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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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sie atemlos. »Ich hätte nicht gedacht, dass jemand so früh hier oben sein würde … Mir ist erst vor fünf Minuten eingefallen, dass meine Mum heute Geburtstag hat.« Sie hielt das Päckchen hoch.
    »Klar«, sagte Harry. Sein Gehirn schien blockiert. Er wollte etwas Lustiges und Interessantes sagen, aber das Bild dieses schrecklichen geflügelten Pferdes ging ihm nicht aus dem Kopf.
    »Schöner Tag heute«, sagte er und wies mit einer Handbewegung zu den Fenstern. Seine Eingeweide schienen vor Verlegenheit zu schrumpeln. Das Wetter. Er redete über das Wetter …
    »Ja«, sagte Cho und sah sich nach einer passenden Eule um. »Gute Bedingungen für Quidditch. Ich war die ganze Woche über nicht draußen, und du?«
    »Auch nicht«, sagte Harry.
    Cho hatte eine der Schleiereulen der Schule ausgewählt. Sie lockte sie herunter auf ihren Arm, wo die Eule folgsam ein Bein ausstreckte, an dem sie das Päckchen befestigen konnte.
    »Sag mal, hat Gryffindor eigentlich schon einen neuen Hüter?«, fragte sie.
    »Ja«, sagte Harry. »Es ist mein Freund Ron Weasley, kennst du ihn?«
    »Der Tornados-Hasser?«, sagte Cho ziemlich kühl. »Taugt er was?«
    »Jaah«, sagte Harry. »Ich denk schon. Sein Auswahlspiel hab ich allerdings nicht gesehen, ich musste nachsitzen.«
    Cho hob den Kopf, und das Päckchen hing mehr schlecht als recht am Bein der Eule.
    »Diese Umbridge ist widerlich«, sagte sie mit leiser Stimme. »Hat dir Strafarbeiten verpasst, nur weil du die Wahrheit darüber gesagt hast, wie – wie – wie er starb. Alle haben davon gehört, die ganze Schule hat darüber geredet. Das war wirklich mutig von dir, wie du dich gegen sie gewehrt hast.«
    Harrys Eingeweide bliesen sich so rasch wieder auf, dass ihm schien, als könnte er buchstäblich ein paar Zentimeter über dem mistbestreuten Boden schweben. Wen kümmerte schon ein blödes fliegendes Pferd; Cho hatte gesagt, er sei wirklich mutig gewesen. Einen Moment lang überlegte er, ob er ihr nicht rein zufällig seine aufgeschnittene Hand zeigen sollte, während er ihr half, das Päckchen ans Eulenbein zu schnüren … aber genau in dem Moment, da ihm dieser fabelhafte Gedanke kam, ging die Tür zur Eulerei abermals auf.
    Filch, der Hausmeister, kam hereingeschnauft. Er hatte dunkelrote Flecken auf seinen eingefallenen, geäderten Wangen, sein Unterkiefer zitterte und sein dünnes graues Haar war zerzaust; offensichtlich war er hochgerannt. Mrs Norris folgte ihm auf dem Fuß, äugte zu den Eulen hinauf und miaute hungrig. Oben gab es ein unruhiges Flügelrascheln und eine große braune Eule klackerte drohend mit dem Schnabel.
    »Aha!«, sagte Filch und machte einen plattfüßigen Schritt auf Harry zu, während seine schlaffen Wangen vor Zorn zitterten. »Mir wurde gemeldet, dass du die Absicht hast, eine umfangreiche Stinkbombenbestellung abzuschicken.«
    Harry verschränkte die Arme und starrte den Hausmeister an.
    »Wer hat Ihnen gesagt, ich würde Stinkbomben bestellen?«
    Cho runzelte die Stirn und blickte von Harry zu Filch; die Schleiereule auf ihrem Arm, die es leid war, auf einem Bein zu stehen, ließ einen mahnenden Schrei hören, aber Cho achtete nicht auf sie.
    »Ich habe meine Quellen«, zischelte Filch selbstgefällig. »Du händigst mir sofort aus, was immer du verschicken willst.«
    Harry dankte dem Himmel, dass er beim Abschicken des Briefs nicht getrödelt hatte, und sagte: »Ich kann nicht, er ist weg.«
    »Weg?«, sagte Filch und sein Gesicht verzerrte sich vor Zorn.
    »Weg«, sagte Harry ruhig.
    Filch öffnete wutentbrannt den Mund, japste einen Moment und ließ den Blick dann forschend über Harrys Umhang schweifen.
    »Woher soll ich wissen, dass du ihn nicht in deiner Tasche hast?«
    »Weil –«
    »Ich hab gesehen, wie er ihn abgeschickt hat«, sagte Cho erzürnt.
    Filch wandte sich nun drohend ihr zu.
    »Du hast ihn gesehen –«
    »Ja, allerdings, ich hab ihn gesehen«, erwiderte sie aufgebracht.
    Einen Moment lang geschah nichts, Filch starrte Cho zornfunkelnd an, und Cho erwiderte seinen Blick nicht minder zornig, dann machte der Hausmeister kehrt und schlurfte zur Tür zurück. Die Hand auf der Klinke, hielt er inne und blickte sich zu Harry um.
    »Wenn ich auch nur den Hauch einer Stinkbombe bemerke …«
    Er stampfte die Treppe hinunter davon. Mrs Norris warf den Eulen einen letzten begehrlichen Blick zu und folgte ihm.
    Harry und Cho sahen sich an.
    »Danke«, sagte Harry.
    »Kein Problem«, sagte Cho, ein bisschen rot im Gesicht, und

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