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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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ist langsam erschöpft!«
    Hagrid wandte sich um, allem Anschein nach wollte er geradewegs zu Magorian zurückgehen.
    »Ihr werdet ihn dulden, solange er hier is’, das is’ genauso gut sein Wald wie eurer!«, rief er, aber Harry und Hermine stemmten sich mit aller Kraft gegen seine Maulwurfsfellweste und drängten ihn mühsam weiter. Mit noch immer finsterer Miene blickte er herab; sein Gesicht nahm einen milde überraschten Ausdruck an, als er sah, wie die Freunde ihn vorwärtsschoben; offenbar hatte er nichts davon gespürt.
    »Beruhigt euch, ihr beiden«, sagte er, wandte sich um und ging weiter, während die zwei hinter ihm herkeuchten. »Dumme alte Maultiere sind das, nich wahr?«
    »Hagrid«, sagte Hermine atemlos und schlug einen Bogen um die Nesseln, die sie auf dem Hinweg durchquert hatten, »wenn die Zentauren keine Menschen im Wald haben wollen, sieht es nicht gerade danach aus, als könnten Harry und ich –«
    »Ah, du hast doch gehört, was sie gesagt haben«, erwiderte Hagrid verächtlich, »die würden Fohlen nie was antun – Kindern, meine ich. Jedenfalls können wir uns von denen nich schikanier’n lassen.«
    »Netter Versuch«, murmelte Harry der geknickt wirkenden Hermine zu.
    Endlich kamen sie wieder auf den Pfad und nach weiteren zehn Minuten lichtete sich der Wald allmählich. Sie konnten erneut Flecken klaren blauen Himmels sehen und aus der Ferne deutlich Beifallrufe und Geschrei hören.
    »War das wieder ’n Tor?«, fragte Hagrid und hielt im Schatten der Bäume inne, als das Quidditch-Stadion in Sicht kam. »Oder meint ihr, das Spiel ist vorbei?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Hermine betrübt. Harry sah, dass sie ziemlich mitgenommen wirkte. Ihr Haar war voller Zweige und Blätter, ihre Kleider waren an mehreren Stellen zerrissen, und auf Gesicht und Armen hatte sie zahlreiche Kratzer. Er wusste, dass er selbst kaum besser aussehen konnte.
    »Ich schätz mal, ’s ist vorbei, wisst ihr!«, sagte Hagrid, der immer noch zum Stadion hinüberspähte. »Seht mal – da kommen schon welche raus – wenn ihr zwei euch beeilt, könnt ihr euch unter die Leute mischen, und keiner wird erfahren, dass ihr nich dabei wart!«
    »Gute Idee«, sagte Harry. »Also … wir sehen uns, Hagrid.«
    »Ich glaub es einfach nicht«, sagte Hermine mit sehr brüchiger Stimme, kaum dass sie außer Hörweite waren. »Ich glaub es nicht. Ich glaub es wirklich nicht.«
    »Beruhige dich«, sagte Harry.
    »Beruhige dich!«, sagte sie fiebrig. »Ein Riese! Ein Riese im Wald! Und wir sollen ihm Englischunterricht geben! Immer vorausgesetzt natürlich, dass wir auf dem Weg hin und zurück an der Herde mordlustiger Zentauren vorbeikommen. Ich – glaub – es – einfach – nicht!«
    »Vorerst müssen wir noch gar nichts tun!«, versuchte Harry sie mit leiser Stimme zu beruhigen, während sie sich einem Schwarm plappernder Hufflepuffs anschlossen, die zurück zum Schloss gingen. »Er verlangt ja überhaupt nichts von uns, solange er nicht rausgeschmissen wird, und vielleicht passiert das gar nicht.«
    »Ach, nun red dir doch nichts ein, Harry!«, sagte Hermine wütend und blieb abrupt stehen, so dass die Leute hinter ihr ausweichen mussten, um nicht mit ihr zusammenzuprallen. »Natürlich wird er rausgeschmissen, und um mal ehrlich zu sein, nach dem, was wir eben gesehen haben, wer wollte Umbridge da einen Vorwurf machen?«
    Stille trat ein. Harry starrte sie zornfunkelnd an. Langsam füllten sich ihre Augen mit Tränen.
    »Das hast du nicht ernst gemeint«, sagte Harry leise.
    »Nein … nun … schon gut … hab ich nicht«, sagte sie und trocknete sich wütend die Augen. »Aber warum muss er sich selbst das Leben so schwer machen – und uns?«
    »Keine Ahnung –«
    »Weasley ist unser King,
    Weasley ist unser King,
    Ließ keinen Quaffel durch den Ring.
    Weasley ist unser King …«
    »Und wenn die doch nur mal mit diesem blöden Lied aufhören würden«, sagte Hermine niedergeschlagen, »haben die sich nicht endlich genug dran hochgezogen?«
    Eine große Welle Schüler bewegte sich vom Spielfeld her den Rasenhang hoch.
    »Ach, lass uns reingehen, ehe wir die Slytherins treffen«, sagte Hermine.
    »Weasley fängt doch jedes Ding,
    Hütet nämlich jeden Ring,
    Und wir Gryffindors nun sing’:
    Weasley ist unser King.«
    »Hermine …«, sagte Harry langsam.
    Der Gesang schwoll an, doch er kam nicht von einer Schar grün-silbern gekleideter Slytherins, sondern von einer rot-goldenen Menge, die sich langsam zum Schloss

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