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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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erinnern müsste, den sie besiegelte, indem sie dich aufnahm. Ich hatte den Verdacht, der Dementorenangriff könnte ihr die Augen für die Gefahren geöffnet haben, die es mit sich bringt, dich als Pflegesohn zu haben.«
    »Allerdings«, sagte Harry leise. »Nun – meinem Onkel mehr als ihr. Er wollte mich rauswerfen, aber nach dem Heuler hat sie – hat sie gesagt, ich müsse bleiben.«
    Er starrte einen Moment lang zu Boden, dann sagte er: »Aber was hat das alles zu tun mit –«
    Er konnte Sirius’ Namen nicht aussprechen.
    »Vor fünf Jahren also«, fuhr Dumbledore fort, als ob er seine Geschichte gar nicht unterbrochen hätte, »bist du in Hogwarts angekommen, weder so glücklich noch so gut genährt, wie ich es mir vielleicht gewünscht hätte, doch am Leben und gesund. Du warst kein verhätschelter kleiner Prinz, sondern ein Junge, der so normal war, wie ich es mir unter diesen Umständen nur hatte erhoffen können. Bis dahin funktionierte mein Plan gut.
    Und dann … nun, du wirst dich an die Ereignisse deines ersten Jahres in Hogwarts genauso klar erinnern wie ich. Du zeigtest dich der Herausforderung, vor der du standest, glänzend gewachsen, und früher – viel früher –, als ich es vorausgesehen hatte, standest du Voldemort von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Wieder hast du überlebt. Und mehr noch. Du hast seine Rückkehr zu seiner ganzen Macht und Stärke hinausgezögert. Du hast dich wie ein Mann geschlagen. Ich war … stolzer auf dich, als ich sagen kann.
    Doch es gab einen Fehler in diesem meinem wunderbaren Plan«, sagte Dumbledore. »Einen offensichtlichen Fehler, von dem ich selbst damals schon wusste, dass er alles zum Einsturz bringen könnte. Und doch, in dem Wissen, wie wichtig es war, dass mein Plan gelang, sagte ich mir, dass ich es nicht zulassen würde, dass der Fehler ihn zum Scheitern brachte. Ich allein konnte dies verhindern, also musste ich allein stark sein. Und es dauerte nicht lange, da hatte ich meine erste Prüfung zu bestehen, als du im Krankenflügel warst, geschwächt von deinem Kampf mit Voldemort.«
    »Ich verstehe nicht, was Sie meinen«, warf Harry ein.
    »Erinnerst du dich nicht, dass du mich, als du im Krankenflügel lagst, gefragt hast, warum Voldemort versucht hatte dich zu töten, als du noch ein Baby warst?«
    Harry nickte.
    »Hätte ich es dir damals erklären sollen?«
    Harry starrte in seine blauen Augen und sagte nichts, doch sein Herz raste von neuem.
    »Erkennst du den Fehler im Plan noch nicht? Nein … vielleicht nicht. Nun, wie du weißt, beschloss ich, dir nicht zu antworten. Mit elf, sagte ich mir, warst du zu jung, um es zu erfahren. Ich hatte nie beabsichtigt, es dir zu sagen, solange du erst elf warst. In so jungen Jahren wäre dieses Wissen zu viel für dich gewesen.
    Ich hätte damals die Zeichen der Gefahr erkennen sollen. Ich hätte mich fragen sollen, warum es mir nicht noch mehr Unbehagen bereitete, dass du mir bereits die Frage gestellt hattest, auf die ich, wie ich wusste, eines Tages eine schreckliche Antwort geben musste. Ich hätte erkennen sollen, dass ich mich allzu sorglos damit abgefunden hatte, dass ich es an jenem bestimmten Tag nicht hatte tun müssen … du warst zu jung, viel zu jung.
    Und so begann dein zweites Jahr in Hogwarts. Und erneut trafst du auf Herausforderungen, vor denen selbst erwachsene Zauberer nie gestanden hatten; erneut schlugst du dich, wie ich es mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorgestellt hätte. Allerdings hast du mich nicht noch einmal gefragt, warum Voldemort das Mal auf dir hinterlassen hatte. Wir haben über deine Narbe gesprochen, o ja … wir sind dem Thema sehr, sehr nahe gekommen. Warum habe ich dir nicht alles gesagt?
    Nun, mir schien, dass zwölf schließlich doch kaum besser wäre als elf, um bereit zu sein für dieses Wissen. Ich erlaubte dir, mich zu verlassen, blutverschmiert, erschöpft, aber in Hochstimmung, und sollte ich einen leisen Anflug von Unbehagen gespürt haben, dass ich es dir vielleicht nun hätte mitteilen sollen, so ging ich jedenfalls rasch darüber hinweg. Du warst immer noch so jung, verstehst du, und ich konnte es einfach nicht über mich bringen, dir diese Nacht des Triumphs zu verderben …
    Erkennst du es, Harry? Erkennst du jetzt den Fehler in meinem glänzenden Plan? Ich war in die Falle getappt, die ich vorausgesehen hatte, von der ich mir eingeredet hatte, ich könnte sie umgehen, ich müsste sie umgehen.«
    »Ich versteh nicht –«
    »Ich sorgte mich zu

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