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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Schlossfenstern gelöscht wurden.
    Als Harry das Sternbild Orion auf seiner Karte vervollständigte, öffnete sich jedoch das Schlossportal direkt unter der Brüstung, auf der er stand, und Licht strömte die Steintreppe hinab und ein wenig hinaus über den Rasen. Harry lugte hinunter, während er die Position seines Teleskops leicht veränderte, und sah fünf oder sechs lang gezogene Schatten sich über das hell erleuchtete Gras bewegen, ehe das Portal zuschwang und der Rasen erneut zu einem Meer der Dunkelheit wurde.
    Harry legte das Auge wieder ans Teleskop und stellte die Schärfe neu ein, da er nun die Venus beobachtete. Er blickte auf seine Karte, um den Planeten dort einzutragen, doch etwas lenkte ihn ab. Mit der Feder über dem Pergament hielt er inne und spähte hinab auf das düstere Gelände, wo er sechs Gestalten über den Rasen gehen sah. Hätten sie sich nicht bewegt und hätte das Mondlicht ihre Haarschöpfe nicht vergoldet, wären sie vom dunklen Gelände, auf dem sie dahinschritten, nicht zu unterscheiden gewesen. Selbst auf diese Entfernung beschlich Harry das merkwürdige Gefühl, den Gang der pummeligsten der Gestalten zu kennen, die offenbar die Gruppe anführte.
    Es war ihm ein Rätsel, warum Umbridge nach Mitternacht einen Spaziergang draußen machte, und das auch noch begleitet von fünf anderen. Dann hustete jemand hinter ihm, und ihm fiel ein, dass er mitten in einer Prüfung war. Die Position der Venus hatte er mittlerweile ganz vergessen. Er drückte das Auge ans Teleskop, fand sie wieder und wollte sie jetzt auf der Karte eintragen, als er, die Ohren für jedes ungewöhnliche Geräusch gespitzt, ein fernes Klopfen hörte, das über die einsamen Schlossgründe hallte, sogleich gefolgt vom gedämpften Bellen eines großen Hundes.
    Mit hämmerndem Herzen blickte er auf. In Hagrids Fenstern brannte Licht, und die Schemen der Leute, die er über den Rasen hatte gehen sehen, zeichneten sich vor ihnen ab. Die Tür ging auf und er sah deutlich sechs scharf umrissene Gestalten über die Schwelle treten. Die Tür schloss sich wieder und es herrschte Stille.
    Harry war sehr unbehaglich zumute. Er blickte umher, um zu sehen, ob Ron oder Hermine es auch bemerkt hatten, doch in diesem Moment kam Professor Marchbanks von hinten auf ihn zu, und da Harry nicht den Eindruck erwecken wollte, er würde bei jemand anderem spicken, beugte er sich hastig über seine Sternkarte und tat so, als würde er sie weiter ausfüllen, während er in Wahrheit über die Brüstung hinweg zu Hagrids Hütte spähte. Inzwischen bewegten sich die Gestalten hinter den Hüttenfenstern und verdeckten zeitweilig das Licht.
    Er konnte Professor Marchbanks’ Blick in seinem Nacken spüren, drückte sein Auge wieder an das Teleskop und starrte hoch zum Mond, obwohl er dessen Position schon vor einer Stunde markiert hatte. Doch als Professor Marchbanks weiterging, hörte er ein Gebrüll von der fernen Hütte her, das durch die Dunkelheit bis hoch zum Astronomieturm hallte. Einige Schüler um ihn herum wichen von ihren Teleskopen zurück und schauten nun hinüber zu Hagrids Hütte.
    Professor Tofty ließ erneut ein trockenes Hüsteln hören.
    »Nun versuchen Sie sich doch zu konzentrieren, Jungs und Mädchen«, sagte er sanft.
    Die meisten wandten sich wieder ihren Teleskopen zu. Harry blickte nach links. Hermine starrte gebannt zu Hagrids Hütte.
    »Hmm – noch zwanzig Minuten«, sagte Professor Tofty.
    Hermine zuckte zusammen und beugte sich sofort wieder über ihre Sternkarte. Harry blickte auf die seine und bemerkte, dass er die Venus fälschlicherweise als Mars beschriftet hatte. Er neigte sich über die Karte, um es zu korrigieren.
    Vom Gelände her ertönte ein lauter KNALL . Mehrere Leute schrien »Autsch!«, als sie sich mit den Enden ihrer Teleskope ins Gesicht stachen, während sie hastig nachsehen wollten, was unten vor sich ging.
    Hagrids Tür war aufgegangen, und im Licht, das aus der Hütte flutete, war er recht deutlich zu erkennen: eine massige Gestalt, die brüllte und mit den Fäusten fuchtelte. Er war umringt von sechs Personen, die, den dünnen Fäden roten Lichts nach zu schließen, die sie in seine Richtung warfen, alle versuchten, ihn mit einem Schockzauber zu belegen.
    »Nein!«, schrie Hermine.
    »Meine Liebe!«, sagte Professor Tofty in empörtem Ton. »Dies ist eine Prüfung!«
    Aber niemand beschäftigte sich mehr im Mindesten mit den Sternkarten. Rote Lichtstrahlen flogen immer noch vor Hagrids Hütte

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