Er drehte nervös seine fetten Däumchen und sah zu, wie Dumbledore seinen Reiseumhang zuschnürte und Harry den Reißverschluss seiner Jacke hochzog.
    »Nun, ich bedaure, dass du die Stelle nicht haben willst, Horace«, sagte Dumbledore und hob seine unverletzte Hand zu einem Abschiedsgruß. »Hogwarts wäre froh gewesen, dich wiederzuhaben. Trotz unserer deutlich verschärften Sicherheitsvorkehrungen kannst du uns immer gerne besuchen, falls du das wünschst.«
    »Ja … nun … sehr liebenswürdig … Was ich sagen wollte …«
    »Dann auf Wiedersehen.«
    »Tschüss«, sagte Harry.
    Sie waren an der Haustür angelangt, als sie hinter sich einen Ruf hörten.
    »Na gut, na gut, ich mach’s!«
    Dumbledore drehte sich um und sah Slughorn atemlos in der Wohnzimmertür stehen.
    »Du willst aus dem Ruhestand zurückkehren?«
    »Ja, ja«, erwiderte Slughorn ungeduldig. »Ich muss verrückt sein, aber ja.«
    »Wunderbar«, sagte Dumbledore strahlend. »Dann, Horace, sehen wir uns am ersten

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