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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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alles in der Welt würde passieren, wenn jemand herausfand, dass Hagrid Grawp im Verbotenen Wald versteckt hielt? Und er hatte versprochen, dass er, Ron und Hermine Hagrids vollkommen sinnlose Versuche fortsetzen würden, dem Riesen Manieren beizubringen. Wie konnte Hagrid, trotz seines unglaublichen Talents, sich einzureden, dass reißzähnige Monster liebenswert harmlos waren, nun sich selbst mit der Vorstellung zum Narren halten, dass Grawp jemals in der Lage sein würde, unter Menschen zu leben?
    »Halt mal!«, sagte Hagrid plötzlich, als Harry und Hermine sich gerade hinter ihm durch ein dichtes Knöterichgeflecht kämpften. Er zog einen Pfeil aus dem Köcher an seiner Schulter und spannte ihn in die Armbrust. Harry und Hermine hoben ihre Zauberstäbe. Nun, da sie innehielten, konnten auch sie hören, dass sich ganz in der Nähe etwas bewegte.
    »O verdammich«, sagte Hagrid leise.
    »Ich dachte, wir hätten dir erklärt«, sagte eine tiefe männliche Stimme, »dass du hier nicht mehr willkommen bist, Hagrid.«
    Der nackte Oberkörper eines Mannes schien durch das grün gesprenkelte Zwielicht auf sie zuzuschweben, dann sahen sie, dass seine Taille glatt in den kastanienbraunen Körper eines Pferdes überging. Der Zentaur hatte ein stolzes Gesicht mit hohen Wangenknochen und langes schwarzes Haar. Wie Hagrid war er bewaffnet; er trug einen Köcher voller Pfeile und einen Langbogen um die Schulter geschlungen.
    »Wie geht’s, Magorian?«, sagte Hagrid wachsam.
    Die Bäume hinter dem Zentauren raschelten und vier oder fünf weitere Zentauren tauchten auf. Harry erkannte den bärtigen Bane mit seinem schwarzen Körper, den er vor fast vier Jahren in derselben Nacht wie Firenze getroffen hatte. Bane ließ sich nicht im Mindesten anmerken, dass er Harry schon einmal begegnet war.
    »Nun«, sagte er mit leicht gehässigem Tonfall, um sich gleich darauf an Magorian zu wenden, »wir sind, denke ich, darin übereingekommen, was wir tun werden, sollte dieser Mensch sich je wieder im Wald zeigen.«
    »›Dieser Mensch‹, das soll ich sein?«, fragte Hagrid gereizt. »Nur weil ich euch allesamt dran gehindert hab, einen Mord zu begehen?«
    »Du hättest dich nicht einmischen sollen, Hagrid«, sagte Magorian. »Unsere Sitten sind nicht die euren, und auch nicht unsere Gesetze. Firenze hat uns verraten und entehrt.«
    »Keine Ahnung, wie ihr da draufkommt«, sagte Hagrid ungeduldig. »Er hat nichts getan, außer Albus Dumbledore zu helfen –«
    »Firenze hat sich in die Knechtschaft der Menschen begeben«, sagte ein grauer Zentaur mit hartem, tief zerfurchtem Gesicht.
    »Knechtschaft!«, rief Hagrid verächtlich. »Er tut Dumbledore ’nen Gefallen, das is’ alles –«
    »Er geht mit unserem Wissen und unseren Geheimnissen bei den Menschen hausieren«, sagte Magorian leise. »Aus solcher Schande kann es keine Rückkehr geben.«
    »Wenn ihr meint«, erwiderte Hagrid achselzuckend, »aber wenn ihr mich fragt, macht ihr ’nen großen Fehler –«
    »Wie auch du, Mensch«, sagte Bane, »indem du in unseren Wald zurückgekommen bist, obwohl wir dich gewarnt hatten –«
    »Nun, jetzt hört mir ma’ zu«, sagte Hagrid zornig. »Das mit ›unserem‹ Wald hör ich nich so gern, wenn’s euch recht is’. Das entscheidet nich ihr, wer hier ein und aus geht –«
    »Und du ebenso wenig, Hagrid«, entgegnete Magorian ruhig. »Ich werde dich heute gehen lassen, weil du begleitet wirst von deinen jungen –«
    »Das sind nicht die seinen«, unterbrach ihn Bane geringschätzig. »Schüler, Magorian, vom Schloss oben! Sie haben vermutlich schon von den Lehren des Verräters Firenze profitiert.«
    »Wie auch immer«, sagte Magorian gelassen, »Fohlen zu schlachten ist ein schreckliches Verbrechen – wir rühren die Unschuldigen nicht an. Heute, Hagrid, kannst du gehen. Doch von nun an bleib von hier fern. Du hast die Freundschaft der Zentauren verwirkt, als du dem Verräter Firenze geholfen hast uns zu entkommen.«
    »So ’n paar alte Maultiere wie ihr halten mich doch nich vom Wald fern!«, sagte Hagrid laut.
    »Hagrid«, warf Hermine mit hoher und angsterfüllter Stimme ein, während Bane und der graue Zentaur mit den Hufen scharrten, »lass uns gehen, bitte, lass uns gehen!«
    Hagrid ging weiter, doch er hielt seine Armbrust im Anschlag und seine Augen waren noch immer drohend auf Magorian geheftet.
    »Wir wissen, was du im Wald versteckst, Hagrid!«, rief ihnen Magorian nach, als die Zentauren verschwanden. »Und unsere Geduld

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