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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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genauer nachzuforschen, er musste sich beeilen …
    Die letzten paar Meter zur dritten Tür nahm er im Laufschritt und sie schwang auf wie die anderen …
    Wiederum befand er sich in dem kathedralengroßen Raum voller Regale und Glaskugeln … sein Herz schlug jetzt sehr schnell … diesmal würde er dorthin gelangen … als er Nummer siebenundneunzig erreichte, wandte er sich nach links und eilte den Gang zwischen den zwei Reihen entlang …
    Aber ganz am Ende war eine Gestalt am Boden, eine schwarze Gestalt, die sich dort bewegte wie ein verwundetes Tier … Harrys Magen verkrampfte sich vor Angst … vor Erregung …
    Eine Stimme drang aus seinem Mund, eine hohe, kalte Stimme, bar jeder menschlichen Güte …
    »Nimm sie für mich … hol sie runter, jetzt … ich kann sie nicht berühren … aber du kannst es …«
    Die schwarze Gestalt am Boden bewegte sich leicht. Harry sah eine langfingrige weiße Hand, die einen Zauberstab umklammert hielt, am Ende seines eigenen Armes emporsteigen … hörte die hohe, kalte Stimme sagen: »Crucio!«
    Der Mann am Boden schrie auf vor Schmerz und versuchte sich zu erheben, stürzte jedoch wieder und blieb zusammengekrümmt liegen. Harry lachte. Er hob seinen Zauberstab, der Fluch wurde aufgehoben und die Gestalt stöhnte und verharrte reglos.
    »Lord Voldemort wartet …«
    Ganz langsam, mit zitternden Armen, reckte der Mann am Boden die Schultern ein kleines Stück empor und hob den Kopf. Sein Gesicht war blutverschmiert und ausgemergelt, es zuckte vor Schmerz und war doch starr und abweisend …
    »Du wirst mich töten müssen«, flüsterte Sirius.
    »Zweifellos werde ich das am Ende tun«, sagte die kalte Stimme. »Aber zuvor wirst du sie für mich holen, Black … du glaubst, du weißt schon, was Schmerz ist? Überleg es dir … wir haben noch Stunden vor uns und keiner wird dich schreien hören …«
    Aber jemand schrie, als Voldemort den Zauberstab wieder herabsenkte; jemand schrie und fiel seitlich von einem heißen Tisch auf den kalten Steinboden; Harry erwachte, als er aufschlug, immer noch schreiend, mit brennender Narbe, und um ihn in der Großen Halle brach ein Tumult los.

 
Aus dem Feuer
    »Ich geh nicht … ich muss nicht in den Krankenflügel … ich will nicht …«
    Abgehackte Worte kamen aus Harrys Mund, während er versuchte, sich von Professor Tofty loszureißen, der ihm unter den starren Blicken seiner Mitschüler ringsum in die Eingangshalle hinausgeholfen hatte und ihn nun sehr besorgt ansah.
    »Mir – mir geht’s gut, Sir«, stammelte Harry und wischte sich den Schweiß vom Gesicht. »Ehrlich … ich bin nur eingeschlafen … hatte einen Alptraum …«
    »Der Prüfungsdruck!«, sagte der alte Zauberer mitfühlend und klopfte Harry zittrig auf die Schulter. »Das kommt vor, junger Mann, das kommt vor! Nun, ein kühlender Schluck Wasser, und vielleicht sind Sie dann in der Lage, wieder in die Große Halle zu kommen? Die Prüfung ist fast zu Ende, aber womöglich können Sie Ihre letzte Antwort noch hübsch abrunden?«
    »Ja«, sagte Harry verstört. »Ich meine … nein … ich hab – hab getan, was ich konnte, denk ich …«
    »Sehr schön, sehr schön«, sagte der alte Zauberer freundlich. »Dann werde ich gehen und Ihr Prüfungsblatt einsammeln, und Sie, schlage ich vor, halten nun ein hübsches kleines Schläfchen.«
    »Einverstanden«, sagte Harry und nickte lebhaft. »Vielen Dank.«
    Kaum war der alte Mann über die Schwelle zur Großen Halle verschwunden, rannte Harry die Marmortreppe hoch und hastete so schnell durch die Gänge, dass die Porträts, an denen er vorbeikam, vorwurfsvoll murmelten, nahm weitere Treppen nach oben und brach endlich wie ein Orkan durch die Schwingtüren des Krankenflügels, worauf Madam Pomfrey – die gerade eine hellblaue Flüssigkeit in Montagues offenen Mund löffelte – vor Schreck aufschrie.
    »Potter, was hat das zu bedeuten?«
    »Ich muss Professor McGonagall sprechen«, keuchte Harry mit zum Reißen gespannten Lungen. »Sofort … es ist dringend!«
    »Sie ist nicht hier, Potter«, sagte Madam Pomfrey traurig. »Sie wurde heute Morgen ins St. Mungo verlegt. Vier Schockzauber direkt gegen die Brust, und das in ihrem Alter! Ein Wunder, dass sie überhaupt noch lebt.«
    »Sie ist … weg?«, sagte Harry entsetzt.
    Draußen vor dem Krankenflügel läutete die Glocke, und er hörte das übliche ferne Getrappel der Schüler, die jetzt in die Korridore über und unter ihm strömten. Er rührte sich nicht und sah

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