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Harry Potter und der Halbblutprinz

Harry Potter und der Halbblutprinz

Titel: Harry Potter und der Halbblutprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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nimmst.«
    »Einzelstunden – bei Ihnen?«, sagte Harry, der aus seinem gedankenverlorenen Schweigen hochschreckte.
    »Ja. Ich denke, es ist an der Zeit, dass ich mich verstärkt um deine Ausbildung kümmere.«
    »Worin werden Sie mich unterrichten, Sir?«
    »Oh, ein bisschen hierin, ein bisschen darin«, sagte Dumbledore leichthin.
    Harry wartete hoffnungsvoll, aber Dumbledore gab keine näheren Auskünfte, also fragte er nach etwas anderem, das ihn ein wenig bedrückte.
    »Wenn ich Unterricht bei Ihnen habe, muss ich keinen Okklumentikunterricht mehr bei Snape nehmen, oder?«
    »Professor Snape, Harry – und, nein, das musst du nicht.«
    »Gut«, sagte Harry erleichtert, »das war nämlich ein –«
    Er hielt inne, bemüht, nicht zu sagen, was er wirklich dachte.
    »Ich denke, das Wort ›Fiasko‹ würde da gut passen«, sagte Dumbledore und nickte.
    Harry lachte.
    »Das heißt also, dass ich Professor Snape von jetzt an nicht mehr allzu oft sehen werde«, sagte er, »denn er lässt mich nicht in Zaubertränke weitermachen, wenn ich kein ›Ohnegleichen‹ in meinen ZAGs kriege, und ich weiß, das kriege ich nicht.«
    »Du sollst den Tag nicht vor der letzten Eule loben«, sagte Dumbledore ernst. »Was aber, wie mir gerade einfällt, heute etwas später noch möglich sein sollte. Jetzt zwei weitere Dinge, Harry, ehe wir auseinandergehen.
    Erstens möchte ich, dass du von diesem Moment an deinen Tarnumhang jederzeit bei dir trägst. Sogar in Hogwarts. Nur für alle Fälle, du verstehst mich?«
    Harry nickte.
    »Und schließlich – während du dich hier aufhältst, bekommt der Fuchsbau den höchsten Sicherheitsstandard, den das Zaubereiministerium bieten kann. Diese Vorkehrungen bereiten Arthur und Molly ein gewisses Maß an Unannehmlichkeiten – so wird zum Beispiel ihre gesamte Post im Ministerium durchsucht, ehe sie weitergeleitet wird. Es stört sie nicht im Geringsten, denn ihre einzige Sorge ist deine Sicherheit. Allerdings würdest du es ihnen schlecht danken, wenn du deinen Hals riskiertest, während du bei ihnen bist.«
    »Ich verstehe«, sagte Harry rasch.
    »Sehr gut«, sagte Dumbledore, stieß die Tür des Besenschuppens auf und trat hinaus auf den Hof. »Ich sehe Licht in der Küche. Wir wollen Molly nicht länger die Gelegenheit vorenthalten zu beklagen, wie dünn du bist.«

 
Schleim im Überfluss
    Harry und Dumbledore näherten sich der Hintertür des Fuchsbaus, wo ringsumher das vertraute Durcheinander alter Gummistiefel und rostiger Kessel herrschte. Harry konnte das leise Gackern schläfriger Hühner aus einem entfernten Schuppen hören. Dumbledore klopfte dreimal, und Harry sah, wie sich hinter dem Küchenfenster plötzlich etwas bewegte.
    »Wer ist da?«, fragte eine ängstliche Stimme, die offenbar von Mrs Weasley stammte. »Geben Sie sich zu erkennen!«
    »Ich bin’s, Dumbledore, ich bringe Harry vorbei.«
    Die Tür ging sofort auf. Da stand Mrs Weasley, klein, dick und in einen alten grünen Morgenmantel gehüllt.
    »Harry, mein Lieber! Du meine Güte, Albus, hast du mich erschreckt, du sagtest, wir sollten dich nicht vor dem Morgen erwarten!«
    »Wir hatten Glück«, sagte Dumbledore und schob Harry über die Schwelle. »Slughorn war um einiges nachgiebiger, als ich erwartet hatte. Das ist natürlich Harry zu verdanken. Ah, hallo, Nymphadora!«
    Harry blickte sich um und sah, dass Mrs Weasley trotz der späten Stunde nicht allein war. Eine junge Hexe mit bleichem, herzförmigem Gesicht und mausbraunem Haar saß am Tisch und hielt einen großen Becher mit beiden Händen umklammert.
    »Hallo, Professor«, sagte sie. »Tag auch, Harry.«
    »Hi, Tonks.«
    Harry fand, dass sie abgespannt wirkte, sogar krank, und ihr Lächeln sah irgendwie gezwungen aus. Auf alle Fälle war ihre ganze Erscheinung ohne die übliche bonbonrosa Tönung ihres Haares weniger farbenfroh als sonst.
    »Ich verschwinde jetzt besser«, sagte sie rasch, stand auf und zog sich den Umhang über die Schultern. »Danke für den Tee und dein Mitgefühl, Molly.«
    »Bitte geh doch nicht meinetwegen«, sagte Dumbledore höflich. »Ich kann nicht bleiben, ich habe dringende Angelegenheiten mit Rufus Scrimgeour zu besprechen.«
    »Nein, nein, ich muss los«, erwiderte Tonks, ohne Dumbledore in die Augen zu blicken. »Nacht –«
    »Meine Liebe, wie wär’s, wenn du am Wochenende zum Abendessen kämst, Remus und Mad-Eye kommen auch –?«
    »Nein, wirklich, Molly … aber vielen Dank … Gute Nacht, alle miteinander.«
    Tonks

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