Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
Vom Netzwerk:
trugen. Die Prophezeiung war immer noch, wie durch ein Wunder, unzerbrochen in seiner Linken, den Zauberstab hielt er fest mit der Rechten umklammert. Er wich zurück, ließ den Blick rundum schweifen und versuchte alle Todesser im Auge zu behalten. Er schlug mit den Beinen gegen etwas Festes hinter ihm: Er hatte das Podium erreicht, auf dem der Bogen stand. Rückwärts stieg er hinauf.
    Alle Todesser hielten inne und starrten ihn an. Manche keuchten so schwer wie er selber. Einer blutete heftig; Dolohow, befreit von der Ganzkörperklammer, grinste gehässig, sein Zauberstab zielte direkt auf Harrys Gesicht.
    »Potter, das Rennen ist gelaufen«, sagte Lucius Malfoy gedehnt und zog sich die Maske herunter. »Nun sei ein guter Junge und gib mir die Prophezeiung.«
    »Lasst – lasst die andern gehen und ich geb sie euch!«, sagte Harry verzweifelt.
    Einige Todesser lachten.
    »Verhandelt wird jetzt nicht mehr, Potter«, sagte Lucius Malfoy, das bleiche Gesicht gerötet vor Freude. »Wie du siehst, sind wir zu zehnt und du bist nur einer … oder hat dir Dumbledore nie das Zählen beigebracht?«
    »Er isd nichd allein!«, rief eine Stimme von oben her. »Er hat ibber noch bich!«
    Harry sank das Herz: Neville kletterte über die Steinbänke zu ihnen herunter, Hermines Zauberstab fest in der zitternden Hand.
    »Neville – nein – geh zurück zu Ron –«
    » STUBOR !«, rief Neville erneut und richtete den Zauberstab auf einen Todesser nach dem anderen. » STUBOR ! STUBO –«
    Einer der größten Todesser packte Neville von hinten und presste ihm die Arme an die Seiten. Neville kämpfte und trat um sich; manche Todesser lachten.
    »Du bist Longbottom, nicht wahr?«, höhnte Lucius Malfoy. »Nun, deine Großmutter ist es gewohnt, Mitglieder ihrer Familie an unsere Sache zu verlieren … dein Tod wird kein großer Schock sein.«
    »Longbottom?«, wiederholte Bellatrix und ein wahrhaft böses Lächeln erhellte ihr ausgemergeltes Gesicht. »Nun, ich hatte das Vergnügen, deine Eltern kennen zu lernen, Junge.«
    » DAS WEISS ICH !«, brüllte Neville und kämpfte so heftig gegen den Klammergriff seines Bewachers an, dass der Todesser rief: »Schock ihn doch jemand!«
    »Nein, nein, nein«, sagte Bellatrix. Sie schien entzückt, vibrierte vor Erregung, während sie Harry und dann wieder Neville ansah. »Nein, lasst uns schauen, wie lange Longbottom es aushält, bis er bricht wie seine Eltern … außer, Potter will uns die Prophezeiung geben.«
    » GIB SIE IHNEN BICHD !«, brüllte Neville, offenbar außer sich, trat und wand sich, als Bellatrix mit erhobenem Zauberstab zu ihm und seinem Bewacher kam. » GIB SIE IHNEN BICHD, HARRY !«
    Bellatrix hob ihren Zauberstab. »Crucio!«
    Neville schrie, es riss ihm die Beine an die Brust, so dass der Todesser, der ihn gefangen hatte, ihn einen Moment in der Schwebe hielt. Der Todesser ließ ihn fallen und Neville stürzte in Todesqual zuckend und schreiend zu Boden.
    »Das war nur ein Vorgeschmack!«, sagte Bellatrix und hob ihren Zauberstab, worauf Nevilles Schreie aufhörten und er ihr schluchzend zu Füßen lag. Sie drehte sich um und sah zu Harry hoch. »Nun, Potter, entweder gibst du uns die Prophezeiung oder du siehst deinen kleinen Freund auf die harte Tour sterben!«
    Harry musste nicht überlegen; es gab keine Wahl. Die Prophezeiung war durch die Wärme seiner Hand, die sie umklammert hielt, heiß geworden, als er sie ausstreckte. Malfoy sprang vor und wollte sie ergreifen.
    Da krachten, hoch über ihnen, zwei weitere Türen auf und fünf Leute kamen in den Raum gestürmt: Sirius, Lupin, Moody, Tonks und Kingsley.
    Malfoy wandte sich um und hob seinen Zauberstab, doch Tonks hatte bereits einen Schockzauber gegen ihn abgefeuert. Harry wartete nicht ab, ob er traf, sondern hechtete vom Podium hinunter aus dem Weg. Die Todesser waren vollkommen abgelenkt durch das Erscheinen der Ordensmitglieder, die jetzt Flüche auf sie herabregnen ließen, während sie Stufe um Stufe hinunter zum Fußboden in der Senke sprangen. Durch die sich pfeilschnell bewegenden Körper und Lichtblitze konnte Harry Neville wegkriechen sehen. Er wich einem neuerlichen roten Lichtstrahl aus und warf sich flach auf den Boden, um zu Neville zu gelangen.
    »Alles okay mit dir?«, rief er, während noch ein Fluch Zentimeter über ihren Kopf hinwegschoss.
    »Ja«, sagte Neville und versuchte sich aufzurichten.
    »Und Ron?«
    »Ich glaub, es gehd ihm gud – er had immer noch gegen das Gehirn gekäbpfd, als

Weitere Kostenlose Bücher