lovely toyboy (German Edition)
lovely toyboy
Kapitel 1
Inzwischen ist es schon kurz nach eins und ich bin immer noch unterwegs. Auf der Suche nach ihm. Die dunkle Nacht scheint völlig trostlos und der Regen peitscht geradezu gegen meine Windschutzscheibe, sodass nicht einmal der Scheibenwischer es schafft, mir eine halbwegs vernünftige Sicht zu bescheren und inzwischen gebe ich die Hoffnung langsam auf diesen Kerl zu finden. Sämtliche Clubs dieser Stadt habe ich bereits abgefahren, auf der Suche nach einem ganz bestimmten Wagen. Seinem Wagen. Doch jetzt habe ich nur noch drei weitere Location zur Wahl, um ihn aufzutreiben und schleiche mit meinem Auto fast schon an dem Parkplatz des `Honeymoon` vorbei, als ich sein Auto endlich entdecke.
Schlagartig macht sich Erleichterung in mir breit, weil die Gier in mir kaum noch zu ertragen ist und dennoch mischt sich ein beunruhigendes Gefühl mit unter meine Vorfreude. Was wenn er nicht allein ist, wenn ich umsonst hier bin? Es würde mich zerreißen, da bin ich ganz sicher. Leider. Dabei hatte doch alles ganz harmlos angefangen. Vor genau achtundsiebzig Tagen. Ich war damals mit Tom, meinem besten Freund, unterwegs und hatte eindeutig zuviel getrunken. Ich war frustriert, weil mir seit geraumer Zeit eine seltsame Tussi nachstellte. Was sich bis heute, zu meinem Leidwesen, nicht gelegt hat.
Durchschnittliche Größe, mager, keineswegs hässlich, aber irgendwie gestört, ist sie eine dieser reichen verwöhnten Gören, die meint nur mit den Fingern schnipsen zu müssen, um alles zu bekommen was sie will. So auch mich. Doch ich finde sie einfach nur billig und gab mir schon damals größte Mühe sie abzuwimmeln, was nicht wirklich einfach war. Und auch Tom leistete mir dabei keine große Hilfe. Der hatte es vorgezogen mich mit dieser Tante, damals im `Palace`, einfach allein zu lassen. Womit ich selber zusehen musste, wie ich mir die vom Hals schaffe. Bestenfalls nachhaltig. Bis die erhoffte Lösung meines Problems plötzlich an mir vorbeilief.
Groß, schlank, mittellanges dunkelbraunes Haar und Wahnsinnsaugen. Eindeutig männlich. Und bevor ich überhaupt selbst registrieren konnte was ich tat, griff ich nach seinem Arm und zog ihn in einer hastigen Bewegung zu mir herum, was ihn überrascht aufkeuchen ließ. Schneller als er, ich oder die blöde Tussi, deren Schuld das ganze eigentlich war, gucken konnte, presste ich meine Lippen gierig auf seinen Mund, ehe er in irgendeiner Art zu protestieren vermochte. Allerdings wollte er das, zu meiner Überraschung, offenbar überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil. Verlangend drängte er seinen grazilen Körper gegen mich und schob seine Zunge zwischen meinen Lippen hindurch, um meine Mundhöhle zu plündern. Und ich war überwältigt. Noch nie zuvor in meinem bisherigen Leben hatte ich einen Kerl geküsst und glaubte beinahe zu schweben. Während er nach allen Regeln der Kunst meine Zunge verführte, sodass ich nichts und niemanden mehr um mich herum wahrnahm. Keine Musik und schon gar nicht die anderen anwesenden Personen. Eingeschlossen Gilda, wie mein persönlicher Albtraum heißt.
Damals schob ich es auf den Alkohol, dass dieser Kerl mich so berauschte und ich seinem Flehen, ihn zu ficken, nicht widerstehen konnte. Doch mit jedem weiteren Mal, wenn wir es taten wurde mir klarer, dass ich es wollte. Ich ihn regelrecht immer wieder suchte. Er ist so etwas wie eine Droge, die sich schleichend langsam in meinem Blut verteilt hat und mich zugrunde richtet, wenn ich keinen neuen Schuss bekomme. Deshalb parke ich meinen Wagen auch gerade direkt neben dem silbernen BMW, nach dem ich schon die ganze Nacht suche, damit ich meine Sucht endlich wieder befriedigen kann.
Fast schon gehetzt steuere ich den Nachtclub an, indem ich bisher nur sehr selten war und dränge mich umgehend durch die aufgeheizte Menge tanzender Menschen, auf dem Weg zur Bar, von wo man den besten Überblick über die anwesenden Personen hat. Und es dauert keine Sekunde, bis ich das Objekt meiner Begierde, zwischen den im Rhythmus der Musik bewegenden Menschen, ausmache. Als hätte er nur auf mich gewartet, erwidert er direkt meinen Blick und kommt mit geschmeidigen Bewegungen, die dem Gang einer Raubkatze gleichen, auf mich zu. Wahnsinnig aufreizend. Verführerisch. Sex pur. Er verströmt geradezu eine Sinnlichkeit nach der ich mich so sehr verzehre, dass sie mir inzwischen Angst macht.
„Hallo, schöner Mann“, raunt er mir lasziv lächelnd entgegen, kaum das er bei mir angekommen ist und
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