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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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sie seit über einem Jahr nicht mehr gehört hatte.
    »P-Professor Lupin?«, sagte er ungläubig. »Sind Sie das?«
    »Warum stehen wir alle im Dunkeln rum?«, sagte eine dritte Stimme, diesmal eine gänzlich unvertraute, die einer Frau. »Lumos.«
    Die Spitze eines Zauberstabs flammte auf und tauchte den Flur in magisches Licht. Harry blinzelte. Die Leute unten standen dicht beieinander am Fuß der Treppe und spähten gebannt zu ihm hoch, manche reckten den Kopf, um ihn besser zu sehen.
    Remus Lupin stand ihm am nächsten. Er sah immer noch recht jung aus, wirkte aber müde und angeschlagen; seit Harry sich das letzte Mal von ihm verabschiedet hatte, hatte er noch mehr graue Haare bekommen, sein Umhang hatte einige zusätzliche Flicken und war schäbiger denn je. Dennoch lächelte er Harry breit an, und Harry versuchte, so erschrocken er auch war, das Lächeln zu erwidern.
    »Oooh, er sieht genau so aus, wie ich ihn mir vorgestellt hab«, sagte die Hexe, die den leuchtenden Zauberstab emporhielt. Sie schien die Jüngste dort unten zu sein und hatte ein blasses, herzförmiges Gesicht, dunkle, funkelnde Augen und kurzes Stachelhaar in wildem Violett. »Schön, dich zu sehen, Harry!«
    »Ja, jetzt versteh ich, was du meinst, Remus«, sagte ein kahlköpfiger schwarzer Zauberer, der ganz hinten stand – er hatte eine tiefe, bedächtige Stimme und trug einen goldenen Ring im Ohr – »er sieht genau wie James aus.«
    »Nur die Augen nicht«, sagte ein silberhaariger Zauberer mit pfeifender Stimme. »Lilys Augen.«
    Mad-Eye Moody hatte langes grau meliertes Haar und an seiner Nase fehlte ein großes Stück; mit seinen ungleichen Augen schielte er Harry argwöhnisch an. Das eine Auge war klein, dunkel und perlschimmernd, das andere groß, rund und strahlend blau – es war das magische Auge, das durch Wände, Türen und in Moodys eigenen Kopf hineinsehen konnte.
    »Bist du ganz sicher, dass er’s ist, Lupin?«, knurrte er. »Wär doch ’ne schöne Bescherung, wenn wir ’nen Todesser mitbringen würden, der seine Gestalt angenommen hat. Wir sollten ihn was fragen, das nur der echte Potter wissen kann. Oder hat jemand zufällig Veritaserum dabei?«
    »Harry, welche Gestalt nimmt dein Patronus an?«, fragte Lupin.
    »Die von einem Hirsch«, sagte Harry nervös.
    »Er ist es, Mad-Eye«, sagte Lupin.
    Während er deutlich spürte, dass er immer noch von allen angestarrt wurde, stieg Harry die Treppe hinunter und schob unterwegs den Zauberstab in die hintere Tasche seiner Jeans.
    »Steck den Zauberstab nicht da rein, Junge«, donnerte Moody. »Was, wenn er losgeht? Gab schon bessere Zauberer als dich, die ’ne Pobacke verloren haben, sag ich dir!«
    »Wen kennst du, der ’ne Pobacke verloren hat?«, fragte die Frau mit den violetten Haaren neugierig.
    »Tut jetzt nichts zur Sache, der Zauberstab gehört jedenfalls nicht in die Hosentasche!«, knurrte Mad-Eye. »Die einfachsten Sicherheitsregeln, und keinen kümmert’s heutzutage mehr.« Er stampfte zur Küche hinüber. »Und das hab ich auch gesehen«, setzte er säuerlich hinzu, als die Frau die Augen verdrehte.
    Lupin trat vor und schüttelte Harry die Hand.
    »Wie geht’s dir?«, fragte er und musterte ihn aufmerksam.
    »G-gut …«
    Harry konnte kaum glauben, dass dies wirklich geschah. Vier Wochen lang nichts, nicht die kleinste Andeutung eines Plans, ihn aus dem Ligusterweg zu holen, und plötzlich stand da eine ganze Horde Zauberer völlig gelassen bei ihm im Haus, als wäre das alles schon lange so verabredet gewesen. Er musterte die Leute um Lupin flüchtig; sie starrten ihn immer noch begierig an. Ihm wurde peinlich bewusst, dass er seit vier Tagen seine Haare nicht mehr gekämmt hatte.
    »Ich – ihr habt wirklich Glück, dass die Dursleys nicht da sind …«, murmelte er.
    »Glück, ha!«, sagte die Frau mit den violetten Haaren. »Weggelockt hab ich sie. Hab ihnen per Muggelpost einen Brief geschickt, in dem ihnen mitgeteilt wurde, dass sie in der Endauswahl im Wettbewerb um den bestgepflegten Kleinstadtrasen Englands sind. Sie sind gerade auf dem Weg zur Preisverleihung … oder glauben das wenigstens.«
    Harry sah undeutlich Onkel Vernons Gesicht vor sich, in dem Moment, da diesem klar wurde, dass es keinen Wettbewerb um den bestgepflegten Kleinstadtrasen Englands gab.
    »Wir gehen weg von hier, ja?«, fragte er. »Bald?«
    »Jeden Moment«, sagte Lupin, »wir warten nur noch auf das Okay.«
    »Wo gehen wir hin? Zum Fuchsbau?«, fragte Harry

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