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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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arbeiten«, sagte Harry und betrachtete Hagrids Profil eingehend, worauf er über eine aus dem Boden ragende Wurzel stolperte.
    »Ja«, sagte Hagrid schwer. »Also, sauer is’ nich das richtige Wort, die haben verdammt noch mal ’ne rasende Wut. Wenn ich nich eingegriffen hätt, schätz ich, hätten die Firenze totgetrampelt –«
    »Sie haben ihn angegriffen?«, sagte Hermine schockiert.
    »Jep«, sagte Hagrid schroff und bahnte sich seinen Weg durch einige tief hängende Äste. »Der hatte die halbe Herde gegen sich.«
    »Und du hast es beendet?«, sagte Harry erstaunt und beeindruckt. »Ganz alleine?»
    »’türlich hab ich das, konnt ja nich rumstehn und zusehn, wie sie ihn umbringen, oder?«, erwiderte Hagrid. »’n Glück nur, dass ich vorbeikam, wirklich … und ich hätt gedacht, Firenze würd sich vielleicht dran erinnern, anstatt dass er anfängt, mir dumme Warnungen zu schicken!«, fügte er hitzig und überraschend hinzu.
    Harry und Hermine sahen sich verdutzt an, doch Hagrid blickte nur finster und erklärte nichts weiter.
    »Jedenfalls«, sagte er und atmete ein wenig schwerer als sonst, »seitdem sin’ die anderen Zentauren rasend wütend auf mich, und das Problem is’, die ham ’ne Menge Einfluss im Wald … klügste Geschöpfe hier drin.«
    »Sind wir deshalb hier, Hagrid?«, fragte Hermine. »Wegen der Zentauren?«
    »Ah, nein«, erwiderte Hagrid und schüttelte abwehrend den Kopf, »nein, nich wegen denen. Na ja, ’türlich, die könnten das Problem noch komplizierter machen, ja … aber ihr werdet gleich sehen, was ich meine.«
    Mit dieser unverständlichen Bemerkung verfiel er in Schweigen, schritt zügig voran, und Harry und Hermine, die für jeden seiner Schritte drei brauchten, hatten große Mühe, gleichauf zu bleiben.
    Der Pfad war zunehmend überwuchert, je tiefer sie in den Wald kamen, und die Bäume standen nun so dicht, dass es dunkel wie in der Abenddämmerung war. Bald hatten sie die Lichtung, auf der Hagrid ihnen die Thestrale gezeigt hatte, weit hinter sich gelassen, doch Harry war nicht unbehaglich zumute, bis Hagrid unerwartet vom Weg abwich und sich zwischen den Bäumen hindurch ins dunkle Herz des Waldes schlängelte.
    »Hagrid!«, sagte Harry, der sich durch dicht verschlungene Brombeersträucher kämpfte, die Hagrid mit Leichtigkeit überstiegen hatte, und sich sehr lebhaft erinnerte, was ihm zugestoßen war, als er schon einmal vom Waldpfad abgewichen war. »Wo gehen wir hin?«
    »’n Stück noch«, sagte Hagrid über die Schulter. »Mach schon, Harry … wir müssen jetzt zusammenbleiben.«
    Es war schwer, mit Hagrid Schritt zu halten angesichts der Äste und des Dorngestrüpps, durch das Hagrid so leichtfüßig wie durch Spinnweben marschierte, das sich jedoch in Harrys und Hermines Kleidern verfing und sie häufig so fest umschlang, dass sie minutenlang stehen bleiben mussten, um sich zu befreien. Bald waren Harrys Arme und Beine voller kleiner Schnitte und Kratzer. Sie waren jetzt so tief im Verbotenen Wald, dass Harry manchmal nichts weiter von Hagrid im Dämmerlicht erkennen konnte als eine massige dunkle Gestalt, die vorausging. In der dumpfen Stille schien jeder Laut bedrohlich. Das Geräusch eines brechenden Zweigs hallte laut wider, und das leiseste Rascheln von etwas, das sich bewegte, und wenn es ein harmloser Spatz gewesen wäre, veranlasste Harry, durch die Düsternis nach einem Feind zu spähen. Ihm ging durch den Kopf, dass er noch nie so tief in den Wald gelangt war, ohne irgendeinem Tierwesen zu begegnen. Dass keines da war, erschien ihm ziemlich unheilvoll.
    »Hagrid, wär es in Ordnung, wenn wir unsere Zauberstäbe anzünden?«, sagte Hermine leise.
    »Ähm … na gut«, erwiderte Hagrid flüsternd. »Tatsächlich –«
    Er blieb jäh stehen und wandte sich um. Hermine lief direkt in ihn hinein und wurde rücklings umgestoßen. Harry fing sie gerade noch auf, bevor sie auf den Waldboden stürzte.
    »Vielleicht machen wir mal ’ne kurze Pause, damit ich euch … was erklären kann«, sagte Hagrid. »Bevor wir da sin’, versteht ihr.«
    »Gut!«, sagte Hermine, während Harry ihr wieder auf die Beine half. Beide murmelten »Lumos!«, und die Spitzen ihrer Zauberstäbe flammten auf. Hagrids Gesicht schwebte im Licht der beiden durch die Düsternis wabernden Strahlen, und Harry stellte von neuem fest, dass er nervös und traurig aussah.
    »Also dann«, sagte Hagrid. »Also … es is’ so … die Sache is’ die …«
    Er holte tief Luft.
    »Nun, es

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