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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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is’ durchaus möglich, dass ich dieser Tage noch gefeuert werd«, sagte er.
    Harry und Hermine sahen sich an und wandten sich dann wieder Hagrid zu.
    »Aber du hast dich so lange halten können –«, sagte Hermine behutsam. »Weshalb meinst du –?«
    »Umbridge vermutet, dass ich es war, der ihr diesen Niffler ins Büro gesteckt hat.«
    »Und, warst du’s?«, rutschte es Harry unversehens heraus.
    »Nein, verdammt noch mal, war ich nicht!«, sagte Hagrid entrüstet. »Immer wenn irgendwas mit magischen Geschöpfen los is’, dann glaubt die, es hätt was mit mir zu tun. Ihr wisst ja, seit ich wieder zurück bin, sucht die nach ’ner Möglichkeit, mich loszuwerden. Ich will nicht gehen, ’türlich, aber wenn diese … also … diese besondern Umstände nicht wär’n, die ich euch gleich erklären werd, dann würd ich auf der Stelle gehen, eh sie die Chance kriegt, mich vor der ganzen Schule zu feuern, wie sie’s mit Trelawney gemacht hat.«
    Harry und Hermine gaben protestierende Laute von sich, doch Hagrid überging sie mit einer wegwerfenden Bewegung einer seiner gewaltigen Hände.
    »Das is’ nich das Ende der Welt, ich könnt Dumbledore helfen, wenn ich hier raus bin, ich kann dem Orden von Nutzen sein. Und ihr habt dann Raue-Pritsche, ihr – ihr kommt dann schon ordentlich durch die Prüfungen …«
    Seine Stimme bebte und erstarb.
    »Macht euch keine Sorgen um mich«, sagte er hastig, als Hermine ihm den Arm tätscheln wollte. Er zog sein riesiges getüpfeltes Taschentuch aus der Weste und wischte sich damit die Augen. »Hört ma’, ich würd euch das gar nich sagen, wenn ich nich müsst. Nun, wenn ich geh … also, ich kann nich weg, ohne dass ich’s jemand sag … weil ich – ich brauch Hilfe von euch beiden. Und von Ron, wenn er bereit ist.«
    »Natürlich helfen wir dir«, sagte Harry sofort. »Was sollen wir tun?«
    Hagrid ließ ein lautes Schniefen hören und tätschelte Harry, ohne ein Wort zu sagen, mit solcher Kraft die Schulter, dass er seitlich gegen einen Baum prallte.
    »Wusst ich doch, dass ihr ja sagt«, nuschelte Hagrid in sein Taschentuch, »aber ich werd … nie … vergessen … also … nu kommt … nur noch ’n bisschen weiter da durch … passt auf jetzt, das sind Nesseln …«
    Fünfzehn Minuten lang gingen sie schweigend weiter. Harry hatte gerade den Mund geöffnet und wollte fragen, wie weit es noch war, da streckte Hagrid den rechten Arm aus zum Zeichen, dass sie stehen bleiben sollten.
    »Ganz ruhig«, sagte er leise. »Ganz still jetzt …«
    Sie schlichen ein Stück voran, und Harry sah, dass sie einen großen, glatten Erdhügel vor sich hatten, der fast so hoch war wie Hagrid, und mit plötzlich aufwallendem Grauen dachte er, es müsse sicher der Bau eines riesigen Tieres sein. Rings um den Hügel waren Bäume mitsamt den Wurzeln ausgerissen worden, so dass er sich auf einem kahlen Fleck Erde erhob, umgeben von übereinanderliegenden Baumstämmen und Zweigen, die eine Art Zaun oder Bollwerk bildeten, vor dem Harry, Hermine und Hagrid jetzt standen.
    »Schläft«, hauchte Hagrid.
    Und tatsächlich, Harry konnte ein fernes rhythmisches Grollen hören, das klang wie ein Paar riesige arbeitende Lungen. Er warf Hermine einen Blick von der Seite zu und sah sie mit leicht geöffnetem Mund den Hügel anstarren. Sie schien abgrundtief entsetzt.
    »Hagrid«, sagte sie flüsternd, kaum vernehmbar durch das Geräusch des schlafenden Geschöpfs. »Wer ist das?«
    Harry hielt das für eine merkwürdige Frage … »Was ist das?«, hatte er eigentlich fragen wollen.
    »Hagrid, du hast uns erzählt –«, sagte Hermine und der Zauberstab in ihrer Hand zitterte jetzt, »du hast uns erzählt, dass keiner von denen mitkommen wollte!«
    Harry blickte von ihr zu Hagrid, und dann, als ihm schlagartig ein Licht aufging, wandte er den Blick mit einem leisen, grauenerfüllten Keuchen wieder dem Hügel zu.
    Der große Erdhügel, auf den er, Hermine und Hagrid sich ohne weiteres hätten stellen können, hob und senkte sich langsam mit dem tiefen, grollenden Atmen. Es war überhaupt kein Erdhügel. Es war, eindeutig, der gekrümmte Rücken eines –
    »Also – nein – er wollte nicht mitkommen«, sagte Hagrid verzweifelt. »Aber ich musste ihn mitbringen, Hermine, ich musste einfach!«
    »Aber warum?«, fragte Hermine und klang, als würde sie gleich anfangen zu weinen. »Warum – was – oh, Hagrid!«
    »Ich wusst, wenn ich ihn einfach hierherhole«, sagte Hagrid und war nun selbst den

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