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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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gegen eines der hohen Fenster und lenkte ihn ab. Langsam und umständlich fing er schließlich an, eine Antwort hinzuschreiben.
    Sich an Namen zu erinnern fiel ihm sehr schwer und ständig brachte er Daten durcheinander. Frage vier übersprang er einfach (Hat die Zauberstabgesetzgebung Ihrer Meinung nach zur Kontrolle der Koboldaufstände des achtzehnten Jahrhunderts geführt oder zu diesen beigetragen?) und überlegte, dass er am Schluss, wenn er noch Zeit hatte, wieder auf sie zurückkommen konnte. Er versuchte sich kurz an Frage fünf (Auf welche Weise wurde das Geheimhaltungsstatut im Jahr 1749 gebrochen, und welche Maßnahmen wurden eingeführt, um einen derartigen Vorfall künftig zu verhindern?), doch er hatte den nagenden Verdacht, dass er mehrere wichtige Punkte nicht genannt hatte. Er hatte das Gefühl, dass irgendwo in dieser Geschichte auch Vampire eine Rolle spielten.
    Er suchte nach einer Frage, die er bestimmt beantworten konnte, und bei Nummer zehn leuchteten seine Augen auf: Beschreiben Sie die Umstände, die zur Gründung der Internationalen Zauberervereinigung geführt haben, und erklären Sie, warum die Hexer von Liechtenstein sich weigerten, ihr beizutreten.
    Das weiß ich, dachte Harry, obwohl sein Verstand sich träge und schlaff anfühlte. Er konnte eine Überschrift in Hermines Handschrift vor sich sehen: Die Gründung der Internationalen Zauberervereinigung … er hatte diese Notizen erst heute Morgen gelesen.
    Er begann zu schreiben. Hin und wieder sah er auf und warf einen prüfenden Blick auf das große Stundenglas auf dem Schreibtisch neben Professor Marchbanks. Er saß direkt hinter Parvati Patil, deren lange dunkle Haare über ihren Stuhlrücken hinabfielen. Ein- oder zweimal ertappte er sich dabei, wie er auf die winzigen goldenen Lichter starrte, die darauf schimmerten, wenn sie leicht den Kopf bewegte, und musste seinem eigenen Kopf einen kleinen Ruck geben, um sich davon zu lösen.
    … das erste Ganz hohe Tier der Internationalen Zauberervereinigung war Pierre Bonaccord, doch seine Ernennung wurde durch die Zauberergemeinschaft von Liechtenstein angefochten, weil –
    Rund um Harry kratzten Federn auf Pergament wie scharrende, Höhlen grabende Ratten. Die Sonne brannte sehr heiß auf seinen Hinterkopf. Was hatte Bonaccord noch mal getan, das die Zauberer von Liechtenstein vor den Kopf stieß? Harry hatte eine Ahnung, dass es etwas mit Trollen zu tun gehabt hatte … wieder starrte er mit leerem Blick auf Parvatis Hinterkopf. Wenn er nur Legilimentik beherrschen würde und ein Fenster in ihrem Hinterkopf öffnen könnte, um zu sehen, was mit diesen Trollen gewesen war, das zum Bruch zwischen Pierre Bonaccord und Liechtenstein geführt hatte …
    Harry schloss die Augen und vergrub das Gesicht in den Händen, so dass der rote Schein, der durch seine Augenlider drang, dunkel und kühl wurde. Bonaccord hatte die Trolljagd verbieten und den Trollen Rechte verleihen wollen … aber Liechtenstein hatte Probleme mit einem Stamm besonders bösartiger Bergtrolle … das war es.
    Er schlug die Augen auf; sie brannten und tränten beim Anblick des blendend weißen Pergaments. Langsam brachte er zwei Zeilen über die Trolle zu Papier, dann las er durch, was er bisher geschrieben hatte. Es schien nicht sonderlich aufschlussreich oder detailliert, doch war er sicher, dass Hermines Aufzeichnungen zu der Zauberervereinigung sich über Seiten erstreckt hatten.
    Er schloss die Augen wieder und versuchte sie vor sich zu sehen, sie sich in Erinnerung zu rufen … die Vereinigung hatte ihre Gründungsversammlung in Frankreich abgehalten, ja, das hatte er schon geschrieben …
    Kobolde hatten versucht teilzunehmen und waren hinausgeworfen worden … auch das hatte er schon geschrieben …
    Und aus Liechtenstein hatte niemand kommen wollen …
    Denk nach, sagte er sich, das Gesicht in den Händen, während ringsum Federn endlose Antworten aufs Papier kratzten und vorne der Sand durch das Stundenglas rieselte …
    Er ging abermals durch den kühlen, dunklen Korridor zur Mysteriumsabteilung, ging mit festem und zielbewusstem Schritt, fing zwischendurch an zu rennen, entschlossen, sein Ziel endlich zu erreichen … die schwarze Tür schwang wie gewohnt für ihn auf und er war nun in dem runden Raum mit den vielen Türen …
    Geradewegs über den Steinboden und durch die zweite Tür … tanzende Lichtflecke an den Wänden und auf dem Boden und dieses seltsame mechanische Ticken, doch es war keine Zeit,

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