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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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sagte Dumbledore und hob die Brauen. »Ich dachte eigentlich, sie hätte nur von einem Treffen heute Abend berichtet.«
    »Miss Edgecombe«, sagte Umbridge sofort, »erzählen Sie uns, wie lange diese Treffen schon stattfinden, meine Liebe. Sie können einfach nicken oder den Kopf schütteln, ich bin sicher, davon werden die Pickel nicht schlimmer. Fanden sie regelmäßig während der vergangenen sechs Monate statt?«
    Harry spürte plötzlich ein fürchterlich flaues Gefühl im Magen. Das war’s, sie waren an eine Mauer handfester Beweise geraten, die nicht einmal Dumbledore beiseiteschieben konnte.
    »Einfach nicken oder den Kopf schütteln, meine Liebe«, ermunterte Umbridge Marietta. »Nun kommen Sie schon, das wird den Fluch nicht schlimmer machen.«
    Alle Anwesenden starrten auf das, was von Mariettas Gesicht zu erkennen war. Zwischen dem hochgezogenen Umhang und ihren lockigen Fransen waren nur ihre Augen zu sehen. Vielleicht täuschte das Licht des Feuers, aber ihre Augen wirkten seltsam leer. Und dann – zu Harrys größter Verblüffung – schüttelte Marietta den Kopf.
    Umbridge blickte schnell zu Fudge, dann wieder zu Marietta. »Ich glaube, Sie haben die Frage nicht verstanden, stimmt’s, meine Liebe? Ich wollte wissen, ob Sie während der letzten sechs Monate zu diesen Treffen gegangen sind. Das sind Sie doch, nicht wahr?«
    Erneut schüttelte Marietta den Kopf.
    »Was meinen Sie mit diesem Kopfschütteln, meine Liebe?«, sagte Umbridge gereizt.
    »Ich würde sagen, die Bedeutung ist vollkommen klar«, sagte Professor McGonagall barsch. »Es hat in den letzten sechs Monaten keine geheimen Treffen gegeben. Ist das korrekt, Miss Edgecombe?«
    Marietta nickte.
    »Aber es gab heute Abend ein Treffen!«, sagte Umbridge wütend. »Es gab ein Treffen, Miss Edgecombe, Sie haben mir davon berichtet, und zwar im Raum der Wünsche! Und Potter war der Anführer, nicht wahr, Potter hat es organisiert, Potter – warum schütteln Sie den Kopf, Mädchen?«
    »Nun, wenn jemand den Kopf schüttelt«, sagte McGonagall kalt, »dann heißt dies normalerweise, dass ›nein‹ gemeint ist. Außer wenn Miss Edgecombe eine Form der Zeichensprache verwendet, die der Menschheit bislang unbekannt ist –«
    Professor Umbridge packte Marietta, zog sie zu sich heran und begann sie heftig zu schütteln. Dumbledore war im Bruchteil einer Sekunde mit erhobenem Zauberstab auf den Beinen; Kingsley stürzte nach vorne, und Umbridge ließ mit einem Sprung rückwärts von Marietta ab und wedelte mit den Händen durch die Luft, als hätte sie sich verbrannt.
    »Ich kann Ihnen nicht gestatten, meine Schüler zu misshandeln, Dolores«, sagte Dumbledore und zum ersten Mal wirkte er zornig.
    »Beruhigen Sie sich, Madam Umbridge«, sagte Kingsley mit seiner tiefen, langsamen Stimme. »Sie wollen sich doch nicht in Schwierigkeiten bringen.«
    »Nein«, sagte Umbridge atemlos und blickte zu der hochragenden Gestalt von Kingsley auf. »Ich meine, ja, Sie haben Recht, Shacklebolt – ich – ich war außer mir.«
    Marietta stand genau da, wo Umbridge sie losgelassen hatte. Weder schien Umbridges plötzlicher Angriff sie verschreckt zu haben, noch schien sie erleichtert, dass Umbridge sie losgelassen hatte; sie hielt noch immer ihren Umhang zu ihren seltsam leeren Augen hochgezogen und starrte stur geradeaus.
    In Harry keimte plötzlich ein merkwürdiger Verdacht auf, der mit Kingsleys Geflüster zu tun hatte und dem Etwas, das er an sich vorbeihuschen gespürt hatte.
    »Dolores«, sagte Fudge mit der Miene eines Mannes, der eine Sache ein für alle Mal klären möchte, »das Treffen heute Abend, von dem wir eindeutig wissen, dass es stattgefunden hat –«
    »Ja«, sagte Umbridge und gewann ihre Fassung wieder, »ja … nun, Miss Edgecombe gab mir den Hinweis und ich ging sofort in den siebten Stock, begleitet von gewissen vertrauenswürdigen Schülern, um die Teilnehmer des Treffens auf frischer Tat zu ertappen. Es scheint jedoch, dass sie noch vor meiner Ankunft gewarnt wurden, denn als wir in den siebten Stock kamen, rannten sie in alle Himmelsrichtungen davon. Das spielt aber keine Rolle. Ich habe hier alle ihre Namen, Miss Parkinson ist für mich in den Raum der Wünsche gerannt, um nachzusehen, ob sie etwas hinterlassen hatten. Wir brauchten Beweise und der Raum hat sie uns geliefert.« Und zu Harrys Entsetzen zog sie aus ihrer Tasche die Liste mit den Namen, die sie im Raum der Wünsche an die Wand gepinnt hatten, und reichte sie

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