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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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gerade noch, wie sie durch die Luft flog. Fünf Todesser stürmten durch die Tür herein, die sie nicht rechtzeitig erreicht hatte. Luna knallte auf einen Tisch, rutschte über ihn hinweg und fiel auf der anderen Seite zu Boden, wo sie alle viere von sich gestreckt liegen blieb, reglos wie Hermine.
    »Greift euch Potter!«, kreischte Bellatrix und rannte auf ihn los; er wich ihr aus und sprintete durch den Raum zurück; er war nicht in Gefahr, solange sie glaubten, sie könnten die Prophezeiung treffen –
    »Hey!«, sagte Ron, der sich hochgerappelt hatte und jetzt wie betrunken und immer noch kichernd auf Harry zutorkelte. »Hey, Harry, hier drin sind Gehirne, hahaha, ist das nicht verrückt, Harry?«
    »Ron, geh in Deckung, runter –«
    Aber Ron hatte seinen Zauberstab bereits auf das Becken gerichtet. »Wahnsinn, Harry, das sind Gehirne – sieh mal – Accio Gehirn!«
    Das Geschehen schien für einen Moment stillzustehen. Harry, Ginny, Neville und sämtliche Todesser wandten sich unwillkürlich um und beobachteten die Oberfläche des Beckens, wo nun ein Gehirn aus der grünen Flüssigkeit hervorbrach wie ein springender Fisch: Einen Augenblick lang schien es einfach in der Luft zu verharren, dann segelte es, im Flug rotierend, auf Ron zu, und es war, als ob Streifen bewegter Bilder von ihm wegflatterten und sich aufdröselten wie Filmrollen –
    »Hahaha, Harry, sieh dir das an –«, sagte Ron und sah zu, wie das Gehirn sein farbenprächtiges Inneres ausspie. »Harry, komm und fass es an; wette, es ist gruslig –«
    » RON, NEIN !«
    Harry wusste nicht, was geschehen würde, wenn Ron die Gedankententakel anfasste, die jetzt hinter dem Gehirn herflogen, war jedoch sicher, es würde nichts Gutes sein. Er schnellte vor, aber Ron hatte das Gehirn bereits mit ausgestreckten Händen gefangen.
    Kaum hatten die Tentakel seine Haut berührt, da begannen sie auch schon sich wie Seile um Rons Arme zu schlingen.
    »Harry, schau mal, was passiert – Nein – nein – das mag ich nicht – nein, aufhören – aufhören –«
    Doch die dünnen Bänder wickelten sich jetzt um Rons Brust; er zerrte und riss an ihnen, während das Gehirn fest an ihn geschnürt wurde wie der Körper eines Kraken.
    »Diffindo!«, rief Harry und versuchte die Fühler zu durchtrennen, die sich vor seinen Augen eng um Ron schlangen, doch sie brachen nicht. Ron stürzte zu Boden und schlug weiter auf seine Fesseln ein.
    »Harry, das erstickt ihn!«, schrie Ginny, die mit ihrem gebrochenen Knöchel wie gelähmt am Boden lag – dann traf ein roter Lichtstrahl aus einem der Zauberstäbe der Todesser sie mitten ins Gesicht. Sie kippte seitlich weg und blieb bewusstlos liegen.
    » STUBOR !«, rief Neville, der herumgewirbelt war und Hermines Zauberstab gegen die angreifenden Todesser schwang. » STUBOR, STUBOR !«
    Doch nichts geschah.
    Einer der Todesser schoss nun selbst einen Schockzauber auf Neville; er verfehlte ihn um Zentimeter. Harry und Neville waren die Letzten, die noch gegen die fünf Todesser kämpften, und zwei von ihnen sandten nun pfeilartige Ströme silbernen Lichts aus, die nicht trafen, aber Krater in die Wand hinter ihnen schlugen. Harry rannte davon, als Bellatrix Lestrange auf ihn zugehastet kam. Er hielt die Prophezeiung hoch über seinen Kopf und sprintete durch den Raum zurück; er wusste nichts mehr zu tun, als die Todesser von den anderen abzulenken.
    Es schien gelungen zu sein; sie kamen ihm hinterhergerannt, stießen Stühle und Tische um, wagten es aber nicht, ihn zu verhexen, um nicht die Prophezeiung in Mitleidenschaft zu ziehen, und er stürzte durch die einzige noch offene Tür, diejenige, durch die die Todesser selbst gekommen waren; er betete inständig, dass Neville bei Ron bleiben und irgendeine Möglichkeit finden würde, ihn zu befreien. Er rannte ein paar Schritte in den neuen Raum hinein und spürte, wie er den Boden unter den Füßen verlor –
    Er fiel tiefe Steinstufen hinab, eine nach der anderen, schlug auf jeder Reihe auf, bis er endlich mit einem Aufprall, der alle Luft aus seinem Körper presste, flach auf dem Rücken in der Vertiefung landete, wo der Steinbogen auf seinem Podium stand. Das Gelächter der Todesser erfüllte den Raum. Er blickte auf und sah die fünf, die im Gehirnraum gewesen waren, zu ihm herabsteigen, während noch einmal so viele durch andere Türen auftauchten und nun von Bank zu Bank auf ihn zusprangen. Harry stand auf, obwohl seine Beine so heftig zitterten, dass sie ihn kaum

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