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Harry Potter und der Halbblutprinz

Harry Potter und der Halbblutprinz

Titel: Harry Potter und der Halbblutprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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versagen. Er meinte es nicht ertragen zu können, über Sirius zu sprechen. Es war schmerzhaft genug gewesen, Onkel Vernon sagen zu hören: »Sein Pate ist tot?«; noch schmerzhafter war es, als Slughorn Sirius’ Namen beiläufig fallen ließ.
    »Es war schlimm«, sagte Dumbledore sanft, »dass du und Sirius nur eine so kurze gemeinsame Zeit hattet. Ein grausames Ende für etwas, das eine lange und glückliche Beziehung hätte sein sollen.«
    Harry nickte, den Blick entschlossen auf die Spinne geheftet, die jetzt Dumbledores Hut hinaufkletterte. Er spürte, dass Dumbledore ihn verstand, dass er vielleicht sogar ahnte, dass Harry, ehe sein Brief eintraf, fast die ganze Zeit bei den Dursleys auf seinem Bett gelegen, die Mahlzeiten verweigert und auf das beschlagene Fenster gestarrt hatte, erfüllt von der kalten Leere, die er inzwischen mit Dementoren in Verbindung brachte.
    »Es ist einfach schwierig«, sagte Harry schließlich leise, »sich klarzumachen, dass er mir nie mehr schreiben wird.«
    Seine Augen brannten plötzlich und er blinzelte. Es kam ihm albern vor, es zuzugeben, aber die Tatsache, dass er jemanden außerhalb von Hogwarts gehabt hatte, dem am Herzen lag, was mit ihm geschah, fast wie ein Vater oder eine Mutter, war mit das Beste daran gewesen, als er entdeckt hatte, dass er einen Paten besaß … und nun würden ihm die Posteulen nie wieder einen solchen Trost bringen …
    »Sirius hat viel für dich bedeutet, was du nie zuvor erfahren hast«, sagte Dumbledore sanft. »Natürlich ist der Verlust niederschmetternd …«
    »Aber während ich bei den Dursleys war«, unterbrach ihn Harry und seine Stimme wurde immer kräftiger, »ist mir klar geworden, dass ich mich nicht einfach zurückziehen kann oder – oder durchdrehen. Das hätte Sirius nicht gewollt, oder? Das Leben ist jedenfalls viel zu kurz … wenn man an Madam Bones denkt oder an Emmeline Vance … ich könnte der Nächste sein, stimmt’s? Aber wenn das so ist«, sagte er grimmig und blickte nun direkt in Dumbledores blaue Augen, die im Licht des Zauberstabs funkelten, »dann werde ich dafür sorgen, dass ich so viele Todesser wie möglich mitnehme, und wenn ich es schaffe, Voldemort noch dazu.«
    »Du sprichst wie deiner Mutter und deines Vaters Sohn und Sirius’ wahrer Patensohn!«, sagte Dumbledore und klopfte Harry anerkennend auf die Schulter. »Ich ziehe meinen Hut vor dir – oder besser nicht, denn ich fürchte, dann würde ich dich mit Spinnen berieseln.
    Und jetzt, Harry, zu einem Thema, das eng damit zusammenhängt … Ich nehme an, du hast in den letzten beiden Wochen den Tagespropheten bekommen?«
    »Ja«, sagte Harry und sein Herz schlug ein wenig schneller.
    »Dann wirst du gesehen haben, dass dein Abenteuer in der Halle der Prophezeiung nicht durchgesickert ist, sondern geradezu durchgeflutet?«
    »Ja«, sagte Harry noch einmal. »Und alle wissen jetzt, dass ich derjenige bin –«
    »Nein, das wissen sie nicht«, unterbrach Dumbledore ihn. »Es gibt nur zwei Menschen auf der ganzen Welt, die den gesamten Inhalt der Prophezeiung kennen, die über dich und Lord Voldemort gemacht wurde, und die stehen beide hier in diesem stinkenden Besenschuppen voller Spinnen. Es stimmt allerdings, viele haben sich zusammengereimt, dass Voldemort seine Todesser geschickt hat, um eine Prophezeiung zu stehlen, und dass diese Prophezeiung dich betraf.
    Nun, ich denke, ich liege richtig, wenn ich sage, dass du niemandem erzählt hast, dass du weißt, wie die Prophezeiung lautet?«
    »Ja«, antwortete Harry.
    »Ein weiser Entschluss, im Großen und Ganzen«, sagte Dumbledore. »Dennoch meine ich, dass du ihn zugunsten deiner Freunde, Mr Ronald Weasley und Miss Hermine Granger, etwas lockern solltest. Ja«, fuhr er fort, als Harry verdutzt dreinblickte, »ich denke, sie sollten es erfahren. Du tust ihnen keinen Gefallen, wenn du ihnen etwas so Wichtiges verschweigst.«
    »Ich wollte nicht –«
    »– dass sie sich Sorgen machen oder Angst bekommen?«, sagte Dumbledore und musterte Harry über den Rand seiner Halbmondbrille. »Oder vielleicht auch nicht eingestehen, dass du dir selber Sorgen machst und Angst hast? Du brauchst deine Freunde, Harry. Wie du so richtig gesagt hast, Sirius hätte es nicht gewollt, dass du dich zurückziehst.«
    Harry erwiderte nichts, aber Dumbledore schien keine Antwort zu verlangen. Er fuhr fort: »Was ein anderes, doch dazugehöriges Thema angeht, so ist es mein Wunsch, dass du dieses Jahr Einzelstunden bei mir

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