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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Harry.
    Doch während er schrie, flog ein weiterer grüner Lichtstrahl aus Voldemorts Zauberstab auf Dumbledore zu, und die Schlange griff an –
    Fawkes stieß vor Dumbledore herab, sperrte seinen Schnabel weit auf und schluckte den ganzen grünen Lichtstrahl: Er ging in Flammen auf und fiel zu Boden, klein, zerknittert und unfähig zu fliegen. Im selben Moment machte Dumbledore eine lange, fließende Bewegung mit seinem Zauberstab – und die Schlange, die im nächsten Augenblick ihre Giftzähne in ihn geschlagen hätte, flog hoch in die Luft und löste sich in einen dunklen Rauchschwaden auf; und das Wasser im Becken stieg an und umschloss Voldemort wie ein Kokon aus geschmolzenem Glas.
    Einige Sekunden lang war Voldemort nur als dunkle, wogende, gesichtslose Gestalt zu erkennen, schimmernd und verschwommen auf dem Sockel, offensichtlich im Kampf gegen das, was ihn erstickte –
    Dann war er verschwunden, und das Wasser fiel mit lautem Getöse zurück ins Becken, wo es heftig über die Ränder schwappte und sich über den Parkettboden ergoss.
    » HERR !«, schrie Bellatrix.
    In der Gewissheit, dass es vorbei war, dass Voldemort beschlossen hatte zu fliehen, wollte Harry schon hinter seinem steinernen Wächter hervorrennen, aber Dumbledore brüllte: »Bleib, wo du bist, Harry!«
    Zum ersten Mal war Angst in Dumbledores Stimme. Harry begriff nicht, warum: Niemand war in der Halle außer ihnen, die schluchzende Bellatrix lag immer noch unter der Statue der Hexe gefangen, und der neugeborene Phönix Fawkes krächzte matt am Boden –
    Dann brach Harrys Narbe auf, und er wusste, dass er tot war: Dies war ein Schmerz jenseits aller Vorstellungskraft, ein Schmerz jenseits dessen, was man ertragen konnte –
    Er war nicht mehr in der Halle, er war gefangen in den Fesseln einer Kreatur mit roten Augen, so fest gebunden, dass Harry nicht wusste, wo sein Körper endete und der des Geschöpfs begann. Sie waren miteinander verschmolzen, aneinandergefesselt durch den Schmerz, und es gab kein Entkommen –
    Und als die Kreatur sprach, benutzte sie seinen Mund, so dass er in seiner Todesqual spürte, wie sein Kiefer sich bewegte …
    »Töte mich jetzt, Dumbledore …«
    Er war geblendet, er starb, jede Faser schrie nach Erlösung, und Harry spürte, dass die Kreatur ihn erneut benutzte …
    »Wenn der Tod nichts bedeutet, Dumbledore, dann töte den Jungen …«
    Lass den Schmerz aufhören, dachte Harry … lass es zu, dass er uns tötet … setz dem ein Ende, Dumbledore … der Tod ist nichts im Vergleich hiermit …
    Und ich werde Sirius wiedersehen …
    Gefühle strömten in Harrys Herz und die Fesseln der Kreatur lockerten sich, der Schmerz war verschwunden; Harry lag mit dem Gesicht am Boden, seine Brille war weg, und er zitterte, als läge er auf Eis, nicht auf Holz …
    Und da waren Stimmen, die durch das Atrium hallten, mehr Stimmen, als dort eigentlich hätten sein dürfen … Harry schlug die Augen auf und sah seine Brille neben der Ferse der kopflosen Statue, die ihn bewacht hatte, nun aber flach auf dem Rücken lag, zerbrochen und reglos. Er setzte die Brille auf, hob leicht den Kopf und erblickte Dumbledores Hakennase direkt vor seiner Nase.
    »Alles in Ordnung mit dir, Harry?«
    »Ja«, sagte Harry und schlotterte so heftig, dass er kaum den Kopf erhoben halten konnte. »Ja, ich bin – wo ist Voldemort, wo – wer sind all diese – was ist –«
    Das Atrium war voller Leute; im Boden spiegelten sich die smaragdgrünen Flammen, die in den Kaminen entlang einer Wand aufgelodert waren. Ströme von Hexen und Zauberern traten aus ihnen heraus. Als Dumbledore ihn auf die Füße zog, sah Harry die kleinen goldenen Statuen des Hauselfen und des Kobolds, die einen geschockt blickenden Cornelius Fudge herbeiführten.
    »Er war hier!«, rief ein Mann mit scharlachrotem Umhang und Pferdeschwanz und deutete auf einen Haufen goldenen Schutt auf der anderen Seite der Halle, wo nur Augenblicke zuvor noch Bellatrix eingeklemmt gelegen hatte. »Ich hab ihn gesehen, Mr Fudge, ich schwöre, es war Du-weißt-schon-wer, er hat eine Frau gepackt und ist disappariert!«
    »Ich weiß, Williamson, ich weiß, ich habe ihn auch gesehen!«, stammelte Fudge, der einen Schlafanzug unter seinem Nadelstreifenmantel trug und keuchte, als ob er gerade meilenweit gerannt wäre. »Beim Bart des Merlin – hier – hier! – Im Zaubereiministerium! – Gütiger Himmel – kaum zu glauben, herrjemine – wie konnte das geschehen –?«
    »Wenn Sie

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