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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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die Tiefe. Harry war an dem Tag, als er mit Mr Weasley hergekommen war, gar nicht aufgefallen, wie viel Lärm die Fahrstühle machten; er war sicher, das Getöse würde sämtliche Sicherheitsbeamten im Gebäude aufschrecken, aber als der Fahrstuhl stoppte, sagte die kühle Frauenstimme »Mysteriumsabteilung«, und das Gitter glitt auf. Sie traten hinaus in den Korridor, wo sich nichts bewegte, nur die nächsten Fackeln loderten im Luftstrom des Fahrstuhls auf.
    Harry wandte sich der schlichten schwarzen Tür zu. Nachdem er so viele Monate lang davon geträumt hatte, war er nun endlich hier.
    »Gehen wir«, flüsterte er und führte sie den Korridor entlang, Luna gleich hinter sich, die sich mit leicht geöffnetem Mund umsah.
    »Okay, hört zu«, sagte Harry und blieb knappe zwei Meter vor der Tür wieder stehen. »Vielleicht … vielleicht sollten ein paar von uns hierbleiben als – als Wachtposten, und –«
    »Und wie sollen wir euch wissen lassen, dass etwas passiert?«, fragte Ginny mit hochgezogenen Augenbrauen. »Ihr könntet ja meilenweit entfernt sein.«
    »Wir gehen mit dir, Harry«, sagte Neville.
    »Lasst uns weitergehen«, sagte Ron entschieden.
    Harry wollte immer noch nicht alle mitnehmen, doch es schien, als hätte er keine Wahl. Er wandte das Gesicht zur Tür und ging weiter … genau wie in seinem Traum schwang sie auf und er schritt den anderen voran über die Schwelle.
    Sie standen in einem großen, runden Raum. Alles hier drin war schwarz, auch der Boden und die Decke; völlig identische, klinkenlose schwarze Türen ohne Aufschrift waren rundum in die schwarze Mauer eingelassen, dazwischen Leuchter, deren Kerzen blau flammten; ihr kühles, schimmerndes Licht spiegelte sich in dem glänzenden Marmorboden und erweckte den Eindruck, als wäre dunkles Wasser zu ihren Füßen.
    »Macht mal jemand die Tür zu«, murmelte Harry.
    Er bereute diese Anweisung, kaum hatte Neville sie befolgt. Ohne den langen Lichtstreif aus dem fackelbeleuchteten Korridor hinter ihnen wurde es im Raum so dunkel, dass sie einen Moment lang nur die Bündel flackernder blauer Flammen an den Wänden und ihre geisterhaften Spiegelungen auf dem Fußboden sehen konnten.
    In seinem Traum war Harry immer zielstrebig durch diesen Raum zur Tür genau gegenüber dem Eingang gelaufen und dann weitergegangen. Aber hier gab es etwa ein Dutzend Türen. Gerade als er die Türen ihm gegenüber musterte und zu entscheiden versuchte, welche die richtige war, ertönte ein lautes, polterndes Geräusch und die Flammen begannen sich zur Seite zu bewegen. Die runde Wand rotierte.
    Hermine packte Harry am Arm, als hätte sie Angst, dass sich auch der Boden bewegen würde, aber das geschah nicht. Während die Wand schnell rotierte, verschwammen die blauen Flammen um sie her für kurze Zeit und erschienen nun wie Neonstreifen; dann hörte das Poltern so schnell auf, wie es angefangen hatte, und alles stand wieder still.
    In Harrys Augen hatten sich blaue Linien eingebrannt; mehr konnte er nicht sehen.
    »Was sollte das denn?«, flüsterte Ron angstvoll.
    »Ich glaub, das war, damit wir nicht mehr wissen, durch welche Tür wir reingekommen sind«, erklärte Ginny mit gedämpfter Stimme.
    Harry wusste sofort, dass sie Recht hatte: Die Ausgangstür zu erkennen war genauso schwer, wie eine Ameise auf dem pechschwarzen Boden zu sehen; und die Tür, durch die sie weitermussten, konnte irgendeine der Dutzend Türen sein.
    »Wie kommen wir hier wieder raus?«, fragte Neville voller Unbehagen.
    »Nun, das spielt jetzt keine Rolle«, sagte Harry nachdrücklich. Er blinzelte, um die blauen Linien loszuwerden, und umklammerte seinen Zauberstab noch fester. »Wir müssen hier nicht raus, bevor wir Sirius gefunden haben –«
    »Ruf jetzt bloß nicht nach ihm!«, sagte Hermine eindringlich, aber Harry hatte ihren Rat nie weniger gebraucht; sein Instinkt sagte ihm, dass sie so leise wie möglich sein mussten.
    »Wo gehen wir jetzt hin, Harry?«, fragte Ron.
    »Keine –«, setzte Harry an. Er schluckte. »In den Träumen bin ich durch die Tür am Ende des Korridors, der von den Fahrstühlen wegführt, in einen dunklen Raum gegangen – das ist dieser hier – und dann durch eine weitere Tür in einen Raum, der irgendwie … glitzert. Wir sollten ein paar Türen ausprobieren«, sagte er hastig. »Ich weiß, wo’s langgeht, wenn ich es sehe. Kommt mit.«
    Er schritt, dicht gefolgt von den anderen, direkt auf die Tür zu, die ihm jetzt gegenüber war, legte die linke

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