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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Absicht, mich nach Askaban schicken zu lassen. Natürlich könnte ich ausbrechen – aber welch eine Zeitverschwendung, und offen gesagt, ich kann mir eine ganze Reihe von Dingen vorstellen, die ich lieber tun würde.«
    Umbridges Gesicht wurde immer röter. Sie sah aus, als würde kochendes Wasser in sie hineingegossen. Fudge starrte Dumbledore mit einem sehr dümmlichen Gesichtsausdruck an, als hätte ihn soeben ein heftiger Schlag betäubt und als könnte er noch nicht so recht fassen, was da geschehen war. Er machte ein leises würgendes Geräusch, dann drehte er sich zu Kingsley und dem Mann mit dem grauen Bürstenhaar um, der als Einziger im Raum bislang kein Wort gesagt hatte. Jetzt nickte er Fudge ermutigend zu, löste sich von der Wand und trat ein Stück vor. Harry sah, wie seine Hand fast lässig zu seiner Tasche schwebte.
    »Seien Sie nicht albern, Dawlish«, sagte Dumbledore freundlich. »Ich bin sicher, dass Sie ein glänzender Auror sind – ich meine mich zu erinnern, dass Sie ein ›Ohnegleichen‹ in all Ihren UTZ -Prüfungen bekommen haben –, aber wenn Sie versuchen – ähm – mich gewaltsam abzuführen, werde ich Ihnen wehtun müssen.«
    Der Mann namens Dawlish blinzelte einigermaßen belämmert. Er blickte erneut zu Fudge, doch diesmal schien er sich irgendeinen Hinweis zu erhoffen, was er jetzt tun sollte.
    »Ooh«, höhnte Fudge, der sich wieder fasste, »Sie haben die Absicht, es ganz allein mit Dawlish, Shacklebolt, Dolores und mir aufzunehmen, nicht wahr, Dumbledore?«
    »Beim Barte des Merlin, nein«, sagte Dumbledore lächelnd. »Nur wenn Sie so töricht sind, mich dazu zu zwingen.«
    »Er wird nicht allein sein!«, sagte Professor McGonagall laut und steckte die Hand in ihren Umhang.
    »O doch, das wird er, Minerva!«, sagte Dumbledore scharf. »Hogwarts braucht Sie!«
    »Schluss mit diesem Unsinn!«, sagte Fudge und zog seinen Zauberstab. »Dawlish! Shacklebolt! Nehmen Sie ihn fest!«
    Ein silberner Lichtstrahl zuckte durch den Raum. Es gab einen Knall wie von einem Gewehrschuss und der Boden erzitterte; eine Hand packte Harry am Kragen und zwang ihn hinunter, als ein zweiter silberner Strahl aufblitzte; einige der Porträts schrien, Fawkes kreischte und eine Staubwolke erfüllte die Luft. Harry hustete im Staub, er sah, dass eine dunkle Gestalt vor ihm krachend zu Boden stürzte; ein Schrei und ein dumpfer Schlag waren zu hören und jemand rief: »Nein!«, dann hörte man Glas splittern, hektisch schlurfende Schritte, ein Stöhnen … und Stille.
    Harry kämpfte sich herum, um zu erkennen, wer ihn da halb erwürgte, und sah Professor McGonagall neben sich kauern. Sie hatte ihn und auch Marietta gewaltsam außer Gefahr gebracht.
    Noch immer schwebte Staub sanft durch den Raum und legte sich auf sie. Leicht keuchend sah Harry eine sehr große Gestalt auf sie zukommen.
    »Alles in Ordnung bei Ihnen?«, fragte Dumbledore.
    »Ja!«, sagte Professor McGonagall, stand auf und zog Harry und Marietta mit sich hoch.
    Der Staub legte sich. Allmählich wurde sichtbar, wie ramponiert das Büro war: Dumbledores Schreibtisch war umgestürzt, alle storchbeinigen Tische waren zu Boden geschlagen worden, ihre silbernen Instrumente lagen zerborsten herum. Fudge, Umbridge, Kingsley und Dawlish lagen reglos am Boden. Fawkes der Phönix schwebte in weiten Kreisen über ihnen und sang leise.
    »Bedauerlicherweise musste ich auch Kingsley einen Fluch aufhalsen, sonst hätte es sehr verdächtig ausgesehen«, sagte Dumbledore mit leiser Stimme. »Er war bemerkenswert schnell von Begriff und hat Miss Edgecombes Gedächtnis rasch nebenbei verändert, während alle wegsahen – würden Sie ihm meinen Dank ausrichten, Minerva? Nun, sie werden alle recht bald aufwachen und sollten am besten nicht erfahren, dass wir Zeit hatten zu reden – Sie müssen so tun, als ob keine Zeit vergangen wäre, als ob sie nur zu Boden geschlagen worden wären – die werden sich nicht erinnern –«
    »Wo gehen Sie hin, Dumbledore?«, flüsterte Professor McGonagall. »Zum Grimmauldplatz?«
    »O nein«, sagte Dumbledore mit einem grimmigen Lächeln. »Ich gehe nicht, um mich zu verstecken. Fudge wird sich bald wünschen, er hätte mich nie von Hogwarts vertrieben, das verspreche ich Ihnen.«
    »Professor Dumbledore …«, fing Harry an.
    Er wusste nicht, was er zuerst sagen sollte: wie leid es ihm tat, dass er mit der DA angefangen und damit all diese Scherereien verursacht hatte, oder wie schrecklich er sich fühlte, dass

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