Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
Vom Netzwerk:
umher, doch aus irgendeinem Grund schienen sie von ihm abzuprallen; nach wie vor stand er aufrecht da, und soweit Harry sehen konnte, kämpfte er. Schreie und Rufe hallten über die Schlossgründe; ein Mann rief: »Sei vernünftig, Hagrid!«
    Hagrid brüllte: »Zum Teufel mit vernünftig, so einfach kriegst du mich nich, Dawlish!«
    Harry konnte den kleinen Umriss Fangs sehen, der Hagrid verteidigen wollte und immer wieder die Zauberer ansprang, die ihn umringten, bis ihn ein Schockzauber traf und er zusammenbrach. Hagrid heulte auf vor Wut, hob den Täter eigenhändig vom Boden und warf ihn nieder. Der Mann flog ungefähr drei Meter durch die Luft und stand nicht wieder auf. Hermine hatte beide Hände auf den Mund gepresst und keuchte. Harry blickte sich zu Ron um und sah, dass auch er offenbar Angst hatte. Keiner von ihnen hatte Hagrid jemals richtig zornig gesehen.
    »Seht mal!«, kreischte Parvati, die sich über die Brüstung lehnte und hinunter zum Schloss deutete, wo das Portal sich noch einmal geöffnet hatte. Wieder strömte Licht auf den dunklen Rasen und ein einzelner langer schwarzer Schatten wellte sich nun über das Gras.
    »Nein, also wirklich!«, sagte Professor Tofty besorgt. »Sie haben nur noch sechzehn Minuten!«
    Aber niemand achtete auf ihn: Sie alle beobachteten die Person, die nun zu dem Kampf vor Hagrids Hütte eilte.
    »Wie können Sie es wagen!«, rief die Gestalt im Laufen. »Wie können Sie es wagen!«
    »Es ist McGonagall!«, flüsterte Hermine.
    »Lassen Sie ihn in Ruhe! In Ruhe, sage ich!«, rief Professor McGonagall durch die Dunkelheit. »Mit welchem Recht greifen Sie ihn an? Er hat nichts getan, nichts, was rechtfertigen würde –«
    Hermine, Parvati und Lavender schrien auf. Die Gestalten um die Hütte hatten nicht weniger als vier Schockzauber auf Professor McGonagall abgeschossen. Auf halbem Weg zwischen Hütte und Schloss wurde sie von den roten Strahlen getroffen; einen Moment lang schien sie zu leuchten und erglühte in einem unheimlichen Rot, dann riss es sie glattweg von den Füßen, sie fiel hart auf den Rücken und blieb reglos liegen.
    »Würgende Wasserspeier!«, rief Professor Tofty, der die Prüfung ebenfalls völlig vergessen zu haben schien. »Ohne jede Vorwarnung! Was für ein empörendes Verhalten!«
    » FEIGLINGE !«, brüllte Hagrid; seine Stimme war oben im Turm deutlich zu hören und im Schloss gingen mehrere Lichter wieder an. » VERDAMMTE FEIGLINGE ! DA, NEHMT DAS – UND DAS –«
    »O du meine –«, keuchte Hermine.
    Hagrid versetzte den Angreifern, die ihm am nächsten waren, zwei kräftige Schwinger; da sie augenblicklich zusammenbrachen, hatte er sie offenbar glatt ausgeknockt. Harry sah, wie Hagrid einknickte, und dachte schon, er wäre nun doch von einem Zauber erwischt worden. Aber im Gegenteil, schon im nächsten Moment stand Hagrid wieder aufrecht, nun dem Anschein nach mit einem Sack auf dem Rücken – dann erkannte Harry, dass er sich Fangs schlaffen Körper um die Schulter gelegt hatte.
    »Pack ihn, pack ihn!«, schrie Umbridge, doch ihr verbliebener Helfer schien überhaupt nicht erpicht darauf, in Reichweite von Hagrids Fäusten zu kommen. Tatsächlich wich er so schnell zurück, dass er über einen seiner bewusstlosen Mitstreiter stolperte und stürzte. Hagrid, der Fang immer noch um den Hals trug, hatte sich umgedreht und fing nun an zu rennen. Umbridge schickte ihm einen letzten Schockzauber nach, traf ihn aber nicht. Und Hagrid, der in Windeseile auf die fernen Schlosstore zurannte, verschwand in der Dunkelheit.
    Eine lange Minute bebenden Schweigens trat ein, in der alle mit offenem Mund auf die Schlossgründe blickten. Dann meldete sich Professor Tofty mit schwacher Stimme: »Ähm … Sie haben noch fünf Minuten.«
    Obwohl Harry nur zwei Drittel seiner Karte ausgefüllt hatte, sehnte er sich verzweifelt nach dem Ende der Prüfung. Als es schließlich so weit war, zwängten er, Ron und Hermine ihre Teleskope mehr schlecht als recht wieder in ihre Halterungen und stürmten die Wendeltreppe hinunter. Keiner der Schüler ging zu Bett; alle redeten am Fuß der Treppe laut und aufgeregt über das Geschehen, dessen Zeugen sie gewesen waren.
    »Dieses gemeine Biest!«, keuchte Hermine, die so zornig war, dass sie kaum reden konnte. »Sich mitten in der Nacht an Hagrid ranzuschleichen!«
    »Sie wollte eindeutig noch so eine Szene wie mit Trelawney vermeiden«, sagte Ernie Macmillan altklug und drängte sich zu ihnen herüber.
    »Hagrid hat

Weitere Kostenlose Bücher