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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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kann, außer man war dabei, als jemand abgekratzt ist?«
    »Genau«, sagte Harry.
    »Wie viele?«
    »Nur zwei.«
    »Nun, wir brauchen drei«, sagte Hermine, die immer noch leicht erschüttert, aber dennoch entschlossen wirkte.
    »Vier, Hermine«, sagte Ginny mit finsterem Blick.
    »Ich glaub, eigentlich sind wir sechs«, sagte Luna ruhig und zählte.
    »Stell dich nicht so dumm an, wir können nicht alle gehen!«, sagte Harry zornig. »Hört mal, ihr drei –«, er deutete auf Neville, Ginny und Luna, »ihr habt damit nichts zu tun, ihr kommt nicht –«
    Wieder protestierten sie. Seine Narbe fing von neuem an zu stechen, diesmal schmerzhafter. Jeder Moment, den sie verloren, war wertvoll; er hatte keine Zeit, sich zu streiten.
    »Okay, schön, ihr habt’s nicht anders gewollt«, sagte er kurz angebunden, »aber wenn wir nicht mehr Thestrale auftreiben, könnt ihr nicht –«
    »Oh, da werden schon noch welche kommen«, sagte Ginny zuversichtlich, die wie Ron in die völlig falsche Richtung spähte, offenbar in dem Glauben, sie würde zu den Pferden blicken.
    »Wie kommst du denn darauf?«
    »Du hast es vielleicht noch nicht bemerkt, aber du und Hermine, ihr seid voller Blut«, sagte sie kühl, »und wir wissen, dass Hagrid Thestrale mit rohem Fleisch anlockt. Deshalb sind diese zwei wahrscheinlich überhaupt aufgetaucht.«
    Im selben Moment spürte Harry einen sanften Stups an seinem Umhang, und als er hinunterblickte, sah er, wie der nächste Thestral an seinem Ärmel leckte, der feucht von Grawps Blut war.
    »Also gut«, sagte er und eine glänzende Idee schoss ihm durch den Kopf. »Ron und ich nehmen diese beiden und fliegen voraus, und Hermine kann hier bei euch dreien bleiben und noch mehr Thestrale anlocken –«
    »Ich bleib nicht zurück!«, fauchte Hermine.
    »Ist gar nicht nötig«, sagte Luna lächelnd. »Seht mal, hier kommen noch mehr … ihr zwei müsst ja ganz schön riechen …«
    Harry wandte sich um: Mindestens sechs oder sieben Thestrale bahnten sich ihren Weg durch die Bäume. Sie hatten die großen ledrigen Flügel dicht an die Körper geschmiegt und ließen ihre Augen durch die Dunkelheit glühen. Jetzt hatte er keine Ausrede mehr.
    »Von mir aus«, sagte er zornig, »nehmt euch eins, und dann los.«

 
Die Mysteriumsabteilung
    Harry schlang die Hand fest in die Mähne des nächsten Thestrals, setzte einen Fuß auf einen Baumstumpf neben ihm und kletterte unbeholfen auf den seidenen Rücken des Pferdes. Es wehrte sich nicht, sondern wandte mit gebleckten Fangzähnen den Kopf und versuchte weiter gierig an seinem Umhang zu lecken.
    Er stellte fest, dass er seine Knie irgendwie hinter die Flügelansätze klemmen konnte, so dass er sicherer saß, dann blickte er sich zu den anderen um. Neville hatte sich am Rücken des nächsten Thestrals hochgezogen und versuchte nun, eines seiner kurzen Beine über das Tier zu schwingen. Luna thronte schon oben auf dem Pferd, sie saß im Damensitz und zog ihren Umhang zurecht, als würde sie dies jeden Tag tun. Ron, Hermine und Ginny jedoch standen immer noch reglos da, mit offenem Mund und großen Augen.
    »Was ist los?«, fragte Harry.
    »Wie sollen wir denn aufsitzen?«, sagte Ron mit schwacher Stimme. »Wo wir diese Dinger doch gar nicht sehen können?«
    »Oh, das ist einfach«, sagte Luna, glitt hilfsbereit von ihrem Thestral und trat zu ihm, Hermine und Ginny. »Kommt mit …«
    Sie zog sie zu den anderen herumstehenden Thestralen und schaffte es, ihnen nacheinander auf den Rücken ihres Reittiers zu helfen. Alle drei blickten äußerst nervös, während Luna ihnen die Hände in die Mähne ihrer Pferde schlang und ihnen einschärfte, sich festzuklammern, ehe sie wieder auf den Rücken ihres eigenen Rosses stieg.
    »Das ist verrückt«, murmelte Ron und strich mit der freien Hand behutsam über den Hals seines Pferdes. »Verrückt … wenn ich es nur sehen könnte –«
    »Hoff lieber, dass es unsichtbar bleibt«, sagte Harry düster. »Sind alle bereit?«
    Sie nickten, und er sah, wie sich fünf Paar Knie unter den Umhängen strafften.
    »Okay …«
    Er schaute auf den glänzenden schwarzen Hals seines Thestrals hinab und schluckte.
    »Also, Zaubereiministerium, Besuchereingang, London«, sagte er unsicher. »Ähm … wenn du weißt … wo’s langgeht …«
    Einen Moment lang tat Harrys Thestral überhaupt nichts. Dann, mit einer weiten Bewegung, die ihn fast herunterriss, breiteten sich die Flügel auf beiden Seiten aus; das Pferd kauerte sich langsam

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