Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
Vom Netzwerk:
schwächlich und flappte dann wieder auf den kunterbunten Haufen im Koffer zurück.
    »Na gut«, sagte Tonks und schlug den Kofferdeckel zu, »wenigstens ist alles drin. Der da könnte auch ein wenig Reinemachen vertragen.« Sie richtete den Zauberstab auf Hedwigs Käfig. »Ratzeputz.« Ein paar Federn und ein wenig Mist verschwanden. »Na, immerhin ein bisschen besser – ich hab mich mit diesen Haushaltszaubern nie richtig anfreunden können. Schön – hast du alles? Kessel? Besen? Aber hallo – ein Feuerblitz?«
    Ihre Augen weiteten sich, als ihr Blick auf den Besen in Harrys rechter Hand fiel. Er war sein ganzer Stolz, ein Geschenk von Sirius, ein Besen von internationalem Standard.
    »Und ich flieg immer noch einen Komet Zwei-Sechzig«, sagte Tonks neidisch. »Na ja … Zauberstab noch in der Jeans? Beide Pobacken noch dran? Okay, gehen wir. Locomotor Koffer.«
    Harrys Koffer hob sich einige Zentimeter in die Luft. Tonks trug Hedwigs Käfig in der Linken, in der Rechten hielt sie den Zauberstab wie einen Taktstock und ließ den Koffer voraus durch das Zimmer und zur Tür hinaus schweben. Harry trug seinen Besen und folgte ihr die Treppe hinunter.
    In der Küche hatte Moody inzwischen sein Auge wieder eingesetzt, und nach der Reinigung rotierte es so schnell, dass Harry vom Zusehen schlecht wurde. Kingsley Shacklebolt und Sturgis Podmore untersuchten die Mikrowelle, und Hestia Jones lachte über einen Kartoffelschäler, auf den sie beim Stöbern in den Schubladen gestoßen war. Lupin versiegelte einen an die Dursleys adressierten Brief.
    »Bestens«, sagte Lupin und blickte auf, als Tonks und Harry eintraten. »Wir haben noch ungefähr eine Minute, denke ich. Vielleicht sollten wir raus in den Garten, damit wir bereit sind. Harry, ich lass einen Brief an Tante und Onkel hier, damit sie sich keine Sorgen –«
    »Tun die sowieso nicht«, sagte Harry.
    »– dass du in Sicherheit bist –«
    »Das deprimiert sie nur.«
    »– und dass du sie nächsten Sommer wieder besuchst.«
    »Muss das sein?«
    Lupin lächelte, antwortete aber nicht.
    »Komm her, Junge«, sagte Moody ruppig und winkte Harry mit dem Zauberstab zu sich. »Ich muss dich desillusionieren.«
    »Sie müssen was?«, sagte Harry nervös.
    »Desillusionierungszauber«, sagte Moody und hob den Zauberstab. »Lupin meint, du hast einen Tarnumhang, aber der flattert weg, während wir fliegen; das hier verbirgt dich besser. Los geht’s –«
    Er klopfte ihm hart auf den Kopf, und Harry hatte das komische Gefühl, als hätte Moody gerade ein Ei darauf aufgeschlagen; von dort, wo der Zauberstab ihn getroffen hatte, schienen kalte Tropfen seinen Körper hinunterzurinnen.
    »Der kam gut, Mad-Eye«, sagte Tonks anerkennend und starrte auf Harrys Brustkorb.
    Harry blickte an seinem Körper hinab, oder vielmehr an seinem ehemaligen Körper, denn er sah nicht mehr aus wie der seine. Er war nicht unsichtbar; er hatte schlicht und einfach die gleiche Farbe und Maserung wie der Küchenschrank hinter ihm angenommen. Er schien ein menschliches Chamäleon geworden zu sein.
    »Komm«, sagte Moody und entriegelte die Hintertür mit seinem Zauberstab.
    Sie traten alle nach draußen auf Onkel Vernons wunderschön gepflegten Rasen.
    »Klare Nacht«, brummte Moody und suchte den Himmel mit seinem magischen Auge ab. »Ein paar mehr Wolken als Deckung wär’n nicht schlecht gewesen. Jetzt hör mal«, blaffte er Harry an, »wir fliegen in enger Formation. Tonks fliegt direkt vor dir, bleib dicht an ihrem Schweif. Lupin deckt dich von unten. Ich bin hinter dir. Die andern umkreisen uns. Wir bleiben um jeden Preis zusammen, verstanden? Wenn einer von uns getötet wird –«
    »Kann das passieren?«, fragte Harry besorgt, doch Moody überhörte ihn.
    »– fliegen die andern weiter, stoppen nicht, bleiben in Formation. Wenn sie uns alle ausknipsen und du überlebst, Harry, steht die Nachhut bereit und übernimmt; flieg weiter Richtung Osten, dort werden sie dich in Empfang nehmen.«
    »Nur nicht so gut gelaunt, Mad-Eye, er wird noch denken, wir nehmen das nicht ernst«, sagte Tonks, während sie Harrys Koffer und Hedwigs Käfig in einem Geschirr festzurrte, das an ihrem Besen hing.
    »Ich erklär dem Jungen nur den Plan«, grollte Moody. »Unser Job ist es, ihn sicher im Hauptquartier abzuliefern, und wenn wir bei dem Unternehmen sterben –«
    »Niemand wird sterben«, sagte Kingsley Shacklebolt mit seiner tiefen, beruhigenden Stimme.
    »Rauf auf die Besen, das ist das erste

Weitere Kostenlose Bücher